Ansichten eines Informatikers

Die Telekommunikation ist tot

Hadmut
13.6.2012 9:54

Die Österreicher sind uns mal wieder weit voraus. Sie haben als Planspiel die Cyberkatastrophe durchgespielt, was passiert, wenn der ganze digitale Schmonzes ausfällt.

Müssten wir eigentlich auch mal machen.

Früher gab es noch analoge Telefone mit mechanischen Vermittlungssystemen, die hatten was für sich. Ich hab mal eine längere Sicherheitsuntersuchung und Absicherung in einem Kernkraftwerk vorgenommen, bei dem ein Reaktor noch in der „guten alten” Analogtechnik gesteuert wurde, eine ganze Halle voller Schaltschränke, in denen alles in Analogtechnik hartverdrahtet war. Resistent gegen jede Form von Cyberangriff. Sowas baut man heute gar nicht mehr.

5 Kommentare (RSS-Feed)

Alex
13.6.2012 13:07
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Wozu auch?
Unsere Atomkraftwerke sind sicher.


Milo
13.6.2012 13:36
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Interessante Sache. In meinem früheren Berufsleben habe ich es des öfteren erlebt, dass der Ausfall der Computertechnik ein ganzes Bürohaus gelähmt hatte. Und plötzlich saßen alle untätig herum, weil man nicht mehr arbeiten konnte. Alles Notwendige war auf den Nutzerprofilen, an die man nicht mehr herankam. Da habe ich häufig darüber nachgedacht, ob wir noch in der Lage wären, in einem richtigen Ernstfall mit Zettel und Stift zu organisieren.


FK
14.6.2012 1:26
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naja, das sind so gedankenspiele die man natürlich spielen kann weil früher alles besser war.
aber als noch alles analog und mechanisch war hat man auch son spielchen gespielt und fand damals früher schon besser, als es noch echte handarbeit war kohle in den ofen zu schippen, und anno dazumal, zu anfang der industriellen revoultion hat bestimmt so manch einer andächtig dagesessen und sich vorgestellt wie das wohl wär, wenn diese elendig modernen dampfmaschinen ausfielen und davor noch gabs sicherlich einen, der…
naja, ihr merkts schon selbst, die übliche alte-leute denke halt 🙂


energist
14.6.2012 2:19
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Als Funkamateur hat man ab und zu mit Katastrophen-/Notfallübungen zu tun, in denen die Kommunikation über mittlere Distanzen (~ 100 km) bei Ausfall der Infrastruktur geübt wird. Um es mal vorsichtig auszudrücken: Wenn mal großflächig der Saft weg ist sieht es ganz schnell ganz duster aus. Nach ein bis zwei Stunden sind die Handystationen weg. Drahtgebundene Vermittlungsstellen sind zwar besser gebuffert, aber die USV-Batterien sind auch irgendwann mal leer. Und gerade Datenverbindungen, die zur Übertragung von Bildern und Informationen aus einem Schadensgebiet nötig wären, lassen sich dann mal eben nicht so einfach herstellen.

Im Prinzip landet man dann wieder bei den Nachrichtenübermittlungsmethoden von 1930: Mann mit Depesche auf Motorrad.