Ansichten eines Informatikers

Dicke Eier

Hadmut
12.9.2013 21:52

Wieder eine empirische Beobachtung gegen die Kultur-Gender-Theorie.

7 Kommentare (RSS-Feed)

Dings
13.9.2013 22:05
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Das interpretierst du natürlich wieder mal ganz falsch. Ganz offensichtlich ist es doch so das die Untersuchung bewiesen dass die kulturelle Prägung die Hodengröße der Männer beeinflusst.

Denn wenn die Männer mit dem negativem Machobild (oder ist der Fachterminus Kackscheisse?) erzogen werden, dann bekommen sie dicke Eier. Ist doch ganz klar.


Darwin
13.9.2013 23:22
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Ziemlich dumme Forschung in meinen Augen.

EIN Test an 50 Leuten halte ich nicht für empirisch aussagekräftig, weil nicht repräsentativ. Wenn man zudem Aussagen über den Menschen an sich machen will, dann muss man ehrlicher Weise auch paar mehr Kontinente mit einbeziehen, da gibt es schließlich einiges an Unterschied (brutal würde es bei Asien werden, wo Männern kulturell die Kindererziehung quasi verboten ist).

Mal von sonstigen Implikationen dieser Untersuchung abgesehen (alle Schwulen haben kleine Eier, weil sie müssen/wollen pflegerisch sein, da nicht an Fortpflanzung interessiert? Good Hell, ich weiß anderes von solchen Eiern! Und Westerwelle halte ich nicht für irgendwie erziehungskompetent! 10 Knirpse, die einfach nein sagen und dann rumturnen und der Mann dreht durch, Homo hin oder her!)

Auch die Frage, wie es denn sein kann, dass mancher Mensch erst irgendwann zwischen 30 und 50 darauf kommt, dass doch mehr aufs eigene Gebiet gestanden wird, lässt sich damit kaum hinreichend erklären (schrumpfen die Hoden?), vor allem dann nicht, wenn er sich vorher um seine Kinder nicht kümmerte, hinterher sie aber vielelicht gar mit in die neue Partnerschaft nimmt und mit dem andern Typen dann adoptiert… (verzwickt!)

Mal davon abgesehen, dass ich es für einen recht armseligen Zugang halte, die erzieherischen und pflegerischen Fähigkeiten von Männern an deren Hoden messen zu wollen. Sorry, aber bei mir kann man das auch sehen daran, wie ich mit Kindern umgehen kann, ob sie mir folgen oder nicht. Auch bei anderen Männern würde ich eher das prüfen als die Hodengröße.
Und: Machen wir das bei Frauen dann demnächst auch an den Eierstöcken fest (“so viele Eier wie die hat, kann die niemals ne gute Mutter werden! Die Evolution hat sie dazu bestimmt viel zu gebären und wenig zu pflegen!”)?

An den Hoden hängen immer noch Menschen. Für mich sind Studien solcher Art eher in Richtung Abwertung des Mannes mit gleichzeitiger Überhöhung der Frauen, die den ganzen Erziehungskram ja von Natur aus könnten (wer würde sein Kind nur eine Stunde an, sagen wir, Kristina Schröder abgeben wollen?).

Auch solche Maßstäbe hier verdienen sachliche Kritik: “Zum anderen befragten sie die Partnerinnen der Testpersonen, um ein Maß für die väterliche Sorge zu ermitteln.”
Wie wärs mal damit, auch die Kinder zu befragen? Die sind schließlich die Objekte der ganzen Sache. Und aussenstehende Dritte? Partnerschaftlich deckt man sich eher gerne mal in Dingen, die man nicht so drauf hat…

Und solche Formulierungen finde ich unter aller Kanone: “Offenbar hat die Natur bei diesen Vätern die Strategie gewählt … ”
Die Natur _wählt_ überhaupt gar _nichts_, weil die Natur keine Person oder sonstige Entität mit autonomen Willen ist, der irgendwas wählen könnte. Schon gar nicht eine Strategie, weil dann wäre die Natur auch noch teleologisch veranlagt, also eine zukunftsvisionäre Gottheit, womit wir durch die Hintertür wieder bei Religion statt Biologie wären. Solche Formulierungen sind es, die den Unterschied zwischen Kreationismus und Evolutionsbiologie zusehends verwischen, weil man der Natur immer irgendwelche kausalen Willenskräfte unterschiebt (“Sie wählte die Strategie”). Die Natur funktioniert offenbar nach bestimmten Regelmäßigkeiten, die beobachtbar und wiederholbar sind. Nichts in ihr hat da aber irgend eine Wahl treffen können. Die Natur wägt weder ab noch denkt sie nach oder wählt irgendwann irgendwas aus irgend welchen rationalen oder irrationalen Gründen. Sie macht einfach und wenn das Gemachte überlebt, dann überlebt es und wenn nicht, dann nicht. Null Willen, null Absicht. Ich finde, als Dipl. Ing, der häufig darüber meckert, wie seicht es in den Universitäten auch mit der wissenschaftlichen Strenge zugeht, darf man sowas nicht unkommentiert irgendwo hinstellen. Sonst macht man sich bissl unglaubwürdig (“wenns Argument meine Linie trifft, schaue ich nicht so genau auf wissenschaftliche Haltbarkeit oder korrekte Formulierung desselben”).

“Die Natur wollte/hat eingerichtet/wählte…” steht so ziemlich diametral zu jeder Aussage über Evolution, wenn man wissenschaftlich streng bleiben will. Man redet dann nämlich mehr über Demeter als über Darwin.


kokko
13.9.2013 23:55
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gibt auch die theorie in der sexualpsychologie da so (überraschend) viele frauen und männer vergewaltigungsphantasien haben, dass es natürlich ist und eben vergewaltigung (bspw wenn es nur wenig verfügbaren frauen aber viele männer gibt) einfach eine methode ist sich nachkommen zu verschaffen/seine gene weiterzugeben


Alex
14.9.2013 12:01
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Huch, da hat sich einer abre zufällig den namen darwin gesucht 🙂

@Darwin
Ja, besonders gerne im Öko-Bereich gerne gesehen:
“Mutter Natur” dies und das, “natürlich” ist immer gut, “von der Natur gewollt/ vorgesehen”, …
Eine kindliche Naivität die sich da zeigt.
Und erst recht zeigt, dass Evolution einfach nicht verstanden ist.

Wir Kinder scheinen einfach nen einen Führenden zu brauchen. Und wenn wir niemanden finden ist es halt “alles”.


name?
14.9.2013 19:00
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Das ist doch mal wieder eine typisch amerikanische Studie. Ich habe in den letzten 15 Jahren nichts mehr von dort gesehen, was irgendwie haltbar gewesen wäre. Testosteron-Konzentration im Blut und Größe der Hoden (die Beobachtung der Korrelation ist richtig, geht aber nicht, wie beweislos unterstellt von den Hoden, sondern wie erwiesen vom Testosteron aus, was sie in jedem Aufklärungsbuch hätten nachlesen können, aber sowas gibt es bei den Amis ja nur noch unter der Ladentheke) lassen sich mit der Fötalentwicklung erklären, Sozibiologie.


kokko
15.9.2013 1:39
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@ ?name

auch an deutschen universitäten erinnern [wenn man die geschwurbelte “wissenschaftssprachliche” formulierung weglässt) teilweise die forschungsfragen an sachen aus der bild der frau (männer sind ja irgendwie schweigsamer als frauen – stimmt das wirklich) und es werden eher sachen untersucht von denen man weiß bzw denkt dass sie ja im normal leben so sind und dann untersucht man ob das wirklich so ist.

am ende der arbeit kommt man darauf, dass es ja wirklich so war wie man dachte und denkt sich noch irgendeine tolle geschichte (=theorie) aus warum das so sein könnte oder zieht sich eine aus dem nähkästchen am besten was mit darwin.

dh das warum und wie von verhaltensweisen steht teilweise gar nicht mehr im vordergrund der forschung sondern das ob bzw was


Wolfgang Keller
16.9.2013 2:19
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@kokko

> männer sind ja irgendwie schweigsamer als frauen – stimmt das wirklich

Nein, das stimmt nicht:

http://skeptics.stackexchange.com/questions/4118/do-women-talk-more-than-men