Ansichten eines Informatikers

“Fragen an die Hackerethik”

Hadmut
14.10.2011 22:37

Ach, guck einer an. Der Tagesspiegel kritisiert den CCC. Und die Argumente kommen mir alle so bekannt vor…

14 Kommentare (RSS-Feed)

Hanz Moser
15.10.2011 1:16
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Ja, nur leider ist der Artikel in Summe doch mehr Polemik als sinnvolle Kritik. Der typische Versuch eines Journalisten nach dem großen Medienecho mit kritischem Getue ein paar Lesern das Gefühl zu geben, sie seien schlauer als der Rest, weil sie aus Prinzip irgendwas nicht glauben.

Die Ausführungen zur Software, manchen Fakten, der Rechtslage und der gesicherten Ergebnisse des damaligen Bayerntrojanereinsatzes sind schlicht falsch. Als Beispiel sei genannt, dass der Trojaner keine rechtswidrigen Funktionen nachgeladen hätte. Die Bildschirmaufnahmen im Halbminutentakt werden unterschlagen. Auch der Vergleich zwischen staatlicher Überwachungssoftware und üblicher Schadsoftware hinkt das es stinkt.

Eigentlisch schade. Ernsthaft kritischer Journalismus wäre ja toll, egal ob mir die Richtung gefällt, aber unterm Strich ist der Artikel primär wieder ein Beispiel dafür, was rauskommt wenn jemand in 30 Minuten was hinrotzen muss.


Svenska
15.10.2011 1:37
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Ich finde es interessant, dass der Autor dort dem CCC einerseits gute Absichten unterstellt, andererseits die Herangehensweise verteufelt. Mag sein. Dann sind da aber noch ein paar falsche und/oder veraltete Fakten dabei.

Klingt für mich wie ein Contrapunkt um des Contras Willen.

Ich halte den ersten Kommentar dort für lesenswerter als den Artikel selbst.


BlueLion
15.10.2011 8:49
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Ich weiß ja nicht, woher dein Haß auf den CCC kommt?
Du hast mal die SZ zitiert: “Der CCC darf nicht die oberste digitale Instanz Deutschlands werden”
Da hätte ich eine Frage, wenn nicht der CCC, wer dann? Wem würde man zutrauen, technisch kompetent und für legitimiert halten, entsprechende Kontrollfunktionen auszuüben?
Kommt da nicht die alte deutsche Krankheit zum Vorschein, was nicht amtlich zertifiziert, beglaubigt und genehmigt ist, ist von vornherein suspekt?
Fortschritte im Bereich Bürger- und Menschenrechte wurden fast(?) nie durch staatliche Dekrete erreicht, sie mußten erkämpft, durch Bewegungen, die eben KEINE offizielle Genehmigung aufwiesen – und manche ihrer Methoden mochten auch grenzwertig sein.

Aber wo ständen wir, hätte es keinen Martin Luther King, keine DDR-Fluchthelfer, keine Anti-AKW-Demos und heute eben keinen CCC gegeben?
Die Bürgerrechte in den USA wären weiterhin auf dem Stand der 50iger, die Mauer würde heute noch stehen, die Energiewende ausgeblieben, Internetsperren und Vorratsdatenspeicherung durchgewunken.

Wenn du das Spiel gewinnen willst, darfst du manchmal nicht nach deren Regeln spielen, sonst hast du schon verloren.

Du bist schnell zur Hand mit Kritik, erfolgversprechende Alternativen sind leider Fehlanzeige.

Denk mal drüber nach.


Hadmut
15.10.2011 11:53
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> Ich weiß ja nicht, woher dein Haß auf den CCC kommt?

Ich habe keinen Haß auf den CCC. Aber solche blöden Kommentare hasse ich abgrundtief.

Da kommt schon wieder dieses widerliche Wahrheitsmonopol zum Tragen, wonach der CCC so „wahr” sein muß, daß andere Meinungen gar nicht erst auf rationalen Gründen fußen können/dürfen, sondern jede Divergenz von der CCC-Doktrin zur verwerflichen emotionalen Regung degradiert wird. Big Brother läßt grüßen. Und genau diese Haltung ist das, was mir am CCC nicht paßt. Deren völlige Unfähigkeit mit anderen als ihrer eigenen Meinung umzugehen.

> wenn nicht der CCC, wer dann?

Die muß man aufbauen. Aber die Abwesenheit einer griffbereiten Alternative qualifiziert denn CCC doch nicht dazu, das zu sein. In einem See ist ja auch nicht automatisch der der weiße Hai, der am meisten nach Fisch stinkt.

Nach Deiner Kurzschluß-Logik dürfte ich zu einem erst dann sagen, er solle mit dem schlechten Trompeten-Geplärre aufhören, wenn ich an seiner Stelle besser spiele oder besseren Ersatz stelle. Ich verrate Dir was: Ich kann überhaupt nicht Trompete spielen, und trotzdem beurteilen, ob ein anderer es kann, und trotzdem geht mir einer, der es nicht kann, damit auf die Nerven. Und man ist auch nicht automatisch ein guter Trompetenspieler oder gar der beste, wenn man der einzige ist der laut bläst. Überhaupt ist Lautstärke nicht immer ein Maß für Qualität. Deine Argumentation ist also Käse.

Und es ist eher die neue deutsche Krankheit, aus dem Mißtrauen gegenüber allem Amtlichen den falschen Schluß zu ziehen, daß schon das Fehlen einer amtlichen Zertifizierung Qualität bedeute. Es geht nicht um amtliche Beglaubigung. Es geht darum, daß das Auftreten, die Strategie, die Methodik des CCC einfach grottenschlecht sind. Aber Qualität als Kriterium kommt bei Dir nicht wohl nicht vor.

> Aber wo ständen wir, hätte es keinen Martin Luther King, keine DDR-Fluchthelfer, keine Anti-AKW-Demos und heute eben keinen CCC gegeben?

Den CCC mit Martin Luther King zu vergleichen ist eine Frechheit und ein Zeichen von dummer Hybris und grenzenloser (Selbst-?)Überschätzung. Du hast ja nicht mehr alle Tassen im Schrank.

Von Anti-AKW-Demos halte ich übrigens nicht viel, und das Anketten und Schottern schlichtweg für Randale, die AKW nur als Vorwand und pseudomoralische Krawalllegitimierung hernimmt. Den Vergleich gestatte ich Dir.

Und ein Spiel zu gewinnen heißt, es nach den Regeln zu gewinnen. Die Regeln zu brechen heißt, ist nicht mehr Spiel, sondern Kriegführung.

Ich bin auch nicht „schnell” mit Kritik zur Hand, sondern habe mich mit dem Thema staatliche Überwachung schon seit den mittleren neunziger Jahren (damals am EISS) beschäftigt, als vom CCC noch gar nichts dazu zu hören war.

Und Alternativen habe ich nicht nur, sondern ich habe sie auch schon vorgeschlagen. Nur ist die Komplexität da so hoch, daß man das nicht in ein paar Blog-Artikeln oder Pressemeldungen tun kann. Bevor Du solchen Schwachsinn behauptest solltest Du mal bedenken, daß ich seit 13 Jahren hauptberuflich in der Industrie bin und da ausschließlich damit beschäftigt war, Dinge aufzubauen. Das ist mein Beruf. Der CCC dagegen konstruiert nichts, das ist nur eine Mecker- und Beschuldigungsbude. Die sagen immer nur, wie schlimm sie alles finden und was sie alles ablehnen. Eine konstruktive Aussage, wie etwas gehen könnte und sollte, kommt von denen fast nie.

Wer bist Du überhaupt? Leute, die so meckern und sich dabei hinter Pseudonymen verstecken um für ihr Gemecker keine Verantwortung zu übernehmen, stehen in meiner Wertschätzung ganz unten. Gehörst Du zum CCC?


BlueLion
15.10.2011 12:52
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Du forderst vehement das Recht auf eigene, abweichende Meinung ein. Ich darf dich zitieren: “andere Meinungen dürfen/können gar nicht erst auf rationalen Gründen fußen, sondern jede Divergenz .., wird zur verwerflichen emotionalen Regung degradiert.”
Ist es nicht genau das was du hier praktizierst – stellst Blog-Einträge auf, läßt dann Kommentare zu, aber – wehe es wagt einer, inhaltlich abweichende Positionen zu vertreten, dann gehst du auf wie ein HB-Männchen, unterstellst dem Andersdenkenden methodische Unzulänglichkeiten, versteigst dich zu Beleidigungen (“Du hast ja nicht mehr alle Tassen im Schrank.”). Du bist 13 Jahre in der Industrie tätig? Wunderbar. Ich hab 2-3 Jahre mehr zu bieten, gleichfalls in der IT, wenn auch nicht im Security-Sektor. Ich behaupte nicht, daß alles, was du schreibst, Mist ist. Aber andere Leute haben auch ihre – überlegten – Überzeugungen, und nur weil ich eine andere Ansicht als der allwissende Hr.Danisch vertrete (der Sarkasmus sei mir als Replik auf deine Vorwürfe gestattet), bin ich kein grenzdebiler Idiot.
Zu deiner Frage, nein, ich bin nicht beim CCC, arbeite als IT-Consultant, und lebe seit 10 Jahren in München.

Ich sehe angesichts deiner polemischen, beleidigenden Replik ehrlich gesagt kein ausreichendes Fundament für eine inhaltliche Debatte. Von daher sehe ich keine Veranlassung, dir weitere persönliche Daten zu offenbaren, und werde zukünftig auf Kommentare verzichten.

PS: Wärst du doch bei den Reisebeschreibungen geblieben.


Hadmut
15.10.2011 13:06
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@BlueLion: Sarkasmus sei Dir gestattet. Aber um Sarkasmus gebrauchen zu können, müßtest Du erst wissen, was es ist. Das war nämlich kein Sarkasmus sondern Polemik.

Meine Antwort scheint Dich ja sehr getroffen zu haben – und man sagt ja, wer sich den Schuh anzieht, dem paßt er.

Und freilich darfst Du abweichende Meinungen haben. Du befindest Dich da – mangels Qualität – nur in einem ganz spezifischen Irrtum. Ich habe nämlich gar nichts gegen abweichende Meinungen, ich habe nur was dagegen, jedes Geblubber als „Meinung” auszugeben. Ich verlange nicht, daß man meiner Meinung ist, sondern ich verlange, daß man es begründet, wenn man eine andere Meinung als falsch hinstellt. Und deshalb kann ich es Dir nicht als „Meinung” durchgehen lassen, wenn Du nicht mehr bringst als daß Du mir „Haß” vorwirfst aber nichts greifbares sagst.

Ich stelle hier keine inhatlichen Anforderungen, keine moralische Norm auf – wie der CCC es tut. Ich stelle qualitative Anforderungen an die Darstellung des Standpunktes. Und die erreichst Du mit dem, was Du schreibst, nicht entfernt.
Und den CCC so zu erheben, ihn mit Martin Luther King zu vergleichen – das ist nun wirklich völlig absurd und läßt darauf schließen, daß Du den Boden unter den Füßen verloren hast. Schon der Vergleich an sich ist völlig daneben und windschief, aber eine völlige Überbewertung des CCC.


besserwisser
15.10.2011 13:43
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@Hadmut:
Wie hättest denn Du das persönlich gehandhabt ?
Im Artikel stehen auch unrichtige Aussagen drin, denn Screenshots und Keylogger sind ja im Code enthalten müssen also nicht nachgeladen werden.
Und es ist eine persönliche MEINUNG, steht ja groß obendrüber.
Mal abgesehen davon gab es ja mal die “Hitlertagebücher” und es finden sich sicherlich mehr geeignete “Großtaten” etablierter Medien die einfach versagt haben.
Das der CCC das ganze reißerisch aufgemacht hat sehe ich eigentlich weniger, nun zu verlangen Monate vorher den Behörden die Möglichkeit zu geben ihre Spuren zu verwischen ist dagegen eine unsinnige Forderung.
Im übrigen dürften Behörden sicherlich schon länger davon gewußt haben, denn es waren ja mehr als eine Person im CCC und den mitarbeitenden Medien daran beteiligt.
Was halt wieder untergeht sind die Zusammenhänge innerhalb der Seilschaften zwischen Digitask und den Behörden …


Hadmut
15.10.2011 13:53
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@besserwisser: Was gehandhabt? Worauf bezieht sich die Frage?

Wenn sich die Frage darauf bezieht, wie ich an Stelle des CCC gehandelt hätte, kann ich das deshalb nicht genau beantworten, weil ich ja noch gar nicht weiß, was da gelaufen ist. Das wäre eine Blind-Einschätzung.

Ich habe aber ja mit dem wohlbekannten Uni-Streit schon mit ähnlichen Staats-Verfehlungen zu tun gehabt. Und ich habe das immer ganz anders gehandhabt, nämlich indem ich erst selbst Akteneinsicht usw. durchgesetzt habe, die Sache soweit wie möglich aufgeklärt und dokumentiert habe, und das dann durch den gesamten Zusammenhang und mit den Fakten veröffentlicht habe (so wie in Adele und die Fledermaus). Dort habe ich auch immer sehr darauf geachtet, dem Leser die kompletten Fakten samt der wichtigsten Schriftstücke zu präsentieren, und tatsächlich gemachte Fehler aufzuzeigen, aber die wissenschaftliche und vor allem moralische Bewertung dem Leser selbst zu überlassen. Ich habe immer geachtet, oder zumindest versucht, diese „alles Verbrecher”-Rhetorik zu vermeiden und stattdessen zu erklären, wie es auf der Gegenseite – nachvollziehbar – zu dem Fehler kam und was dazu geführt hat.

Und das hätte ich auch vom CCC erwartet.

Aber sowas macht halt Arbeit und paßt nicht in deren Pressearbeitsschema.


Mnementh
16.10.2011 14:04
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@Hadmut: Ohoh, der Tagesspiegel-Artikel ist wirklich schwach. Und wenn Du den als Beispiel für sachliche Kritik am CCC hinstellen willst, dann fällt diese Schwäche leider ein wenig auf Dich zurück. Ein bisschen kritischer muss man schon mit den Links umgehen. Im Detail möchte ich gar nicht auf die inhaltlichen Schwächen eingehen, schon der erste Kommentar unter dem Artikel beleuchtet einen Großteil davon. Leider ist der Artikel auch journalistisch ein Griff ins Klo.

Zum Journalismus gehört Recherche, Herr Müller-Neuhof hat noch nicht mal 5 Minuten Google benutzt (was ich für einen Zeitungsartikel auch unzureichend halte).
1. Er wusste offensichtlich nicht was mit Hackerethik gemeint ist. Ist aber leicht herauszufinden.
2. Scheinbar wusste er nicht, wer Burkhard Hirsch ist. Eben nicht irgendein Anwalt. Auch das hätte er schnell herausfinden können.
3. Er wirft dem CCC vor, von einem Bundestrojaner zu sprechen, obwohl es offensichtlich ein Bayerntrojaner ist. Das ist schonmal sachlich falsch, viele Landes- und Bundesbehörden haben das Ding eingesetzt. Der CCC konnte das auch ahnen, da er ja Samples aus verschiedenen Bundesländern erhalten hat.
4. Er schreibt auch: “Der CCC sagt nun, die von ihm geprüften Staatstrojaner verfügten über Nachladefunktionen, die das Komplettausspähen ermöglichten. Allerdings: Die dafür nötigen Module waren nicht nachgeladen.” Woher will er das wissen? Wird ein Programm in den Speicher nachgeladen ist nach dem Neustart keine Spur mehr davon zu finden. Der Autor stellt also eine steile These (Nachladefunktion wurde nicht genutzt) auf, ohne auch nur den Funken einer Begründung dafür zu haben.

Der Artikel ist also nicht nur inhaltlich beschämend, sondern auch journalistisch eine Niete. Und da stellt sich mir doch insgesamt mal die Frage: Wieso waren es eigentlich nicht die Medien, die die Trojanergeschichte ausgegraben haben, wieso war es der CCC? Eigentlich wäre diese investigative Recherche Sache der Presse. Der CCC rief dazu auf, ihm Festplatten zu schicken, wo man Staatstrojaner darauf vermutet. Wieso nicht der Tagesspiegel, die Zeit, die FAZ, der Spiegel? Die Zeitungen hätten die Exemplare von ihnen gewählten Fachleuten untersuchen lassen können. Ich halte die Kritik am CCC für verfehlt, denn er übernimmt hier eine fremde Aufgabe: die journalistische Recherche. Die Kritik gebührt der Presse, die offensichtlich dazu nicht in der Lage war.


Hadmut
16.10.2011 14:07
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@Mnementh:

Jaja, schon klar. Jegliche Kritik, egal wie sie aussieht, prallt immer am unfehlbaren CCC ab und fällt immer auf den Kritiker zurück. Schon der Versuch der Kritik am CCC ist ein Zeichen für Debilität. Wie in jeder ordentlichen Sekte oder Partei.


Mnementh
16.10.2011 17:07
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@Hadmut: ? Habe ich den CCC in Schutz genommen? Ich habe die beschissene journalistische Qualität des Artikels im Tagesspiegel aufs Korn genommen, und meine Argumente dafür hast Du ja jetzt nicht wirklich bestritten.

Akzeptierst Du Kritik nur, wenn Sie Deiner Meinung nicht zuwiederläuft? Jetzt mal Tacheles: Findest Du, dass der Tagesspiegel hier mit diesem Artikel ein inhaltlich und journalistisch gutes Stück Arbeit abgeliefert hat?

Und ich finde es etwas enttäuschend, wenn Du einerseits etwas mehr Kritikfähigkeit einforderst, meine durchaus begründete Kritik an dem Artikel (nicht mal an Dir) aber nur mit Geseiere beantworten kannst. Ich erhoffte mir aufgrund des allgemeinen Tons dieses Blogs etwas differenziertere Auseinandersetzung mit Aussagen.

Deine Antwort zeigt eher auf, dass jegliche Kritik – egal wie sie aussieht – solange abprallt, so sie nicht mit dem heiligen Weltbild von Herrn Danisch in Einklang zu bringen ist. Schon jeder Versuch anders gerichteten Denkens ist ein Zeichen für Debilität. Wie in jeder ordentlichen Sekte oder Partei. Wie man sieht – substanzloses Gesülze lässt sich in jede Richtung drehen. 😉 Und jetzt noch ein Versuch, diesmal unter Einsatz des Kopfes.


Hadmut
16.10.2011 17:12
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Aber ja, hast Du.

Selbst wenn der Autor des Artikels es vielleicht lausig, unsubstanziiert, polemisch, was auch immer ausgedrückt hat – es bleibt die Tatsache, daß es Leute gibt, die die Aktion nicht gut finden.

Und egal, wieviele Fehler Du in dem Artikel findest – es führt ja nicht dazu, daß der Autor der CCC-Aktion zustimmt. Du unterstellst, daß aus einem ablehnenden Artikel automatisch ein zustimmender wird, wenn man erst alle Fehler bereinigt.

Sollen wir mal die gleichen Maßstäbe, die Du da anlegst, an den CCC selbst oder an die Pro-CCC-Publikationen anlegen? Beispielsweise an das CCC-Geschwätz, wie der Trojaner es „an der Sekretärin vorbei geschafft” habe? Sowas findest Du sachlicher?


Mnementh
16.10.2011 17:56
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@Hadmut: Klar gibt es Leute, die die Aktion nicht gut finden. Das ist auch in Ordnung. Ich habe weniger Probleme mit dem CCC, weil es eine Lobby-Organisation ist, die auch meine Interessen vertritt. Aber ich habe Probleme damit, dass eine Lobbyorganisation so einen Hebel in der Nachrichtenlandschaft hat. Oft genug sind es andere: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft oder Greenpeace beispielsweise. Dagegen würde helfen, wenn die Presse selbst mehr investigativ tätig würde. Wenn die Presse die Staatswanze selbst gefunden hätte, dann könnte der CCC nicht so sehr die Debatte in einer Richtung steuern, die ihnen politisch lieb ist. Daher meine Kritik an die Presse, dass sie zu oft einfach nur Pressemeldungen anderer abschreiben.

Ich habe kein Problem damit, dass der CCC kritisiert wird, dass Niveau des Tagesspiegel-Artikels war nur unterirdisch und diese Schwäche der Presse regt mich auf, denn im Endeffekt kann die Presse so ihrer Funktion in der Gesellschaft nicht richtig nachkommen.

Wir können gerne die Maßstäbe auch anderen anlegen. Ich weiß nicht wo der CCC „an der Sekretärin vorbei geschafft” gesagt hat, aber ich glaube es gerne dass die CCC-Leute auch Unsinn schwallen, ich habe da genug Beispiele gesehen.


Hadmut
16.10.2011 18:07
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Da gibt es beim CCC ein PDF, in der sie den Trojaner bzw. einige disassemblierte Teile beschreiben. Wenn ich mich richtig erinnere, stand das da drin. Sowas ist noch weit unterirdischer als der Tagesspiegel.