Ansichten eines Informatikers

Computer, Politik und Umweltschutz

Hadmut
2.9.2019 22:07

Ein Leser klagt mir sein Umweltleid.

Er arbeitet in einer großen Firma. Welche, sag ich nicht.

Da nun müssen auf Anweisung der Firmenleitung jede Menge prächtiger und tadellos funktionierender Notebook- und Desktop-Rechner verschrottet werden, weil deren Windows-7-Lizenzen abgelaufen sind.

Und zwar, und das ist der Hammer, auch dann, wenn darauf kein Windows läuft, weil viele Mitarbeiter sich Linux draufgespielt haben, das mit der Hardware einwandfrei funktioniert und damit prima Rechner abgibt. Es dürfen nur solche Rechner bleiben, die gültige Windows-10-Lizenzen haben.

Stinkt nach Einfluss von Microsoft, um Linux zu verhindern und Windows-10 durchzusetzen.

Und das muss man sich klarmachen: Die Politik entscheidet sich durchweg für Windows/Microsoft. In München gabs ja mal Limux, aber das haben Lobbyisten und „Berater” erledigt.

Und: Die Schulen sind bei PCs völlig unterversorgt.

Ich hatte vor 10 Jahren mal in einer Firma zu schaffen, in der es für Mitarbeiter wahlweise Notebooks oder hübsche kleine Desktops gab, an denen man aber selbst nichts warten durfte, weil das alles in der Verantwortung eines externen Dienstleisters war. Die haben damals 200 Euro pro Rechner und Monat gezahlt, um die Softwarelizenzen abzudecken. Irgendwann fiel auf, dass der Dienstleister immer dann, wenn am Rechner irgendwas nicht funktionierte, und zwar auch dann, wenn es nur an der Software lag und die Hardware tadellos in Ordnung war, den Rechner nicht in Ordnung brachte oder neu installierte, sondern gegen Hardware-Identische austauschte. Es gab nie gebrauchte, sondern immer nagelneue Rechner. Aber nicht neuere, sondern selbes Modell. Was nicht nur Fragen aufwarf, was mit den alten passierte, wo die eigentlich blieben, sondern auch für ordentlich Ärger, weil die RAM-Ausstattung zu dürftig war und die Mitarbeiter sich unerlaubt selbst RAM-Riegel gekauft und die reingesteckt hatten, die einfach mitverschwanden. Manche wollten wissen, wo ihr RAM-Riegel geblieben ist.

Lösung: Die externe Firma hatte erst gar kein Wartungspersonal. Sämtliche Rechner, über die sich irgendwer beschwerde oder bei denen irgendwas nicht funktionierte, auch wenn nur Software, wurden geshreddert und durch neue ersetzt. Hatte irgendwas mit den Softwarelizenzen zu tun.