Ansichten eines Informatikers

Die (fehlende) Selbsterkenntnis der prothesenkranken Tagesschau

Hadmut
10.9.2017 11:57

Die leben auch in ihrem Wolkenkuckucksheim.

Die Tagesschau macht gerade mal wieder Propaganda und ätzt gegen die AfD.

AfD hin oder her, ich halte es für unvertretbar, wenn sich ein öffentlich-rechtliches „staatsfernes“ Fernsehen in Wahlkampf einmischt und immer wieder Position für und gegen Parteien bezieht und Propaganda macht. Natürlich sollen sie Parteien kritisieren. Aber dann alle, und sich nicht zum Lobbyisten der GroKo machen. Man muss sich auch mal anschauen, wie „biased“ deren Faktencheck eiert, die prüfen da sehr einseitig.

Nun also geht es um die Frage des Wahlbetrugs. Die AfD will Wahlbeobachter haben.

Man kann vielleicht unterschiedlicher Auffassung darüber sein, ob das notwendig ist. Aber dagegen kann man eigentlich nicht sein. Zumal wir ja schon Wahlunregelmäßigkeiten hatten. Waren da nicht mal irgendwo irgendwelche Schüler, die als Wahlhelfer eingesetzt waren, der Meinung, sie täten Gutes, wenn sie da irgendwo gegen schlechte Parteien manipulieren? Und neulich ist mir in zwei Berliner Straßen etwas aufgefallen: Die Laternen waren alle vollgepflastert mit Wahlkampfplakaten (besser gesagt Schildern aus Plastik oder Pappe). An jedem Mast hingen ein oder zwei von den Dingern, alle Parteien, nahezu gleichmäßig abwechselnd. Und alle schön regelmäßig auf einer Höhe, nur die der AfD hingen 2 Meter höher. Weil die ständig abgerissen, beschädigt, geklaut werden. Und Meldungen darüber, wie man allein schon durch Beschädigung oder Entfernung von Plakaten oder gar Bedrohung derer, die sie aufhängen (haben die nicht in Karlsruhe mal auf einen geschossen?) den Wahlkampf manipuliert, gab es schon mehrmals. Ich halte die Befürchtung auch einer Manipulation der Wahl im engeren Sinne (also der Stimmabgabe und nicht nur des Wahlkampfes) daher zumindest nicht für abwegig, und die Forderung im Rahmen der Eigeninteressen einer Partei für durchaus gerechtfertigt. Nach der Art des öffentlichen politischen Umganges ist es mindestens aus Sicht der AfD gerechtfertigt, die Befürchtung von Manipulationen zu haben. (Dabei lege ich auch mal den Maßstab an, den man etwa an die Befangenheit von Richtern anlegt, bei der man nämlich nicht dessen Befangenheit konkret nachweisen muss, sondern es reicht, dass eine [Prozess-]Partei die begründete Befürchtung hat, also der subjektive Aspekt über dem objektiven steht.)

Davon ganz abgesehen halte ich es bei der derzeitigen politischen Situation und Stimmlage für keineswegs unwahrscheinlich, dass da irgendwer manipuliert. Das ist politisch alles so aufgeladen, dass da viele durchdrehen. Oder auch nur materielle Angst haben, denn beispielsweise die SPD hat ja schon einigen Wahlen und Regierungen verloren, und bekanntlich finanziert die SPD ja einen riesigen Haufen an Günstlingen, Genderspinnern und Agitatoren, und wenn das wegfällt, können einige regelrechte Existenzangst bekommen. Und dass man in diesen Kreisen mitunter auch kriminell agiert, ist ja auch nichts neues. Wer in diesem Umfang betrügt und veruntreut, der hat auch keine Hemmungen vor Wahlmanipulationen.

Aber mir geht es ja hier gar nicht um die AfD, sondern um die Tagesschau. Die haben da in diesem Text ein paar Kracher drin:

Autoritäre Regime kontrollieren den Zugang für Kandidaten und Parteien mit dem Ziel, dass nur noch die Regierungspartei und “systemtreue” Parteien in das Parlament gelangen können. Oft haben es Oppositionelle schon schwer, überhaupt als Kandidaten zugelassen zu werden. […]

Die Wochen vor der Wahl sind in autoritär regierten Staaten durch hohen Druck und Stimmungsmache regierungsnaher Medien gekennzeichnet: Die Opposition wird massiv diskreditiert oder kommt gar nicht zu Wort. Staatsbedienstete müssen an Wahlkampfkundgebungen teilnehmen, Dorfbewohner werden gegen ein kleines Entgelt zu solchen Veranstaltungen gebracht. Typischerweise nutzen Regierungsparteien finanzielle Ressourcen des Staates zur Wählerbeeinflussung.

Als ich das gelesen habe, habe ich mich gefragt, ob die jetzt völlig spinnen und jeden Bezug zur Realität verloren haben.

Hat man hier nicht reihenweise Meldungen, dass Hallenbetreiber und Gastwirte massiv drangsaliert und ruiniert werden, wenn sie oppositionellen, nicht „systemtreuen“ (=politisch korrekten) Parteien und Organisationen auch nur ganz unpolitisch eine Pizza verkaufen? In Berlin hat man einem Gastwirt die Räume mit Bitumen vollgespritzt. Und so weiter.

Gab es nicht eine ganze Reihe von Gesetzes- und Hausordnungsänderungen, welche Parteien Geld bekommen oder „Alterspräsidenten“ stellen, mit denen sich Regierungsparteien gegen Oppositionen stemmen?

Hat man nicht in der Presse regelrechte Hetzjagden organisiert?

Werden nicht seit Monaten, Jahren hoher Druck und Stimmungsmache von „regierungsnahen Medien“ wie ARD, ZDF, und alle den Verlagen (beispielsweise von Merkel-Freundin Springer oder denen im Besitz der SPD) gemacht?

„Die Opposition wird massiv diskreditiert oder kommt gar nicht zu Wort.“

Haben wir das hier nicht seit Jahren? Ist „Große Koalition“ nicht das Schlüsselwort für Abwesenheit von Opposition?

„Staatsbedienstete müssen an Wahlkampfkundgebungen teilnehmen“

Hatten wir das nicht an Universitäten, an denen hoher Druck herrscht, zu welchen Demos man hingehen muss oder nicht darf? Sind das keine „Staatsbediensteten“?

„Dorfbewohner werden gegen ein kleines Entgelt zu solchen Veranstaltungen gebracht“

Hatten wir nicht genau das schon oft? Wenn da die Antifa als Schlägertruppe angekarrt wird? Oder als sie irgendwo – war’s nicht in Sachsen? – Leute für Geld angekarrt haben und es hinterher als Bezahlung für Luftballonaufblasen oder sowas ausgegeben haben?

„Typischerweise nutzen Regierungsparteien finanzielle Ressourcen des Staates zur Wählerbeeinflussung.“

Tun sie das nicht permanent?

Beispielsweise mit den Geldern des öffentlich-rechtlichen Rundfunks? Mit dem ständig Parteipropaganda produziert oder eben auch oppositionelle Blogger – Stichwort ARD – kaltgestellt werden?

Habe ich das nicht ausführlich aufgezeigt, dass mit der Gender-Nummer und den Gender-Studies durch die Geldwaschanlagen Universitäten aus öffentlichen Geldern Parteipropagandisten wie etwa die Verfassungsrichterin Susanne Baer dafür bezahlt werden, dass sie den Staat und die öffentlichen Meinung umkrempeln, und man das nach außen als „Forschung“ darstellt?

Geben die nicht hunderte von Millionen als „Prävention gegen Rechts“ aus, die in Wirklichkeit nichts anderes als die Finanzierung linker Parteipropagandisten sind?

Wenn ich solche Aussagen der Tagesschau lese und dann dazu sehe, dass die die Realität völlig ausblenden und nur noch ihre Phantasievorstellung einer linken Utopie zum Gegenstand ihrer Berichterstattung machen, dann frage ich mich, ob die überhaupt noch über die psychische Gesundheit verfügen, die für deren Aufgabe erforderlich wäre.

Ich neulich bei der Jahreskonferenz von Netzwerkrecherche im NDR, wo naturgemäß auch Leute von Tagesschau und Tagesthemen dabei waren und aufgetreten sind, ob die Leute überhaupt noch kontrollfähig sind.

Besonders bei Fernsehleuten – also Leuten, die mit Bild, Ton und Wort arbeiten und darin Berichte formen, darstellen, interpretieren, werten, und es gewohnt sind, alles manipulativ zusammenzustellen und selektiv zu präsentieren – habe ich den Eindruck, dass die davon einen Knacks bekommen. Das Problem dürfte nämlich sein, dass die permanent unsere und ihre eigenen Sinnesorgane der Realitätswahrnehmung bombardieren. Dabei entsteht nach meiner Einschätzung ein ähnlicher Effekt wie bei Leuten, die von morgens bis abends irgendwelche Ballerspiele spielen: Die sehen die Welt nur noch durch das Monitor-Viereck, das sie – Echokammer, Filterblase und so weiter – selbstverstärkend immer mehr mit dem befüllen, was sie selbst darstellen, und sich so selbst verstärken.

Ich glaube, dass bei diesen Leuten eine Wahrnehmungssubstitution stattgefunden hat.

Das ist nicht ungewöhnlich, sowas haben wir in der technisierten Welt häufig. Piloten und Kapitäne nehmen „sich“ in Form der Außenhülle ihres Flugzeuges oder Schiffes wahr. Baggerfahrer mit langjähriger Tätigkeit fühlen die Baggerschaufel als „ihren“ Arm. Ich habe als Jugendlicher mal ein paar Jahre gefochten, und richtig gut und schnell wurde ich erst, als der Säbel für mich nicht mehr Gegenstand oder Waffe war, sondern Teil meines Armes wurde und einen Treffer mit der Säbelspitze zu setzen sich anfühlte, als habe man den anderen mit der Hand erwischt. Ich habe auch schon beschrieben, dass ich beim Bloggen häufig Schreibfehler mache, die ich handschriftlich nie machen würde, weil nach 40 Jahren die Tastatur von mir nicht mehr als Gegenstand, sondern als Verlängerung meiner Extremitäten wahrgenommen wird und das Gehirn Worte nicht mehr aus Buchstaben, sondern ähnlich wie die Artikulation von gesprochener Sprache aus Silben-Bewegungsabläufen zusammensetzt und dabei mitunter Abläufe durch die ähnlich klingender Silben ersetzt. So wie man auch mündlich nicht immer exakt spricht, sondern manchmal die Worte schlampig oder ähnlich ausspricht.

Ich habe mittlerweile den Verdacht, dass Medienleute unter einem Effekt leiden, bei dem sie ihre Medien mit ihren körperlichen Sinnen vertauschen, also nicht mehr mit Augen sehen und Ohren hören und dem Gehirn dazu denken, sondern da eine Substitution einsetzt, dass das Hirn die Bilddarstellung über die unmittelbare optische Wahrnehmung stellt, den Ton über das Gehör und die Sendungsdramaturgie über den normalen Gedankengang stellt. Wenn man das den ganzen Tag macht, passt sich das Hirn daran an, und ich bin mir sicher, dass diese Tätigkeit, ständig Direkteingaben für Sinnesorgane zu produzieren, zu entsprechender Aktivität in den dazugehörigen Hirnarealen führt, die dann irgendwann das eigene Sinnesorgan durch diese künstlichen ersetzen. Irgendwann sind die an dem Punkt, an dem die das, was sie filmen, schneiden, senden nicht mehr von dem unterscheiden können, was sie wahrnehmen, oder sogar darüber setzen.

Das kommt mir – wie bei der Baggerschaufel – so vor, als hätten die Leute sich völlig an ihre „Prothesen“ gewöhnt. Seien quasi prothesenkrank geworden.

Im Moment wird ja immer wieder gejammert, wie gefährlich Algorithmen seien. Die Künast kommt damit gerade wieder um die Ecke.

Vielleicht sollte man sich mal die Frage stellen, inwieweit die Digitalisierung der Medien mit ihren „Multimedia“-Funktionen und ihrer ungleich höheren Arbeits- und Wahrnehmungsintensität zu einem krankhaften Wahrnehmungs- und Realitätsverlust führt, quasi Lügen zur Berufskrankheit wird.

Sowas in der Art ist mir bei vielen Berufsjournalisten schon aufgefallen, wenn die Talkshows oder Interviews machen. Eigentlich ist denen das völlig egal, ob das irgendwie richtig oder sinvoll ist, die denken in völlig anderen Kategorien. Denen kommt’s darauf an, dass das Licht stimmt und alles in der vorgegebenen Zeit im Kasten ist, die Antwort auf die Frage in 20 Sekunden erfolgt und die Talkshow die 45 Minuten exakt füllt. Eine Journalistin hat das auf einer Konferenz mal erklärt, dass ihr bei Wissenschaftlern medienerfahrene Hochstapler und Schwätzer weit lieber als seriöse Professoren sind, denn „wahr“ ist für die, was schnell im Kasten und sendefähig ist, wo also jemand hübsch in die Kamera guckt, nach was aussieht, flüssig und eloquent redet und keine Aussetzer hat, also zu wirklich jeder beliebigen Frage ein kamerataugliches Statement mit der richtigen Sekundenlänge abgibt. Damals ist mir schon aufgefallen, dass die da Wahrheit durch Sendefähigkeit ersetzen und die Qualität daran messen, ob es in ihren Arbeitsablauf, ihr Sendeschema passt, ob Bild und Ton stimmen.

Ich habe immer öfter den Eindruck, dass diese Leute unter einer berufs- und digitalisierungsbedingten Wahrnehmungs- und Realitätssubstitution leiden.

Und dass diese mit jeder technischen Neuerung schlimmer wird.

Wir haben heute Riesen-Fernseher, die zu Wänden zusammengefügt werden, 4K in HDR und stereoskopisch, Super-Klang, 360° in virtual Reality, hochleistungsfähige Schnittcomputer und Übertragungssysteme. Früher hat man einfach ein paar Filmstreifen zusammengeklebt und das war’s. Ich war mal bei einer dieser Veranstaltungen in einem Vortrag von Tagesthemen-Moderator Ulrich Wickert, der da auch über den technischen Fortschritt erzählte, und wie schwierig und umständlich das früher alles war, und wie leicht und schnell das heute digital alles ist, aber dafür auch mehr gemacht werde. Früher konnten Außen- oder Auslandsaufnahmen oft erst in der Tagesschau am nächsten Tag gezeigt werden, weil das alles einfach noch nicht fertig war. Heute können sie alles, was aufgenommen wird, ruckzuck übertragen und einspielen.

Ich habe ihn dazu gefragt, ob das heute mehr oder weniger Arbeit als früher sei. Er meinte, dass es keinesfalls weniger Arbeit geworden wäre. Zwar wäre es weniger Aufwand pro Sendeminute, aber dafür produzierten sie ja heute viel mehr. Früher gab’s die Tagesschau um 5, um 8 und dann nochmal die späte und die Nachtsendung, fertig. Heute produzieren sie fast rund um die Uhr für ganz viele Kanäle und Webseiten und und und.

Ich hege daher den Verdacht, dass die heutige Tätigkeit als Medienjournalist, besonders wenn man modern mit Audio und Video arbeitet, zwangsläufig zu einem Realitätsverlust führt. Dass man das, was man künstlich darstellt, über die reale Sinneswahrnehmung stellt. (Ich habe da auch schon Leute erlebt, die ihre Bude nicht mehr verlassen, die Außenwelt nur noch über Twitter wahrnehmen, und das für guten und progressiven Journalismus halten.)

Und dass dieser Realitätsverlust bei Nachrichtenmedien am stärksten ist.