Ansichten eines Informatikers

Emilia Fester, die grüne Spielfilmproduzentin

Hadmut
19.3.2022 14:16

Der nächste aufgemotzte Lebenslauf? [Update! „Spielfilm“ gefunden!]

Ein Leser schreibt:

Hallo Herr Danisch,

zu Ihrem Beitrag über Emilia Fester

https://www.danisch.de/blog/2022/03/18/die-gruene-emilia-fester/

Sie Zitieren darin deren Eigenbeschreibung, darin steht unter anderem “Spielfilmproduzentin”.

Dustin Hoffman hat in “Wag the Dog” einen Spielfilmproduzenten gespielt.

Also habe ich die IMDB abgefragt.

https://www.imdb.com/name/nm13003771/?ref_=fn_al_nm_1

Dort gibt es zwei Einträge für sie: “Phönix Runde” und “BILD Live”. Beides von 2021, also vermutlich über den Wahlkampf oder ihre Wahl.

Kein Spielfilm und sicher nichts, das von ihr produziert wurde.

Geschönte Lebensläufe scheinen ein weiteres verbindendes Element der Grünen zu sein…

Viele Grüße,

Aha.

Nun sind weder Phoenix Runde, noch BILD Live „Spielfilme“. Und die werden gerade auf eine Abiturientin mit Erfahrung am Kindertheater gewartet haben.

Aber in einem Job zu arbeiten, heißt ja nicht, auch Erfolg zu haben. Wenn man eine Zahnarztpraxis aufmacht, hat man auch selbst dann „als Zahnarzt“ gearbeitet, wenn kein einziger Patient kommt. Und wenn man Spielfilmproduzent wird und nach zwei Tagen schon pleite geht oder gefeuert wird, ist auch kein Meter Spielfilm produziert, aber man halt „als Spielfilmproduzent gearbeitet“.

Gehen wir also mal auf Suche, welche Spielfilme sie so produziert haben will.

Update: Die Leser wurden fündig. Auf einem Jugendportal des Bundestags steht

2007-2017 war Fester Schülerin und Schulsprecherin an der Robert-Bosch-Gesamtschule in Hildesheim. Danach arbeitete Fester 2018-2020 als freischaffende Regieassistentin im Kinder und Jugendtheater. Unter anderem für Julia Hart im Lichthoftheater, Susanne Reifenrath (Meyer&Kowski) in der fleetstreet und Georg Münzel im Altonaer Theater. 2018-2019 arbeitete sie festangestellt am Jungen Schauspielhaus Hamburg als Regieassistentin von Anne Bader und Gertrud Pigor.

Fester war außerdem die Produzentin des Jugend-Spielfilms „Sven“ (2019), das durch die Nordmedia- Stiftung gefördert und publiziert wurde.

Ich verstehe ja schon nicht, wie man „freischaffende Regieassistentin” sein kann, denn entweder ist man freischaffend, oder man assistiert jemand anderem. Beides zusammen geht nicht. Man kann höchstens „freiberufliche Regieassistentin“ sein, also auf Taschengeld- und Feuerbasis, nicht angestellt. „Regieassistentin“ könnte in diesem Fall dann auch „freiberufliche Kaffeekocherin“ heißen, Erfahrung als Kellnerin nennt sie ja auch.

Nordmedia beschreibt sich so:

Seit 2001 gestaltet nordmedia als zentrale Medien-Fördereinrichtung für Niedersachsen und Bremen den Ausbau und die Entwicklung der Medienbranche in den beiden norddeutschen Bundesländern. Sie hat ihren Sitz im Deutschen Pavillon im Expo Park Hannover und unterhält ein Regionalbüro im Weserhaus in Bremen.

Im Geschäftsbereich Film- und Medienförderung wird die Vergabe der Fördermittel nach kulturwirtschaftlichen Kriterien strukturiert, organisiert und begleitet. Die nordmedia fördert verschiedene Phasen der Herstellung von Film-, TV- und interaktiven Medienprojekten. Aber auch Investitionen, Qualifizierungs- und Beratungsangebote, die Gamesförderung, Ausbildungsmaßnahmen sowie Festivals zählen zum Förderspektrum. Die begleitenden Services der Filmcommission stärken die Effekte der eingesetzten Fördermittel und steigern die Attraktivität der Standorte für Medienschaffende. Zum Fördermittelaufkommen tragen neben den beiden o. g. Ländern die Sender NDR, Radio Bremen sowie das ZDF bei. Jährlich werden so über die nordmedia Fördermittel in einem Volumen von durchschnittlich 10 Mio. Euro vergeben.

Hört sich sehr danach an, als wird man da mit Geld beregnet, wenn man in der richtigen Partei ist, und als ob das auch wieder nur so eine Geldwaschmaschine zur Fütterung Linker aus dem Staatssäckel sei. Man liefert pro forma irgendwas ab, und wird dafür mit Geld versorgt. So funktionieren ja auch die Universitäten in großen Teilen.

Leider ist das nicht ganz einfach, was zum Film Sven zu finden, weil man da immer die Antworten zur Filmfigur Sven aus dem Disney-Film Frozen II (2019) bekommt. Laut einem Leser lässt sich das dazu finden:

Sven ist eigentlich auf dem Weg nach Berlin, doch als sein Auto in einem einsamen Waldstück liegenbleibt, ist er plötzlich auf die Hilfe einer schrägen Aussteigergruppe angewiesen.

Ganze 39 Minuten lang.

Und hier steht dazu: (immerhin soll er da schon 45 Minuten lang sein)

Sven ist eigentlich auf dem Weg nach Berlin, doch als sein Auto in einem einsamen Waldstück liegenbleibt, ist er plötzlich auf die Hilfe einer schrägen Aussteigergruppe angewiesen.

„Sven” wurde im Sommer 2018 unter unserer Leitung mit einem Team von 15 engagierten jungen Erwachsenen gedreht. Ziel war es einen professionellen Realfilm zu drehen und das ohne Profis oder großem Budget. Im Frühjahr 2019 wurde der Film veröffentlicht.

Die Dreharbeiten wurden durch die ThinkBig-Stiftung unterstützt.

Gefördert mit Mitteln der nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH

Und hier steht auch noch was dazu:

In einem alten Bauwagen haben sich Levi Wessel (20) und Thore Fahrenbach (20) ein Studio eingerichtet. Hier entsteht gerade der erste Kinofilm ihrer jungen Produktionsgemeinschaft Sven. Sven ist ein Projekt von Jugendlichen für Jugendliche.

Gibt sogar einen Trailer dazu.

Wie so ein Schülerprojekt in der Schul-AG, die sich eine Videokamera ausleiht.

Und damit kommt man dann als „Spielfilmproduzentin“ in den Bundestag.