Ansichten eines Informatikers

End Game: Frauenanteil an Universitäten erhöhen

Hadmut
25.9.2019 23:09

Was haben Universitäten mit Aufsichtsräten gemeinsam?

Man hat gefordert, wenn die Firmen den Frauenanteil in den Aufsichtsräten nicht erhöhen können, weil sie keine Frauen finden, dann müssen eben die Männer gehen und die Zahl der Sitze reduziert werden, damit der Frauentanteil dadurch relativ steigt.

Das fordern sie jetzt von Universitäten.

Die NZZ schreibt, dass da in der Schweiz einer sowas machen will:

Rund 80 Prozent der Professoren sind männlich, die Mehrheit der Studierenden dagegen ist weiblich. Da kann man auf die Idee kommen, es laufe etwas schief.

Aber nun weiss einer Rat, der es wissen muss: Antonio Loprieno, als Präsident der Akademien der Wissenschaften Schweiz quasi der Vizepapst der Schweizer Wissenschaftswelt. In der neuen Ausgabe von «Horizonte», dem Forschungsmagazin der Wissenschaftsakademien und des Nationalfonds, lanciert er einen revolutionären Tabubruch: «Fertig mit unkündbaren Stellen»! Das heisst: Keine Professuren mehr auf Lebenszeit! Das klingt mutig. Wagt es da einer sogar, am eigenen Ast zu sägen?

Antonio Loprieno? Wer oder was ist das denn? Laut Wikipedia ein Ägyptologe. Und von so einem lassen die sich da rumtreiben. Präsident der Akademien der Wissenschaften.

Sein Plan geht so: Wenn man ältere Professoren feuert, kann man dafür junge Professorinnen einstellen. So werde zugleich die Marktverzerrung aufgehoben, wie der Ägyptologe argumentiert: Das Angebot an Professoren übersteige nicht länger die Nachfrage nach ihnen, die Universitäten könnten nun flexibel auf Trends reagieren.

Auf Trends reagieren.

Es sind nämlich, so sein Plan, genau die weiblichen Postdocs, die man nun auf die frei gewordenen Stellen verschieben kann – nachdem man die männlichen Professoren entlassen hat. Und dann werden auch weniger Professorinnen und Professoren nach Harvard und Oxford abspringen. Weshalb? Nun, weil nun eben irgendwie die besten ausgewählt worden sind. Die Argumentation verliert sich im Vagen. Jedenfalls: «Eine solche Liberalisierung könnte den neoliberalen Wettbewerb entschärfen.» Sagt Loprieno.

Von mir aus … gern. Ihr wisst, was ich von der Schweizer Wissenschaftslandschaft und deren Korruption halte. Von mir aus kann die die Teufelin holen.