Ansichten eines Informatikers

#MeToo-Aktivistin wegen Verleumdung verurteilt

Hadmut
25.9.2019 23:25

Neues vom Lügen.

Die FAZ schreibt, dass in Frankreich eine MeToo-Giftspritze wegen Verleumdung zu 20.000 Euro verurteilt wurde, kann sich aber nicht entscheiden, ob es Strafe oder Schadensersatz ist. (Ist das in Frankreich vielleicht ähnlich wie in den USA das Gleiche?)

Kurios ist die Begründung, die deren Anwalt für die Berufung abgibt:

Mullers Anwalt Francis Szpiner nannte das Urteil „nicht der heutigen Zeit entsprechend“ und kündigte Berufung an. Mueller gilt als Begründerin der MeToo-Szene in Frankreich: Unter dem Hashtag #balancetonporc (zu deutsch: Verpfeif’ das Schwein) hatte sie Frauen dazu aufgerufen, Männer öffentlich an den Pranger zu stellen, von denen diese sexuell belästigt worden waren.

ER hat wohl nicht gesagt, dass sie zu Unrecht verurteilt wurde, oder dass ihre Aussage richtig war, sondern „nicht der heutigen Zeit entsprechend“. Als ob Verleumdung heute eben zeitgemäß sei.

Ich habe das früher schon mal beschrieben: Als Frau ist man heute echt unten durch und feministisch wertlos, wenn man nicht als Opfer über irgendeine Belästigung klagen kann. Ich hatte das ja vor vielen Jahren mal von einer Piratinnenkonferenz berichtet, dass die sich da regelrecht (da bin ich damals auf die Ähnlichkeiten zu Scientology gekommen) in Dreiergruppen aus Fremden zusammensetzen und sich gegenseitig auditieren müssen, dass sie auch alle ordentliche Opfer- und Missbrauchserfahrungen nachzuweisen haben. Heute ist man nur Frau, wenn man irgendwie missbraucht worden ist. Wenn man nichts besseres vorzuweisen hat, muss notfalls herhalten, dass einem vor 40 Jahren mal einer an den Hintern gegriffen hat. (Als er noch so hoch war, dass Männer sich nicht bücken mussten.) Und wer nichts hat, erfindet eben was, wie beim falschen Doktor.

Wäre ja schlimm und eine absolute Blamage, wenn alle anderen berichten könnten, schon mal belästigt oder gar vergewaltigt worden zu sein, und man selbst zugegeben muss, dass noch nie einer was von einem wollte, nicht mal einen dreckigen Witz erzählt hat.

Gibt ja so den alten Spruch: Das schlimmste an der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz ist, dabei übergangen zu werden.

Urmotivation der Frauenrechtlerinnen und #MeToo-Tanten, die große Sehnsucht, endlich eine Belästigte zu sein.