Ansichten eines Informatikers

Über den seltsamen Unterschied zwischen Türken und Schweden

Hadmut
13.2.2012 10:35

..und darüber, wie wir immer stärker auf political correctness getrimmt werden.

Seit Jahren läuft im Radio-Sender SWR3 (die machen ständig irgendwelchen Quatsch im Radio um die Hörer zu unterhalten) eine Blödel-Serie über Schwedisch. Immer mit Anspielung auf das schwedische å und ö.

Wie heißt in die Oper gehen auf Schwedisch? Tenöre höre. Piercing? Rånze stånze. Prostituierte? Öre göre. Und noch mehr gibt es auf der Webseite dazu. Das haben sie über Jahre gemacht und meines Wissens hat sich nie jemand darüber beschwert oder daran gestört.

Auch anderweitig sind solche Witze längst bekannt. Wie heißt ein schwedischer Bordellbesitzer? Lasse Samenström. Chinesischer Dieb? Lang-Fing. Chinesischer Polizist? Lang-Fing-Fang. Chinesischer Polizei-Hund? Lang-Fing-Fang-Wau. Chinesische Hure? Schwing-Dein-Ding. Ur-ur-alt, wurden zu meiner Grundschulzeit schon erzählt.

Nun hat auf einer Fasnachtsveranstaltung jemand ähnliche Komik über Türkisch gebracht. Klebstoff auf Türkisch? Ühü. Baby-Windel? Gülle-Hülle.

Ich hab schon bessere Gags gehört. Witzig für Anfänger. Aber qualitativ fällt es für mich in die gleiche Kategorie wie die Schweden-Witze. Da die meisten Fasnachts-Büttenreden-Kalauer aber sowieso völlig flach und für ein angeschwippstes Publikum ausgelegt sind, fällt das qualitativ da auch nicht aus dem Rahmen.

Und auch das von vielen mehr oder weniger beachtenswerten Künstlern dargebrachte Kiezdeutsch (Türksprech, siehe Erkan und Stefan oder Kaya Yanar) ist inzwischen ausgeleiert, das hat man schon so oft gehört, auf Bühnen und Schulhöfen.

Aber plötzlich ist der Teufel los. Der Landesausländerbeirat hat es plötzlich von „Rassismus zur besten Sendezeit” (man könnte ja mal fragen, ob der Unwille vieler junger Türken der dritten Generation, sich zu integrieren, nicht seinerseits eine Form von Rassismus sein könnte). Und die türkische Zeitung Hürriyet – die sich schon öfters damit hervortat, über die Deutschen auch in sehr unsachlicher, beleidigender und verlogener Weise herzuziehen – regt sich überempfindlich auf. Mir wäre nicht bekannt, daß sich Hürriyet bei den Deutschen mal dafür entschuldigt hätte, was die so schreiben.

Der Vorsitzende von einer hessischen Arbeitsgemeinschaft von Ausländerbeiräten (von denen habe ich noch nie irgendwas gehört), Corrado Di Benedetto, fordert nun eine öffentliche Entschuldigung vom hessischen Rundfunk. Anscheinend hat der Mann so sein ganz individuelles Integrationsproblem in die Deutsche Witz- und Meinungsfreiheit. Irgendwie ist der auch noch nicht in Deutschland angekommen, zumal er eine Prüfung (Zensur) gefordert hat. Mir wäre nicht bekannt, daß er das jemals für die Schweden oder Chinesen gefordert hätte. Die Entrüstung der Ausländervertreter ist offenbar sehr selektiv und auf bestimmte Herkunftsländer beschränkt, und begibt sich damit seiner Legitimation. Anscheinend sollen Türken da viel empfindlicher als Schweden und Chinesen sein.

Irgendwie riecht das ganze wieder mal nach nahöstlich-islamischer Berufsbeleidigtheit.

In letzter Zeit habe ich immer wieder den Eindruck, daß da islamisch geprägte Kulturkreise sich nicht nur zutiefst als permanent beleidigte ansehen. Ich habe mal 8 Jahre in einem Studentenwohnheim mit sehr hohem Anteil an Leuten aus dem diversen arabischen Ländern gewohnt, und viele derer waren mit nichts anderem beschäftigt als permament durch irgendwelche Nichtigkeiten beleidigt zu sein, Rache zu schwören und Fehden auszutragen, das war deren Lebensinhalt. Bei manchen hat man förmlich gespürt, wie die nur nach einer Gelegenheit suchten, von irgendwem beleidigt zu sein. Nur hat sich die Masche damals über die Jahre so abgenutzt, daß es irgendwann niemanden mehr interessiert hat, ob irgendwer gerade wieder beleidigt war.

Und seit Jahren haben wir auch in der Öffentlichkeit immer wieder die Vorwürfe aus nahöstlichen Kulturkreisen, daß die sich ständig wegen irgendwas beleidigt fühlen (gerne auch mit Bildern von zeternden Menschenmengen, die Flaggen oder Strohpuppen verbrennen). Ob nun die dänischen Karrikaturen oder wenn mal wieder irgendwer was gesagt hat. Man könnte geradezu meinen, das wäre systematisch geplant und inszeniert, sich alle paar Monate über irgendwas tödlich beleidigt und unterdrückt zu fühlen. Jedesmal wird die Meinung so ein kleines bisschen verbogen. Steter Tropfen höhlt den Stein.

Was man aber auch merkt ist, wie hier eine political correctness geformt, ein massiver Zensurdruck aufgebaut wird. Beleidigtsein wurde längst instrumentalisiert, zum Kontrollmittel ausgebaut. Dazu kommt, daß es auch bei den Deutschen eine Menge Leute gibt, die auf political correctness abfahren und einem gedankliche Inhalte und Vokabular seit Jahren austreiben. Früher gab’s mal Negerküsse und den Sarotti-Mohr im Süßigkeitenregal, is nich mehr. Alles, was irgendwem nicht in den Kram passen könnte, wurde systematisch ausgetrieben. Besonders wenn es um Minderheiten geht oder solche, die sich als Minderheiten gerieren. Frauenfeindliches ist auch verboten, obwohl Frauen die Bevölkerungs- und Akademikermehrheit ausmachen. Sie machen aber erfolgreich auf Minderheit. Was wieder mal meine These belegt, daß der übelste Zensor in diesem Land nicht der Staat, sondern die Gesellschaft selbst ist. Und hier findet eine schleichende, unterschwellige, aber heftige Zensur und Meinungsausrichtung statt.

Bei Fasnachts-Reden ist es hier seit Jahrzehnten üblich, daß alles und jeder verspottet wird, auch heftig deftig. That’s the idea. Wer da nun ankommt und für sich Ausnahmen reklamiert, der hat unsere Kultur nicht verstanden, hat sich nicht integriert. Die einzig richtige Antwort auf solche Beschwerden ist meines Erachtens eine Redewendung aus dem angloamerikanischen Kulturraum: Get used to it!

Nachtrag: Ein Zeichen von Integration wäre es, selbst gute Büttenreden zu halten und treffend zu spotten, und nicht, sich über die anderer aufzuregen.

23 Kommentare (RSS-Feed)

nuit
13.2.2012 12:44
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Ein Problem ist aber auch, dass bei den Deutschen gerne ihre Geschichte hergezogen, wenn etwas in diesen Bereich faellt, und sehr leicht verurteilt wird. Grosse Gruppen koennen nunmal groesseren Druck ausueben.


energist
13.2.2012 13:24
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Wäre ein Zeichen von echter Integration nicht eher, *schlechte* Büttenreden zu halten?


Madav
13.2.2012 13:33
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Ich glaube, die Aufregung richtet sich weniger gegen Ühü und Gülle-Hülle was ja auf einer Ebene mit den von dir zitierten Schweden/Chinesen Sprachwitzen oben ist sondern eher gegen die typischen Klischees türkische Putzfrau, Bruder im Gefängnis, Betrüger auf dem Baser etc. sowie die Verbindung Döner-*, z.B. Döner-TV.

Letzteres würde wahrscheinlich grds. auch weniger Aufregung sorgen, wenn nicht im letzten Jahr Döner sehr oft mit den Morden der NSU in Verbindung gebracht worden ist.

Siehe dazu auch http://www.publikative.org/2012/02/11/deutscher-humor-ohne-rassismus-kein-witz/


yasar
13.2.2012 13:41
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Ich fühle mich nicht beleidigt. Ich finde es eher bemerkenswert, daß sich einer mit so schlechten Büttenreden in die Bütt traut. Und diese einzelnen Verbände, die für sich in Anspruch nehmen, für alle kollektiv beleidigt zu sein, würde ich auch gerne auf dem Mond schießen. Die machen meist mehr kaputt, als daß sie helfen.

(Genauso wie der ADAC meint, für mich als Autofahrer sprechen zu müssen, die könnte man auch auf dem Mond schießen).


Hadmut
13.2.2012 13:42
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Das Kriterium *schlecht* ist aber ein anderes als das hier herangeführte. Die allermeisten Büttenreden sind so schlecht, daß man sie nur besoffen erträgt. Deshalb saufen die ja so viel.


Mark
13.2.2012 14:39
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Weißte Hadmut, ich les ja deinen Blog schon echt lang. Und zwar wegen den Themen, von denen du einigermaßen Ahnung zu haben scheinst.

Frauen und Mitbürger nicht-deutscher Herkunft gehören definitiv nicht dazu. Und anstatt dich hier in die Reihe Diskriminierender einzureihen, die es nicht schaffen über den Tellerrand zu sehen und stattdessen Klischees bedienen (“man könnte ja mal fragen, ob der Unwille vieler junger Türken der dritten Generation, sich zu integrieren, nicht seinerseits eine Form von Rassismus sein könnte”) und wilde, quellenlose Parolen breittreten solltest du dich lieber auf IT-Themen konzentrieren.

Du nervst. Und du bist einer von so vielen, die scheinbar nichts von Integration verstehen (und viel schlimmer: verstehen WOLLEN), sondern stattdessen nur dazu beitragen, dass das Thema schwierig bleibt.

Lange Rede, kurzer Sinn: Das war hier meine ganz persönliche Meinung und ich habe auch keine Lust darüber zu diskutieren. Das hier ist die falsche Plattform dafür.

Auch auf die Gefahr hin, dass du ihn nicht willst, ein gut gemeinter Ratschlag: bleib bei IT-Themen. Und ansonsten behalte deine wilden Thesen lieber für dich, oder benenne Quellen bzw. kennzeichne deine persönliche Meinung auch als solche.


Hadmut
13.2.2012 15:01
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@Mark: Ich danke für die Kritik.

Aber erstens kann ich mein Blog nicht an der Kritik der Leser ausrichten, weil die Anforderungen dazu völlig unterschiedlich sind. Egal was ich schreibe, es finden sich immer welche, die es gut, und welche, die es schlecht finden.

Der zweite Punkt ist, daß ich eigentlich keine allzu große Lust habe, nur über IT zu schreiben. Das wäre mir zu langweilig und ich will auch kein Fachidiot sein.

Der dritte Punkt ist, daß ich aus der IT zu wenig Material schöpfe, um ein Blog am Laufen zu halten. Die IT-Themen (noch schlimmer: die IT-Themen, zu denen ich wirklich was zu sagen habe), würde nicht ausreichen, um ein kontinuierlich lesbares Blog zu bedienen. Das würde erst dann funktionieren, wenn ich mit anderen IT-Leuten ein Sammelblog schreiben würde, an dem vielleicht 3-6 Leute schreiben. Hab ich derzeit aber nicht. Oder wenn ich dafür bezahlt würde, die Themen zu vertiefen, also das als Arbeits- und nicht nur als Freizeit verbuchen könnte. Hab ich aber auch gerade nicht.

Und wenn’s Dich tröstet: Ich überlege und arbeite dran, meine Blogs anders zu strukturieren und stärker nach Themen zu ordnen. Dann könnte man sich beim Lesen auf die IT-Themen beschränken. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das wirklich bringt, und es würde noch eine Weile dauern.

Was mir aber ganz gewaltig auf den Sack geht, und da darfst Du Dich durchaus getroffen fühlen: Leute die einem vorschreiben wollen, welche Meinung die richtige für Integration ist. Die hier Leute in Integrations-Experten und -Laien einteilen wollen.

Darf ich mal fragen, wieso Du glaubst, daß Du dich mit Integration besser auskennst als ich ? Und wieso Deine Sicht da richtiger wäre als meine?


yasar
13.2.2012 14:54
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Apropos Hürriyet. Die ist in etwa so ernst zu nehmen wie die britische Sun und die deutsche Bild zusammengenommen. Ganz früher, da hatte die Hürriyet noch Journalisten, die man noch so nennen konnte. Inzwischen habe ich den Eindruck, daß die bei der Bild die Volontäre abgeworben haben.


Hadmut
13.2.2012 15:05
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@yasar: Die sind ja entsprechend dafür bekannt. So ähnlich, wie es in der Natur bestimmte ökologische Nischen gibt, die von verschiedenen Tiergruppen besetzt werden und die sich dann verblüffend gleichen, gibt es auch in einer Gesellschaft gewisse kommerzielle Nischen, die sich besetzen lassen und bei denen sich der jeweilige Nutzer der Nische verblüffend den Nutzern der gleichen Nischen in anderen Systemen angleicht.

Und eine solche Nische ist eben das Schrei- und Krawallblatt mit emotionaler Ausrichtung und dem Beschimpfen. Deshalb haben Sun, Bild und Hürriyet und wie sie in anderen Ländern eben so heißen, auch gewisse Ähnlichkeit. Es scheint fast unvermeidbar zu sein, daß sich in den Ländern sowas herausbildet um den jeweiligen Markt zu bedienen.


MarkusK
13.2.2012 15:02
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@Mark

Schau mal in Hadmuts Kommentar-Policy.
Da steht : Mein Blog meine Meinung – Dein Blog deine Meinung.
Daraus geht ja wohl klar hervor das es sich hier immer um Hadmuts
persönliche Meinung handelt.

Hör also auf zu trollen!

Und wenn Dir die Beiträge nicht passen – einfach nicht lesen.


Hadmut
13.2.2012 15:05
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@MarkusK: Danke! 😀


Francesca
13.2.2012 16:19
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@Mark Eine haltlose Äußerung zu posten und dann zu sagen Du willst nicht darüber diskutieren, wissend dass sie kein einziges Argument überleben würde, zeugt nicht gerade von Intelligenz oder auch nur ehrlicher Diskussion oder kommentieren. Hadmuts Äußerung war berechtigt und ich sehe nicht, was man dagegen sachlich vorbringen könnte. Eher bist Du es, der nichts von Integration versteht, sonst wäre Dir aufgefallen dass die integrierten, die auch unter Migranten laufen damit aber im allgemeinen nicht gemeint sind (tatsächlich meinen Politiker mit Migranten nämlich nur muslimische Migranten), wir Italiener zum Beispiel, nicht gleich Beleidigung schreien und die Blutfehde auspacken wenn man uns scherzhaft Spghettifresser nennt.

Gut, fasst man eine von uns an ohne sie vorher zu heiraten vielleicht schon, das wäre schon änderungswürdig, aber darum gehts ja nicht.


Hadmut
13.2.2012 16:36
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@Francesca:

Es gilt beispielsweise als rassistisch und politisch inkorrekt, Asiaten als „Schlitzaugen” zu bezeichnen. Daß die die Europäer in verbaler Symmetrie aber als „Langnasen” bezeichnen und nichts schlimmes dabei finden (denn wir haben ja lange Nasen), hat hier noch keinen gestört. Das wird komischerweise eher als lustig aufgefaßt. Und auch zum „Spaghettifresser” gibt es die analoge Bezeichnung aus Asien für die Europäer, nämlich den „Butterfresser”, was sich übrigens dann auch auf den Körpergeruch bezieht. (Ich war übrigens gerade gestern in einer Fotoausstellung in der Neuen Pinakothek mit alten Fotografien aus Neapel und Italiens Süden aus der Frühzeit der Fotografie zwischen 1860 und 1900. Dabei haben Fotografen dokumentiert, daß es damals tatsächlich sogenannte „Makkaronifresser” gab. Kinder und Erwachsene, die sich selbst keine Makkaroni von den damals existierenden Straßenküchen leisten konnten, ließen sich von Touristen, Reisenden, Fotografen das Essen bezahlen und boten dafür das Schauspiel, unglaubliche Mengen von Makkaroni in kürzester Zeit herunterzuschlingen. In einem Reisebericht wurde anderen Reisenden empfholen, dafür etwas Kleingeld springen zu lassen, es sei ein sehr unterhaltsames Schauspiel. Man hatte seinen Spaß und arme Leute konnten sich mal richtig satt essen. Es war also quasi so eine Art Berufsbezeichnung für eine Art der Kleinkunst. Das könnte durchaus der Ursprung der Bezeichnungen wie „Spaghettifresser” – bzw. der verschiedenen Pasta-Sorten – sein. Denn diese Fresser gab es wirklich und viele davon.)


Pastafari
13.2.2012 19:36
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> Denn diese Fresser gab es wirklich und viele davon

Die verdammten Ungläubigen fressen unseren Gott! Frevler! Ketzer! Das bedeutet KRIEG! Dieser Umgang mit den Abbildern seiner Heiligkeit, dem Fliegenden Spaghettimonster, verletzt die religiösen Gefühle eines jeden Pastafariers zutiefst! Wir, Die Kirche Bobby Hendersons Und Der Heiligen Der Letzten Sauce fordern: TOT DEN UNGLÄUBIGEN!


Hadmut
13.2.2012 19:39
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Es heißt „Tod den Ungläubigen!” Mit d. Und Tomatensauce.

Ein ketzerisches „Mahlzeit!”


Pastafari
13.2.2012 20:05
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> Es heißt „Tod den Ungläubigen!” Mit d.

‘Tschuldigung… Anfängerfehler… Stand nicht im “Holy War for Dummies”…


aga80
13.2.2012 20:33
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Randgruppenwitze höre ich meist von den Randgruppen selber, Behinderte, Rollstuhlfahrer, Spastiker oder auch Leuten mit Multipler Sklerose, oft höre ich eher das eher weniger Rücksicht und die übergreifende political correctness die Jungs und Mädels eher stört, warum darf man nicht mal schmunzeln,wenn ein Rollstuhlfahrer einen Rolliwitz erzählt oder ein MS’ler tach ich ich bin der MS-Peter, ich fahre jetzt auch zur Insel Giglio und leg mich da au die Seite, das sieht bequem aus, solche Witze würde ich sicherlich nicht erzählen, aber das ist auch Integration, dafür muss ich mir ständig Ossiwitze gefallen lassen 😀 ,ich habe gerade einen Türkischen Patienten, der haut mir einen Ossiwitz nach dem anderen um die Ohren.

Außerdem finde ich bei 3,5 Mio Türken und Türkischstämmigen in .de reden wir nimmer von Randgruppen.
Es sind immer die gleichen,die sich sofort angegriffen fühlen und reflexartig sich über alles beschweren, bei einer etwas entspannteren Atmosphäre währen wir alle sicherlich schon viel Weiter.


Oppi
13.2.2012 22:58
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Also mir bleibt zu dem Beitrag nur ein “amen” …


yasar
14.2.2012 7:29
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@aga80

Die die sich dran stören sind tatsächlich Randgruppen. Die vielen anderen regen sich über sowas gar nicht erst auf. Wenn es gut gemacht ist, lachen Sie sogar selber darüber vgl. z.B. Bülent Ceylan (“Mannemer Türk”= Mannheimer Türker), Kaya Yanar (“Frankfurter Türk”), oder gar Serdar Somuncu (“Bayrischer Türke”) mit den typischen Büttenreden. Man kann halt auf verschiedene Arten mit den Klischees spielen.

PS: Die besten Ossiwitze hat mir auch ein ehemaliger Kollege aus Karl-Marx-Stadt erzählt. Und nein, ich erzähle keine Ossi-Witze weiter, weil ich die mir sowieso nicht alle merken kann, bzw. die mir im passenden Moment nicht einfallen.


Ich stelle fest, die Türken uä. die ich kenne regen sich mehr über das systematisierte Aufregen auf, als über schlechte Ausländerwitze.
Und ich glaube so geht es eigentlich den meisten Gruppen die für Aufregung benutzt werden. (Frauen, z.B. die wenigsten die ich kenne sind für Quoten, werden aber dafür benutzt. Auch immer wieder: Juden, ich kenne nur wenige die tatsächlich Antisemitismus in nennenswerter Menge erfahren, aber mehrere die sich über den Zentralrat aufregen.)

Insofern, deren Politiker / Journalisten / Ausrufer sind eben genauso kaputt wie unsere und systematisieren das Aufregen um ihre eigenen Ziele durchsetzen zu wollen, sofern wir im Zielvektor eines Ziels sind.
(Weswegen es auch die Schweden nicht kümmert, deren Ausrufer hätten nichts davon.)

Grüße

Angelo


Christian
15.2.2012 2:36
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Hadmut, ein Kommentar zum Thema “Langnase”: Ich wage es nicht, über “die Asiaten” zu urteilen, da sich meine persönliche Erfahrung auf Singapur und China beschränkt. Daher hier meine Einschätzung für diese Länder:

Den Begriff “Langnase” habe ich bisher exklusiv von anderen Deutschen gehört. Ich kenne keine Entsprechung auf Englisch (“Longnose”? Naja.). Eine Diskussion auf dict.leo.org behauptet, dass ??? (gao bizi, “hohe Nase”) diese Bedeutung hätte, wenn man sich aber mal auf eine Google- bzw. Baidu-Suche einlässt, findet man raus, dass das Wort entweder im Kontext von hochnäsig/hochtrabend oder in Bezug auf plastische Chirurgie verwendet wird.

Es gab sicher alle möglichen Begriffe in der Vergangenheit; wenn aber in China oder Singapur über mich oder andere Ausländer gesprochen wird, wird quasi immer ?? (lao wai) verwendet, eine umgangssprachliche, höfliche Abwandlung des mehr offiziellen ??? (Ausländer).


Christian
15.2.2012 2:40
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Übrigens, noch ein Punkt zum Thema “political correctness”: Ja, geht mir auch auf die Nerven. Aber auf der anderen Seite gibt es auch Dinge, die man für Kleinigkeiten hält, die aber Betreffende gehörig nerven können.

Wenn man z.B. mal mitkriegt, wie Begegnungen zwischen Chinesen und der deutschen Polizei bzw. deutschen Behörden allgemein verlaufen können, dann ist das Kinderlied “Drei Chinesen mit dem Kontrabass” plötzlich völlig unlustig. Kann verstehen, dass manche Chinesen das Lied nicht hören wollen.


Hadmut
15.2.2012 10:22
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Ich kann kein Chinesisch. Das mit den Langnasen hat mir damals in Peking unser chinesischer Reiseleiter erzählt. Und das Lied mit den drei Chinesen hat er sehr gerne gesungen.