Ansichten eines Informatikers

Die Laborfälschung der Soziologen

Hadmut
14.11.2016 8:14

Habt Ihr mal so rein wissenschaftlich drüber nachgedacht?

Fast jedesmal, wenn ich wieder mal den Soziologen in den Hintern trete, bekomme ich darauf Zuschriften von beleidigten Soziologen oder werde in irgendwelchen Foren beschimpft, weil ich ja keine Ahnung von Soziologie hätte (immerhin erkennen selbst die übelsten Beschimpfer in der Regel an, dass ich von Feminismus/Genderismus inzwischen ziemlich viel Ahnung habe und sie mich da nicht kriegen, aber von der restlichen Soziologie hätt ich ja gar keine Ahnung, die wären ja sooo wissenschaftlich und seriös. Ich erinnere dabei übrigens mal an meine Kritik der Dissertation von Kristina Schröder, die meines Erachtens jeglicher Wissenschaftlichkeit entbehrte, das sogar im Vorwort dreist erklärte, an gröbsten Fehlern litt und trotzdem durchpromoviert wurde, und die hatte mit Feminismus/Gender ja gar nichts zu tun, einfach nur damit, dass Soziologie eine substanzlose, unwissenschaftliche, willkürliche Schwätzkunst ist.)

In den Naturwissenschaften fliegen ja immer wieder mal Laborfälscher auf. Leute, die Messwerte einfach erfinden. Oder die Messung so beeinflussen, dass rauskommt, was sie haben wollen. Oder die selektiv nur die Experimente veröffentlichen, die „funktioniert” haben. Oder Messwerte mehrfach verwenden. Es gab ja einige größere Skandale, weshalb man das auch in die „wissenschaftliche Praxis” übernommen hat (oder nein, nicht übernommen hat, sondern nur so tut als ob). Zumindest gilt es in den Naturwissenschaften als unwissenschaftlich und fehlerhaft, wenn man Laborwerte verändert oder das Experiment so beeinflusst, dass herauskommt, was man gerne haben will. Und sich erwischen lässt. Zumindest dahin gibt es einen Konsens, dass man es als unwissenschaftlich einstuft, wenn der Schwindel an die Öffentlichkeit kommt. Wenigstens dann.

Zur US-Wahl gibt es ja nun reihenweise Zeitungsartikel und Fernsehbeiträge (einige habe ich beschrieben), die „erklären” wollen, warum fast alle Umfragen falsch waren und einen Sieg von Clinton voraussagten. (Ich finde das immer komisch, wenn man vorher so totaaaal sicher war und dann hinterher sofort erklären kann, warum’s natürlich falsch war.) Weil die Leute in Umfragen etwas anderes erzählt hätten, als sie dann wählen wollten.

Wegen der Political Correctness. Weil jeder, der sagt, dass er Republikaner wählen wolle oder gegen Clinton sei, sofort angefeindet, niedergeschrien, öffentlich beschimpft, beim Arbeitgeber angeschwärzt, gebrandmarkt, im Internet an den Pranger gestellt, von der Uni geworfen und gesonstwast wird

Man hat die Leute so lange und so massiv eingeschüchtert, bis sie erzählen, was man hören wollte, und nicht mehr erzählen, was man nicht mehr hören wollte, und hat das dann als „Umfrageergebnisse” und Messungen mit drei Stellen Genauigkeit (da krieg ich sowieso immer zuviel, wenn Soziologen von Umfragen mit einer Stelle hinter dem Prozent-Komma zurück kommen und sich dann für Wissenschaftler halten…) verkauft. Quasi als Labormessung. Weil die Leute auf der Straße eben das Labor der Soziologen sind.

Warum aber fällt das Ding mit der US-Wahl nicht als Wissenschaftsbetrug auf die Soziologen zurück?

Immerhin haben sie doch zwei, drei, vier enorme Kardinalfehler begangen:

  • Sie haben Zahlenwerte und Genauigkeiten vorgegaukelt, die gar nicht haltbar sind.
  • Sie haben Umfrageergebnisse verkauft, obwohl sie aus dem Umfeld der political correctness wissen mussten, dass die nicht glaubwürdig und nicht belastbar sind.
  • Sie haben sogar an der Beeinflussung selbst massiv mitgewirkt und sich an der Hatz auf Non-Mainstream-Meinungen massiv beteiligt.
  • Sie haben ihre Unabhängigkeit in den Wind geschossen und sich mit einer Partei verbandelt, sich also „biased” wie man im Englischen so schön sagt.
  • Sie trennen Wissenschaft und Messung nicht von ihrem politischen Engagement, sondern verbinden beides sogar ausdrücklich, wollen es sogar vermischen. Von Soziologen hört man sehr, sehr oft, dass man da „doch was tun müsse”, also gleichzeitig Diagnostiker, Therapeut und Parteimitglied sein will. Also die intellektuelle Gewaltenteilung verweigert, Gesetzgeber, Richter und Henker in einer Person sein will. Dazu kommt, dass sie eben – wie die Tage schon erwähnt – politisch extrem einseitig sortiert sind und es gerade das, was sie so gern predigen, nämlich Diversität, bei ihnen gar nicht gibt.
  • Sie sind nahezu alle in diesem poststrukturalistischen Schwachsinn gefangen, rennen Schwachköpfen wie der Frankfurter Schule, Habermas, Foucault völlig hirn- und kritiklos hinterher und glauben, dass sie die Welt nicht vermessen und darüber berichten, sondern sich eine schöne neue Welt ausdenken, entwerfen, und sie dadurch herbeiführen, dass sie sie herbeireden, also das sagen, was sie gerne hätten, nicht was sie objektiv feststellen. Viele schimpfen ja sogar explizit auf diese Forderung der Objektivität, Sachlichkeit und Heraushaltens der eigenen Person (gilt sogar als frauenausgrenzend).

Komischerweise geht man da völlig drüber hinweg.

Eigentlich müsste die Divergenz von US-Wahl und deren Voraussagen und Umfrageberichten doch genauso als Wissenschaftsschwindel gelten, wie wenn in Physik einer mit gefälschten Laborwerten aufgeflogen ist.

Macht man aber nicht. Weil sie erstens ohnehin verlogen sind. Weil sie zweitens gar keine wissenschaftlichen Ansprüche haben und es denen sowieso egal ist, ob irgendwas gemurkst ist oder nicht. Weil es drittens die Verflechtung mit den Parteien offenbaren würde. Und weil sie viertens dann nichts mehr hätten, was noch übrig bliebe.

Komm mir hier noch mal einer mit dem Gefasel daher, die Soziologie wäre doch so seriös und wissenschaftlich, ich würde es nur nicht erkennen.