Ansichten eines Informatikers

“Tiere haben kein Geschlecht”

Hadmut
9.11.2016 0:39

Hab ich heute eigentlich schon Geistes- und Sozialwissenschaftler zu Dummköpfen erklärt? Nein? Na, dann los:

Ich habe ja neulich schon beschrieben, dass da die Geistes-/Sozio-/Schulunterrichts-Knallerbsen systematisch falsche Behauptungen über die Mercator-Kartenprojektion verbreiten und Kindern beibringen wollen, um ihren ideologischen Schwachsinn verbreiten zu können. Das ist das „postfaktische Zeitalter”, bei dem es überhaupt nicht mehr darauf ankommt, ob etwas stimmt, sondern ganze Horden von Spinnern willkürlich einfach irgendwas behaupten und das dann Kindern beibringen und der Öffentlichkeit einprügeln wollen.

Und dafür noch politisch und finanziell gefördert werden. Dummheit als Gewerbe.

Ein Leser wies mich nun noch auf ein Herzchen namens Lou hin, die sich als „Kulturwissenschaftlerin” bezeichnet und von sich gibt:

Vorsorglich mal noch der Kontext als Screenshot:

Da wird einfach irgendein Schwachsinn willkürlich behauptet und als real verbreitet.

Üblicherweise gibt es keinerlei Herleitung oder Erklärung, sondern einfach nur wüste Beschimpfungen und Beschuldigungen gegenüber allen, die dem nicht folgen.

Hier gibt es mal einen Hauch von Argumentationsversuch:

Strikte Zweigeschlechtlichkeit braucht extrem viel Konstruktionsleistung, bzw. extrem viel Ignoranz und Pathologisierung von Diversität.

Falsch, weil unterstellt wird, dass es „konstruiert” wäre.

Richtig insofern, als geschlechtsspezifisches Verhalten eine komplexe Angelegenheit ist. Das sind ein Auge oder eine Leber aber auch und trotzdem gibt es sie. Wir – und noch mehr Tiere – haben jede Menge angeborenes Verhalten. Nachweislich. Also ist es erweislich möglich und auch der Fall, dass Tiere von Natur aus Verhaltensweisen haben. Warum sollten sie dann nicht manche Verhaltensweisen doppelt haben?

Müsste man da nicht auf die Idee kommen, dass zwei Geschlechter sogar die einfachste Variante sind und der ganze Queer-Quatsch ungleich komplizierter sein müsste? Das nämlich würde so etwas wie ein höheres Bewusstsein voraussetzen, was eben nicht alle Tiere so haben und das erst relativ spät in der Evolution entstanden ist.

Was das mit Ignoranz und Pathologisierung zu tun hat? Gar nichts. Als ob sich ein Elefant oder ein Löwe überlegen würde, er würde jetzt gerne mal Diversität ignorieren oder pathologisieren, und sich deshalb wie ein Männchen aufführen.

Wie dämlich muss man sein, um in so einer Gedankenwelt zu leben?

Eigentlich muss man nur mal raus in die Natur um zu sehen, dass das Unsinn ist und dass sich die Natur ganz anders verhält. Habe ich gerade in Afrika ausgiebig besichtigt.

Das Problem ist ein ganz anderes: Das sind die Leute, die nur noch in Seminarräumen hocken und Natur allerhöchstens noch vom Foto im Tweet kennen. Sprecht mal mit den Bauern, die ihre Höfe für Besucher und Urlauber öffnen (machen immer mehr, weil sie das Geschäft brauchen), was die einem erzählen, wieviele Stadt-Kinder und inzwischen auch -Erwachsene noch nie im Leben eine echte Kuh oder ein Schwein gesehen haben, und die nicht wissen, wie Milch, Butter, Schinken gemacht wird. Es gibt Leute, die halten Eier für ein Fabrik-Produkt. Die Leute schaffen es heute nicht mal mehr, in den städtischen Zoo zu gehen. Sich einfach mal vor irgendein Tiergehege zu stellen und den Tieren einfach mal zuzugucken.

Auf diesem Niveau sind offenbar die „Kulturwissenschaften” angekommen. Die hocken nur noch in der Bude und denken sich beliebigen Schwachsinn aus. Und werfen auch noch anderen „Ignoranz und Pathologisierung” vor. Völliger Realitätsverlust.

Wir haben so eine ganze Generation komplett verblödeter Leute herangezogen, die überhaupt nicht mehr in der Lage sind, Realität wahrzunehmen, und die nur noch in irgendwelchen Twitter-Filter-Bubbles leben. Die sperren ja dann auch gleich alles, was nicht ihren Vorstellungen entspricht. Filter-Bubble und Echo-Kammer.

Eigentlich verbindet man die Vorstellung solcher realitätsuntauglichen Leute mit dem Bild des pickeligen Computer-Nerds. Die weit überwiegende Mehrzahl solcher realitätsunfähiger Leute sind heute aber Frauen. Während Männer eher Computerspiele spielen oder Linux programmieren, fallen Frauen offenbar öfters solchen Ideologie-Blasen zum Opfer. Es heißt ja bei Feministen immer, Frauen seien „kommunikationsbegabter”. Vielleicht ist genau das das Problem, dass sie kommunikationsfixiert sind und deshalb alles glauben, was kommuniziert wird. Diesen Effekt habe ich ja in der feministischen Literatur schon oft gefunden. Da hat man bis vor ein paar Jahren als Begründung immer angegeben, dass Simone de Beauvoir gesagt hätte, dass man als Frau nicht geboren, sondern zur Frau gemacht wird. Und das zitiert wurde. Die fragen gar nicht mehr, ob das stimmt, oder wie die darauf kam. Es wird kommuniziert, also muss es stimmen, keine weitere Prüfung. Es ist verrückt, aber in den USA hat man schon Haushaltsgeräte verkauft, indem man nicht deren Eigenschaften preist, sondern draufschreibt, dass sie im ganzen Land beworben werden. Kaufen Frauen wie blöde, weil wenn’s kommunziert wird, es gut sein muss. Und solche Leute sind gerade für social media wie Twitter oder Facebook extrem anfällig. (Und bilden sich dann noch Medienkompetenz ein.)

Man müssten diesen Leuten mal für vier Wochen Handy und Internet abnehmen und ihnen stattdessen ein Schwein oder eine Kuh geben.

Zur Zeit meiner Jugend – schon länger her – war das bei Mädchen noch der extrem beliebte Brüller, reiten zu gehen. Mädchen und Reiterhof, das war einfach die Traumkombination. Aber: Die hatten da wirklich mit Tieren zu tun. Die wären nie im Leben auf solche Schwachsinnsideen gekommen, weil die beim Reiten und Pflegen halt Hengste und Stuten erlebt, und denen halt eben auch bei Produktion und Aufzucht von Nachwuchs zugesehen haben.

Es gibt in Namibia Naturfarmen, auf denen man sich für Taschengeld monatelang zu harter Arbeit verdingen kann, bei der man mit allerlei wilden Tieren zu tun hat, auch Löwen und sowas. Da lernt man auch sehr schnell, dass das Unfug ist.

Mir fehlt für solchen Schwachsinn jedes Verständnis. Ich bin ja nun auf einigen Kontinenten herumgereist, und haben alle möglichen Viecher beobachtet. Gerade neulich erst einen balzenden Pfau. Oder Büffel. Oder Elefanten. Oder Kängurus. Oder mal die wilden Delfine von Monkey Mia, bei denen nur Weibchen und Junge zu den Menschen kommen, während die Männchen Abstand halten, aber zur Sicherheit patroullieren und aufpassen. Oder, oder, oder. Einfach mal raus und gucken. Gibt’s heute nicht mehr. Die hängen nur noch an social media und verblöden von dem Mist.

Und auch hier wieder die Katastrophe, dass sich solche Leute die Erziehung und Unterrichtung von Kindern anmaßen und da einmischen:

Doof wie Stroh, kein Stück Ahnung, keinen Schimmer von Naturwissenschaft, ideologisch verstrahlt bis zum hintersten Anschlag, einfach irgendwelchen Schwachsinn blubbern, aber in den Sexualkundeunterricht von Kindern einmischen wollen.

Wie kann man solchen Leuten, so dämlichen Leuten, gestatten, sich „Wissenschaftler” zu nennen?