Ansichten eines Informatikers

Picard soll nicht die Welt retten

Hadmut
8.2.2020 19:39

Ein Leser schreibt, Picard soll was anderes retten.

Die letzte Star-Trek-Serie Star Trek Discovery habe zu viele Fans verprellt. Ähnlich wie bei Star Wars habe man auch Star Trek die Serie durch Genderismus/Feminismus ruiniert.

(Ich hatte erwähnt, dass ich Star Trek Discovery nicht gesehen habe. Ich hatte irgendwann mal die erste Folge gesehen, die mir schon von der Optik her nicht gefallen hat, unlogisches Re-Design der Klingonen, und in der es zuallerst mal darum ging, dem Zuschauer ins Auge zu nageln, wie toll doch Frauen sind und dass sie einfach alles können. Ich hatte beschlossen, meine Zeit nicht weiter darauf zu vergeuden. Im weiteren ging es angeblich darum, dass Männer grundsätzlich nur durch Patriarchate vorankommen und selbst der große Spock eigentlich eine Niete, aber vom fiesen Papi Sarek bevorzugt worden sei, weil halt Männer-Seilschaft. Die schlauere sei Spocks schwarze Adoptivschwester, die aus dem Nichts auftauchte, denn bisher hatte Spock nie eine Schwester und Sarek niemals solche Wesenszüge gehabt. Eine Menge Leute haben wohl mitgeteilt, wohin man sich die Serie stecken könnte.)

Letztlich hat der Quatsch ja sogar dazu geführt, dass das Konkurrenzprodukt The Orville gegründet wurde und sogar Erfolg hatte, obwohl es auch da eine Doppelspitze gibt, aber nur, damit der sich mit seiner Ex permanent zoffen kann. Sogar Star Trek-Schauspieler haben bei Orville mitgemacht, weil Orville haben einfach fast geradeaus Enterprise (plus Peniswitze) weiterführt.

Star Trek sei deshalb gegen die Wand gefahren (worden) und wirtschaftlich tot, obwohl es eigentlich eine riesige Fanbase gehabt habe. Ähnlich wei bei Star Wars ruiniert Feminismus und diese Woke-Ideologie einfach alles.

Deshalb habe man sich den beliebtesten noch lebenden und einsatzfähigen Star Trek Mann gesucht, nämlich Picard, der auch eine Art Star Trek Autorität darstellt (Kirk ist ja tot und Shatner in so guter Verfassung, dass man aus ihm zwei Kirks machen könnte), und der jetzt den Spagat hinkriegen soll, die alten Fans wieder ranzuholen und trotzdem den feministischen Vorgaben genügen soll, also alles voller Frauen.

Dass das nun deutlich zurückhaltender und sorgfältiger auserzählter, trotzdem aber billiger passiert, sei schlicht eine Folge dessen, dass man mit Discovery auf die Schnauze gefallen sei und Star Trek als wirtschaftlich so gut wie tot gelte, man eben nicht hoch auf einen Erfolg wettet.

Star Trek war 40 Jahre erfolgreich, nicht gleich mit dem Start (wann war das? 68 oder 69?), sondern mit der ersten Wiederholung, bis ungefähr so um 2010. Zwischenzeitlich sogar sehr erfolgreich, mehrere Serien, mehrere Kinofilme. DS9 und Voyager kamen auch gut an. Obwohl DS9 schon eine männlich-weibliche Doppelspitze hatte und Voyager damit auch angefangen hatte, die Frau dann aber Captain wurde. Aber das wurde noch akzeptiert, weil nicht so spinnert.

Picard soll nicht die Welt retten. Auch nicht die Romulaner. Und nicht Data. Er soll die Serie Star Trek retten.