Ansichten eines Informatikers

Universitäten neulich: Armin Laschet

Hadmut
27.2.2020 1:03

Sachen gibt’s.

In meiner Jugend gab es mal den amüsanten Fall, dass in der Zeitung ein Verriss einer Theaterpremiere stand, und es darin hieß, wie schlecht dieser oder jener Schauspieler gewesen sei. Nur: Die Aufführung war wegen Erkrankung des Hauptdarstellers ausgefallen.

Gab es wohl auch mal an Universitäten. Über Armin Laschet heißt es in der Wikipedia (die ist links geschrieben, vielleicht stimmt’s also nicht):

Von 1999 bis 2015 war Laschet Lehrbeauftragter für den Studiengang Europastudien an der RWTH Aachen. Er beendete seine Lehrtätigkeit 2015, nachdem es zu Unstimmigkeiten bei der Bewertung von Klausuren gekommen war. Nach dem Verlust von Klausuren vergab Laschet, nach eigener Aussage, die Noten auf der Basis eigener Notizen statt abgegebener Arbeiten. Dies führte dazu, dass auch Studenten, die diese Klausur nicht mitgeschrieben hatten, Noten für diese erhielten. Nach seiner eigenen Aussage sei die nachträgliche Notenvergabe eine „sachgerechte Lösung“. Am 10. Juni 2015 legte die RWTH Aachen einen Bericht zum Vorfall vor und gab bekannt, dass die Klausuren annulliert würden.

Im Juni 2015 wurde bekannt, dass Laschet die Notizen zu den Klausuren nach der Notenvergabe entsorgt hatte. Zuvor hatte Laschet auf die Frage, wieso es mehr Noten als Klausuren gegeben habe, geantwortet, er könne das erklären, tue es aber nicht.

Und ich habe mich damals in Karlsruhe noch gewundert, warum man der dort damals regierenden CDU nicht klarmachen kann, wo und wie das alles gegen Prüfungsrecht verstößt. Oder was Prüfungsrecht überhaupt ist. Das war ja damals schon so, dass die meisten Noten völlig willkürlich und politisch vergeben werden. Und die Prüfer die Arbeit nie gelesen haben.

Wollte Laschet nicht Bundeskanzler werden?

Aber von der eher kuriosen Lächerlichkeit mal abgesehen: Es ist ein totales Versagen der Universitäten, dass sie nicht in der Lage sind, Prüfungsrecht zu erfassen, verstehen, akzeptieren und den Professoren zu vermitteln.

In jeder ordentlichen Firma hält man Einführungen, Schulungen und sowas ab.

Aber gerade an den Universitäten, die sich ja nun für die Wissens- und Wissensvermittlungsanstalten schlechthin halten, ist niemand in der Lage, die Professoren mal in einen Seminarraum zu setzen und ihnen mal zu erklären, was eine Prüfung ist und welche Pflichten sie haben. Ich kenne das aus der Industrie eigentlich so, dass man sagt, dass Du gewisse Dinge erst dann tun darfst, wenn Du darin geschult worden bist. Führerscheine und so weiter überall in gleicher Weise. Boot fahren, Signalrakete, Funkgerät – überall muss man erst einen Ausbildungsnachweis bringen. Verkäuferin im Supermarkt an der Wursttheke: Die braucht eine Ausbildung.

Nur Professoren und Lehrbeauftragte müssen einfach gar nichts können.

Die lässt man einfach so vor sich hin dilettieren.

Ich habe bisher schon einige Universitäts-Justiziare und Rektoren/Präsidenten erlebt, die es auch nicht wussten.

Ich habe noch keinen erlebt, der es wusste.