Ansichten eines Informatikers

E-Book oder herkömmliches Buch aus Papier

Hadmut
1.2.2013 19:21

Ein paar Erfahrungen.

Die letzten Jahre habe ich eigentlich nur wenige Bücher »am Stück« durchgelesen. Weil man als Informatiker häufig Nachschlagewerke, Reference Manuals und solches Zeug hat, das man nicht komplett von vorne nach hinten liest. Harry Potter war da mal ne Ausnahme. Seit ich mich mit diesem Gender-Feminismus-Quatsch herumschlage (seit April 2012) lese ich wieder intensiv und durchgängig Bücher von vorne nach hinten.

Zunächst für einige Wochen zu Hause. So im Wohnzimmersessel oder auf dem Sofa. Da kann man Bücher bequem lesen, aber schon da hatten meine E-Books mit dem E-Book-Reader einige Vorteile:

  • Billiger
  • Schneller gekauft: Man hat es in Sekunden, während ein Versand aus den USA auch mal 3 Wochen dauern kann
  • Suchfunktion
  • Reader mit eingebautem Wörterbuch Englisch, falls man doch mal ein Wort nicht kennt oder sich nicht sicher ist
  • Besseres Anstreichen (statt Textmarker)
  • Das Gerät ist leichter als ein Buch
  • Steht mir nicht im Weg herum, nimmt keinen Platz weg
  • Ich habe bei zwei Wohnungen alle Bücher immer an beiden Wohnungen griffbereit, während ich sie bei Papierbüchern ständig hin- und hertragen müsste.
  • E-Books sind nicht »ausverkauft«

Inzwischen hat sich mein Weg zur Berufstätigkeit etwas geändert und ich verbringe einige Zeit in Bus und U-Bahn, wie viele Leute mit Lesen. Auch dabei haben sich einige Vorteile der E-Books erwiesen:

  • Kleiner und leichter, man schleppt weniger herum, braucht eine kleinere Tasche. Passt eigentlich sogar in die Jackentasche.
  • Man hat immer „alles” dabei
  • Man kann es mit einer Hand (und bei Bedarf einem zusätzlichen Finger) halten und bedienen, während man für ein Buch eigentlich drei Hände braucht, nämlich zwei, um es zu halten und aufzuhalten, und eine, um den Textmarker bereit zu halten oder zu benutzen. Dazu noch ein Lesezeichen usw.
  • Hält viel mehr aus: Ein Buch hat schon nach wenigen Tagen in der Tasche Schrammen und angestoßene Ecken
  • Es ist einfach viel weniger Aufwand, als Buch und Textmarker aus der Tasche zu holen, Buch aufzuschlagen, Lesezeichen raus usw.
  • Meine Bücher sehen schrecklich aus, wenn ich im Bus oder der U-Bahn versuche, Stellen mit Textmarker zu markieren, weil es total schief und verkritzelt wird.
  • Backup: Falls mir einer das Gerät oder die ganze Tasche klaut, habe ich die E-Books immer noch.
  • Es ist kleiner. Wenn man irgendwo sitzt, wo es eng ist, hat man mit einem Buch ein Problem, weil man weit mehr Ellenbogenplatz braucht, um es aufzuhalten.
  • Vertraulichkeit: Bei einem Buch sieht jeder, was man liest.
  • Wetterempfindlichkeit: Bei einem Buch reichen schon ein paar Regentröpfchen beim Umsteigen, damit es angegammelt aussieht. Meinem E-Book-Reader hat das bisher gar nichts ausgemacht.
  • Lesbarkeit: Im Gegensatz zu meiner Handschrift (insbesondere in Bus oder U-Bahn) kann ich die digitalen Anmerkungen später auch wieder lesen.
  • Gibt’s inzwischen auch mit Beleuchtung.

Die Kosten für den E-Book-Reader habe ich durch günstigere Buchkosten und Einsparungen des Paketportos längst eingespart.

37 Kommentare (RSS-Feed)

Carsten
1.2.2013 19:45
Kommentarlink

Für tech-Literatur empfehle ich einen Safari-Books Online Account. Sie haben alle wichtigen Titel unserer Profession, und erlauben zusätzlich zum Lesen online einen download auf das iOS/Android Tablet für unterwegs. Flatrate für IT-Bücher sozusagen.


Stefan
1.2.2013 19:48
Kommentarlink

Lol, alles richtig, aber angeben kannst damit nicht, das Bild von Dir vor der prall gefüllten Privatbibliothek sieht eben doch “professioneller” aus 😉

Aber mal ernsthaft, was für den Hausgebrauch tauglich ist wirft anderenorts doch wieder Probleme auf.

Wie ist das eigentlich mit den Rechten? Können ebooks nachträglich im Inhalt geändert werden, z.B. wenn das böse Wort “Negerhäuptling” der political-correctness zum Opfer fällt? Ich bin kein Spezi in sowas, daher das bitte als ehrliche Frage auffassen. Ich meine mal so etwas gelesen zu haben dass digitale Inhalte von manchen Anbietern “zwangsweise” geändert werden. Könnte dann im Wissenschaftsbetrieb schwierig werden mit dem Zitieren wenn da nicht nachvollziehbar “geändert” wird? Was ist mit den Rechten wenn dein Reader geklaut wird, ein unehrlicher Mensch könnte sich den prallgefüllten Reader öfter mal klauen lassen? Wenn Dein Anbieter pleite ist, was ist dann? uswuswusw.


yasar
1.2.2013 19:49
Kommentarlink

> Vertraulichkeit: Bei einem Buch sieht jeder, was man liest.

Dafür gibt es die “Schutzumschläge”. Da muß nicht immer das drinstecken, was draufsteht. 🙂


Hadmut
1.2.2013 20:11
Kommentarlink

@yasar: Ich habe noch nie einen gehabt, der gepasst hat.


Oppi
1.2.2013 20:05
Kommentarlink

http://gizmodo.com/5317180/amazon-remotely-deletes-legitimately-purchased-books-from-thousands-of-kindles

“Big Brother Amazon Remotely Deletes Purchased Copies of 1984 and Animal Farm From Thousands of Kindles”

Welchen Grund sie dafür auch immer hatten : Ich bleib bei totem Holz. Da werden auch nicht nachträglich Wörter geändert weil sie nicht mehr politisch korrekt sind oder so.


Martok
1.2.2013 20:13
Kommentarlink

Ich find das total spannend, dass ziemlich viele deiner Ebook-Vorteile von den Buchverfechtern als Totbaum-Vorteile vorgebracht werden. Oder andersrum. Oder wie auch immer 😉


lars
1.2.2013 20:51
Kommentarlink

Ich habe bisher erst einmal einen Reader in der Hand gehabt – es ist einfach nicht das Gleiche. Mir fehlte etwas das Gefühl von Papier beim Umblättern. Zudem war der Reader extrem langsam und schnelles Blättern war nicht möglich.

Wie ist das mit den Rechten ? Stehen die (gekauften) Dateien zur freien Verfügung oder ist an diese nicht unmittelbar heranzukommen ? Gibt es irgendwelche Bindungen von Datei an Reader oder andere Gängelungen ?


Hadmut
1.2.2013 20:57
Kommentarlink

Kommt auf den Reader und den Händler an.

Nach einiger Zeit in der U-Bahn geht einem das Umblättern mit Papier in der Enge sogar auf die Nerven. Spätestens wenn man irgendwo hängenbleibt und die Seite einreißt.


euchrid eucrow
1.2.2013 21:14
Kommentarlink

ich bin so oldschool, das ich vinyl kaufe. von daher würde ich mich auch niemals mit einem schmöker auf dem ebookreader ins bett verziehen. das fetzt einfach nicht. ich habe auch immer ein buch im rucksack. außerdem gebe ich bücher gerne weiter, nachdem ich sie gelesen habe, empfehlen kann und den passenden leser gefunden habe. t.c. boyle’s wassermusik beispielsweise habe ich schon drei mal gekauft weil ich es nochmal lesen wollte. g.a.s. die trilogie der stadtwerke zweimal. ebenso die bibel nach biff. (kleine auswahl) ich habe keines der exemlpare mehr und habe auch keine ahnung wo die gerade rumschwirren. nur den reisebericht von mungo park, reise ins innerste afrikas 1795-1806, werde ich behalten. der gehört einfach zu wassermusik. merle und remarque behalte ich auch. das sind begleiter meiner jugend. da kommt sie wieder durch, die sammelunke!
wenn man aber, so wie du, schnelllebige fachliteratur und manuals benötigt oder intensive recherche betreibt, macht son ebookdingens bestimmt sinn. aber zum entspannungslesen? nee.
wenn ich mir dein buch mal kaufen sollte, dann nur in papierform. aber das hat noch zeit…


euchrid eucrow
1.2.2013 21:29
Kommentarlink

@hadmut
wie machst du das eigentlich? archivierst du deine ebücher irgendwie oder knallst du sie einfach runter, wenn die aktualität nicht mehr gegeben ist? du liest doch bestimmt auch andere sachen außer fachliteratur.


Hadmut
1.2.2013 21:41
Kommentarlink

Och, bisher passen die locker alle auf die Geräte, die ich verwende (ein alten ausgemusterten Reader, ein Kindle und ein iPad). Die, die ich über Amazon kaufe, sind in der Amazon-Library nochmal drin, und die anderen habe ich auf meinem PC archiviert.

Wobei man sagen muss, dass man PDFs auf den beiden E-Book-Readern effektiv nicht lesen kann, auf dem iPad jedoch sehr gut. Ich habe aber auf der IFA schon einen EBook-Reader >A5 gesehen.


Klaus
1.2.2013 21:51
Kommentarlink

Zudem Zeitschriftenabos: Ich musste das Medium nicht erst selbst beschädigen; es reichte völlig aus, während der Zustellung auf Dienstreise zu sein und es bis zur Rückkehr von der weiteren zugestellten Post im Briefkasten nach und nach zerquetschen zu lassen.


Heinz
1.2.2013 22:17
Kommentarlink

Ja e-Books sind an sich nicht schlecht.
Es gibt zwar auch Nachteile – z.B. die schlechten Speichermöglichkeiten über Jahrhunderte, da ist (säurefreies Totholz nur durch Steintafeln schlagbar), es müssen allerdings einige Bedingungen erfüllt sein, damit sich mich mit einem e-book anfreunden kann:

– Root auf dem Reader damit niemand Bücher löschen/ändern kann

– …e-boock is reading you – kein System, dass es ermöglicht irgendwelche Daten über das Leseverhalten, Markierungen oder Notizen an Irgendwen zu schicken

– kein DRM – ich möchte Sicherheitskopien machen können und keine Gängelung durch Digital Retardation Management

– Rechte – kinen Schwindel, bei dem bekommt man nur eine Leseerlaubnis und keine Lizenz; ist wegen Punkt 1 schlecht und weil man da natürlich kein Recht auf Privatkopie hat, obwohl man die horrenden “Leermedienabgaben” zahlt


Hadmut
1.2.2013 22:25
Kommentarlink

> säurefreies Totholz

Doppel-Nein.

Erstens sind viele Bücher nicht auf säurefreies Papier gedruckt, bei mir fangen bereits viele Bücher an sich zu zersetzen. Zweitens ist ein auf Papier gedrucktes Buch auch futsch und weg, wenn es geklaut wird, verloren wird, nass wird usw.

Und drittens hatte ich früher auch mal ein riesiges, beeindruckendes, vollgestopftes Büro mit rundherum Büchern bis unter die Decke. Inzwischen geht mir das auf den Wecker.


euchrid eucrow
1.2.2013 23:14
Kommentarlink

Och, bisher passen die locker alle auf die Geräte, die ich verwende…

ja, ich weiß. so eine pdf ist natürlich nix, wenn man einen reader mit 4gb hat. so ein ding hatte ich auch schon in der hand. das ist natürlich eine kapazität.
ich weiß nicht ob ich nostalgiker oder messie bin. für mich hat alles haptische einen besonderen wert, weil es eigene geschichte ist. kurz nach der wende hatte ich einen kurzen nazianflug. man konnte auf einmal ungestraft das komplette gegenteil zu dem machen, wozu wir eigentlich erzogen waren oder was unter strafe verboten war. mit bomberjacke, springerstiefel (und kiffen). mein vater zückte dann aus einer der bücherwände ‘der tod ist mein beruf’ und gab es mir zum lesen. danach war schluß mit dem mist. das hat keine drei wochen gedauert. es sei mir verziehen, ich war 14. das buch ist im ort rumgegangen und auch heute noch auf reisen.
ich begehe heute noch den fehler, die geschichte anderer zu sammeln. erst kürzlich habe ich den schaukelstuhl meines opas in obhut genommen, den er mit 50 von seinen söhnen geschenkt bekommen hat. mein opa wird jetzt im februar 93. der stuhl währe einfach auf den müll gewandert. ich hab dampfmaschinensipelzeug meines vaters, aus gips gegossenes tierspielzeug aus dem das draht heraus schaut und nur son zeug. meine tochter wird kotzen, sollte sie mich irgendwann beerben. aber vielleicht klebt sie ja an dem ganzen krempel genau so wie ich. kisten voller schallplatten, bücher, krempel und olle schränke.
ich finde das ist ein, in kisten verpackter, zeitastrahl, der digital nicht zu erreichen ist.

was macht deine couch?


Hadmut
1.2.2013 23:37
Kommentarlink

> was macht deine couch?

Sie weiß noch nicht, ob sich ein eBay-Käufer erbarmt oder sie auf dem Sperrmüll landet.


Skeptiker
1.2.2013 23:38
Kommentarlink

Man sieht aber an den Kommentaren, dass das noch nicht allgemeingültig zu beantworten ist, je nach persönlicher Vorliebe (z.B. Haptik oder praktischer) oder was einem wichtiger ist (z.B. DRM vs “weg ist weg”).


jeff
2.2.2013 0:18
Kommentarlink

eigentlich mag ich ja den Anblick meiner kleinen aber feinen Privatbibliothek. Ist aber auch nur falscher Stolz: schaut her, so viele Bücher, ich bin ja so. gebildet.
Das einzige, das mich momentan noch nicht auf e-books umsteigen lässt sind die schon genannten rechtlichen Fragen.

Was ist besser: reiner e-book-Reader oder (7 Zoll) Tablet?


Hadmut
2.2.2013 0:29
Kommentarlink

Kommt auf die Anwendung an und welches Display einem lieber ist. Ein reiner Reader hält mal 2-3 Wochen durch ohne geladen zu werden.


Roland
2.2.2013 6:13
Kommentarlink

Bin erstens alter Knacker und zweitens Leser. Habe mich trotzdem zum e-book Reader entschlossen und das Amazongerät gekauft.
Kurz gesagt: Das Ding ist klasse!
Es stellt auch pdfs dar- alerdings lese ich da Literatur……


Heinz
2.2.2013 9:13
Kommentarlink

> Erstens sind viele Bücher nicht auf säurefreies Papier gedruckt, bei mir fangen bereits viele Bücher an sich zu zersetzen. Zweitens ist ein auf Papier gedrucktes Buch auch futsch und weg, wenn es geklaut wird, verloren wird, nass wird usw.

Das mag ja sein, hab ich auch nicht bezweifelt, wenn ein e-book-Reader geklaut wird und man keine Sicherheitskopie hat ist die Datei auch futsch und natürlich muss man Papier ordentlich lagern.

> Und drittens hatte ich früher auch mal ein riesiges, beeindruckendes, vollgestopftes Büro mit rundherum Büchern bis unter die Decke. Inzwischen geht mir das auf den Wecker.

das ist mir auch klar, hab ich auch nicht dran gezweifelt.

Ich habe lediglich gesagt, dass man mit Büchern/Papier (grundsätzlich) die MÖGLICHKEIT hat etwas über Jahrhunderte(sogar Jahrtausende) zu speichern, der elektronische Speicher im e-book Reader verliert nach paar Jahren die Daten(wie bei USB-Sticks), da hat man die Möglichkeit nicht, da muss man es alle paar Jahre auf ein neues Medium kopieren.


Zensurgegner
2.2.2013 9:39
Kommentarlink

PDFs kannst du doch per EMail an dein Kindle-Konto schicken. Als Betreff das Wort ‘convert’ und Amazon wandelt das PDF ins Kindle-Format. Bei der nächsten Synchronisation hast du es dann auf deinem Gerät. Klappt bei fast allen PDFs.


Hadmut
2.2.2013 10:20
Kommentarlink

Bei vielen PDFs, vor allem technischen mit Graphiken, gibt’s Probleme. Aber ich muss das mal wieder probieren, vielleicht ist das inzwischen besser.


Johanna
2.2.2013 11:00
Kommentarlink

@Stefan: “das Bild von Dir vor der prall gefüllten Privatbibliothek sieht eben doch “professioneller” aus”

Dafür gibt es Fototapete. Außerdem reicht es heute, Visitenkarten und Papptafel an der Hemd- oder Sakkotasche mit der Aufschrift “Experte” mitzuführen.


Martin
2.2.2013 14:45
Kommentarlink

@jeff: Wenn man ein A4-PDF, das mit der LaTeX Standardschrift, die recht klein ist, auf einem Kindle Paperwhite anschaut, ist das nicht wirklich zu lesen. Auf einem iPad 3 oder Nexus 10 sieht das verdammt gut aus.


techniknörgler
2.2.2013 15:05
Kommentarlink

> Für tech-Literatur empfehle ich einen Safari-Books Online Account. Sie haben alle wichtigen Titel unserer Profession, und erlauben zusätzlich zum Lesen online einen download auf das iOS/Android Tablet für unterwegs. Flatrate für IT-Bücher sozusagen.

Wie geht das mit der Buchpreisbindung konform?


nadar
3.2.2013 15:38
Kommentarlink

> Hält viel mehr aus: Ein Buch hat schon nach wenigen Tagen in der Tasche Schrammen und angestoßene Ecken
Ist das Buch denn genauso verpackt wie der Reader? Hardcover und/oder Ledereinband (oder wasauchimmer).
Vom Herunterfallen wollen wir mal nicht reden 🙂

> [Lesezeichen]
Ich bin der Meinung: Wenn man ein Lesezeichen braucht um zu wissen, wo man zuletzt gelesen hat, hat man nicht richtig gelesen. 🙂
(Allerdings lese ich fast nur linear. Und vielleicht werde ich auch mal alt 🙂 )

> Wetterempfindlichkeit
Was hast du für Bücher, die nach ein paar Regentropfen mistig aussehen? 0o

@Hadmut: Sicherst du die bei Amazon gekauften ebooks auch außerhalb der Reichweite von Amazon?

@ Techniknörgler: Die Buchpreisbindung ist nicht international.


Michl
3.2.2013 16:39
Kommentarlink

Vertraulichkeit, evtl. kann manin der U-Bahn schlechter sehen was Du liest, aber der Buchhändler weiß es ganz genau, sogar was Du angestrichen hast, wo Du aufgehört und wieder angefangen hast…

Sicherheit, wenn ein Buch geklaut wird ist es weg, wenn ein Reader geklaut wird sind alle weg. Das mit dem Backup geht nicht immer, DRM. Wenn der Händler es will löscht er einfach Deine Bücher.

Dauerhaftigkeit, sind Dir schonmal alle Markierungen abhanden gekommen? Ein Softwarefehler kann das zur Folge haben, ein Textmarker nicht.

Relevanz, wenn ein Buch im Weg rumsteht brauchst Du es eh nicht (mehr).

Bindung, bist Du mit einem Reader eigentlich an einen Buchhändler gebunden? Bei manchen ist das doch so. bringt das backup beim Händler was, wenn Du einen anderen Reader benutzt, den der Händler nicht unterstützt?

Ressourcen, ein Buch kostet Papier (wächst nach), Klebstoff und Farbe (geht so), ein Reader kostet Gold, Silber, Tantal, Kupfer, Strom…

Ästhetik, der hübsche Einband lässt sich auf einem Reader oft nicht ansehen, aufwendige Grafiken auch schlecht. Bildbände auf einem pixeligen s/w Display?

Wetterempfindlichkeit, ein Buch sieht nach einem Gang durch die klimaerwärmte Extremwetterwelt in feuchtem Zustand nicht mehr toll aus, aber man kann es noch lesen, ein Reader ist am Arsch wenn er mal mehr als 3 Tropfen, oder einen an der falschen Stelle, abbekommt.

“hat man mit einem Buch ein Problem, weil man weit mehr Ellenbogenplatz braucht”
Was hast Du denn für Bücher? Mitgutschs neustes Wimmelbuch?

Körperliche Gebrechen, wer natürlich aufgrund des zunehmenden Alters, es geht bergab, Hadmut 🙂 , keine Kraft mehr hat, mag auch in den paar Gramm weniger Gewicht eines Readers einen nennenswerten Vorteil sehen.

Ich finde, dass die Nachteile die Vorteile aufwiegen, den einzigen wirklichen Vorteil, wofür ich aber ein PDF am Computer nutze, keinen Reader, ist die Suchfunktion.

@Stefan “wenn das böse Wort “Negerhäuptling” der political-correctness zum Opfer fällt? Ich bin kein Spezi in sowas, daher das bitte als ehrliche Frage auffassen.”

Du entschuldigst Dich schon, wenn Du eine Frage zu Zensur stellst. Das geht schon über bloßes zensieren hinaus, die zensieren schon die Köpfe.

@jeff “Was ist besser: reiner e-book-Reader oder (7 Zoll) Tablet?” Ein Computer, in welcher Form er auch sein mag, über den Du die Kontrolle hast. Du hast Du bei Tablets auch nicht.

@yasar “Dafür gibt es die “Schutzumschläge”. Da muß nicht immer das drinstecken, was draufsteht” Du meinst ihr versteckt den Koran in einem Pornoumschlag?


Michl
3.2.2013 16:47
Kommentarlink

Wie ist das eigentlich aus sicherheitstheoretischer, oder sicherheitspraktischer, Sicht? Wenn Du für einen Kunden das Netzwerk hochhochhochhochsicher machst, dazu etwas sicherheitskritisches nachschlagen musst, das auf Deinem Reader machst, was der Buchhändler und vielleicht noch jemand der die Verbindung belauscht sehen kann, gilt das dann noch als sicher oder wäre die kritische Information über die Sicherheitsarchitektur kompromittiert?


Hadmut
3.2.2013 16:50
Kommentarlink

@Michl: Tu ich nicht. Solche Literatur habe ich normalerweise als PDF und lese sie auf dem Notebook, aber nicht auf dem E-Book-Reader.

Davon abgesehen habe ich auch einen E-Book-Reader, der keinerlei Online-Verbindungen usw. kennt, kein Netzwerkinterface hat und nur von mir selbst per USB bestückt wird.


ein anderer Stefan
3.2.2013 19:43
Kommentarlink

Ich habe mir noch keine E-Book-Reader zugelegt, würde aber auch auf einen zurückgreifen, bei dem ich den Inhalt bestimme, und nicht irgendein Buchhändler – und ob ich den online “lassen” würde, weiss ich auch nicht. Es geht in der Tat niemanden etwas an, was und wo ich lese.


Hadmut
3.2.2013 19:49
Kommentarlink

Gibt’s doch jede Menge…


ein anderer Stefan
4.2.2013 7:15
Kommentarlink

Ja, klar. Bisher lese ich halt analog und habe noch keinen E-book-reader gebraucht. Mal sehen, wann ich mir da was zulege.


quarc
4.2.2013 19:31
Kommentarlink

Textmarker!? Textmarker!? Ich bin schockiert. Das ist doch bloß etwas für
schwache Geister. Du wirst noch als Literaturwissenschaftler, Pädagoge oder
Germanist enden.


Hadmut
4.2.2013 21:15
Kommentarlink

@quarc:

> Textmarker!? Ich bin schockiert. Das ist doch bloß etwas für schwache Geister.

Oder für solche, die ordentlich zitieren (und wiederfinden) wollen.


quarc
6.2.2013 20:41
Kommentarlink

>> Textmarker!? Ich bin schockiert. Das ist doch bloß etwas
>> für schwache Geister.
>
> Oder für solche, die ordentlich zitieren (und wiederfinden) wollen.

Ich habe mir zitierenswertes immer gemerkt oder herausgeschrieben. Aber dann kann ich nachvollziehen, dass das e-Book Vorteile bietet, wenn man das im gleichen Arbeitsschritt gleichzeitig machen kann.

Aber ich will zugeben, dass bei der Sorte von Literatur, die Du im Rahmen Deiner Genderforschung lesen musstest, ich auch den Drang spüren würde, viele Textstellen zu markieren — mit schwarzem Edding.


FDominicus
19.2.2013 10:56
Kommentarlink

“Sicherheit, wenn ein Buch geklaut wird ist es weg, wenn ein Reader geklaut wird sind alle weg. Das mit dem Backup geht nicht immer, DRM. Wenn der Händler es will löscht er einfach Deine Bücher.”

Dafür gibt es tools. Schauen Sie einfach mal nach calibre und DRM