Ansichten eines Informatikers

Made in Japan

Hadmut
30.9.2017 19:20

Ist das nicht gruselig?

Ich war vorhin auf so einer ganz kleinen Minifotofachmesse, mich mal so ein bisschen über Neues informieren und mit den Leuten zu sprechen (und habe einige gefunden, die ebenfalls der Meinung sind, dass Nikon zwar technisch sehr gut ist, sich aber durch verfehlte Produktpolitik ins Abseits manövriert).

Ich war dann am Stand eines renommierten deutschen Objektiv-Edelherstellers. Sehr schöne, sehr teure Sachen hat der da.

Und weil ich so gerne so blöd frage, wollte ich mal wissen, warum auf den Objektiven eines renommierten deutschen Herstellers „Made in Japan“ und nicht „Made in Germany“ steht.

So direkt ich fragte, so direkt ward mir geantwortet: Weil die Objektive dann bei gleicher Qualität ein- bis zweitausend Euro teurer wären, sie kaum einer mehr kaufen würde und man sie deshalb erst gar nicht auf den Markt bringen könnte.

Muss man sich mal klarmachen: Die Lohnnebenkosten in diesem Geldverschwendungsstaat sind so absurd hoch, dass wir vieles gar nicht mehr markttauglich herstellen können und es da kein Raum für Arbeitsplätze mehr bleibt.

Wir verzichten lieber ganz auf Arbeitsplätze und lassen das Zeug in Japan (was für den Rest der Welt eigentlich als Hochlohnland gilt, China, Malaysia usw. produzieren viel billiger als Japan) fertigen, als Arbeit günstiger zu machen. Gleichzeitig leisten wir uns ein Heer Arbeitsloser und Arbeitsunfähiger.

(Ob sich weltweit überhaupt noch Objektive verkaufen lassen, auf denen nicht „JMade in Japan“ sondern „Made in Germany“ steht, ist eine ganz andere Frage.)

Wann schreibt eigentlich der erste „Made by Women“ auf seine Produkte?