Ansichten eines Informatikers

Apple-Recht

Hadmut
5.9.2011 15:02

Aus dem Aufkleber auf einem originalverpackten Mac-Mini:

Important: Please read the software license agreement(s) presented electronically during setup before using this Apple product.

By using the software, you are agreeing to be bound by the terms of the license agreement(s).

Man muß in also benutzen um das lesen zu können, was man lesen muß, bevor man ihn benutzt. Weil man schon mit der Benutzung (angeblich) seine Zustimmung zum Lizenzvertrag erklärt, den man noch nicht kennt, aber erst nach dem Kauf erhält.

Erinnert mich irgendwie an iPad, iPod und iPhone, die man auch einmal kauft, aber dann alle paar Wochen ein 43-seitiges neues License-Agreement akzeptieren muß, um es weiter verwenden zu können. Mit dem europäischen Gewährleistungsrecht haben sie es auch nicht so, zwei Jahre sind ihnen einfach zu viel.

Kann das sein, daß Apple da nicht so ganz mit deutschem Recht auf Linie ist? Aber was ist schon Deutschland gegen Apple?

17 Kommentare (RSS-Feed)

der andere Andreas
5.9.2011 15:35
Kommentarlink

zumindest haben sie mit 7,3mrd US$ nen haushaltsüberschuss den herr schäuble auch gern hätte

quelle: http://www.ftd.de/it-medien/it-telekommunikation/:quartalszahlen-apple-gewinn-uebertrifft-alle-erwartungen/60081044.html

wobei die wenigstens steuern gezahlt haben (~2mrd bei 9mrd rohgewinn sind wenigstens gute 20%)
quelle: http://files.shareholder.com/downloads/AAPL/1329163463x0xS1193125-11-191368/320193/filing.pdf

macht microsoft oder google ja nicht so

google: 2,4% dank steursparmodellen in irland und niederlanden…
quelle: http://egghat.tumblr.com/post/1460927716/wie-viel-steuern-zahl-google-in-europa

(passt vllt. nicht ganz ins thema aber die konzerne haben mit unter deutlich mehr drauf als, in deutschland, möglicherweise unwirksame AGBs)


Hadmut
5.9.2011 15:38
Kommentarlink

Ach, Wirtschaftsprobleme hat Apple auch. Sie haben schon zum zweiten Mal einen iPhone-Prototypen in einer Wirtschaft liegen lassen…


Asd
5.9.2011 15:45
Kommentarlink

Es gibt doch zwei Jahre Gewährleistung, die Garantie kann ja einjährig sein.


Hadmut
5.9.2011 16:08
Kommentarlink

Schlaumeier. Haste mal versucht, die bei Apple geltend zu machen?


Flusskiesel
5.9.2011 16:28
Kommentarlink

Im Zweifelsfall ist so ein “License Agreement” in Deutschland eh sittenwidrig.


Hadmut
5.9.2011 16:40
Kommentarlink

@Flusskiesel: Nein, sittenwidrig ist es keineswegs. Es ist unwirksam.


Rainer
5.9.2011 16:33
Kommentarlink

Die Nachweispflicht, dass ein Produkt von vornherein kaputt war oder anfällig um kaputtzugehen, obliegt nach sechs Monaten nunmal dem Käufer. Das ist in Deutschland nicht anders. Deswegen kauft man Notebooks und teures technisches Gedöns auch mit Garantie(-verlängerung).


Hadmut
5.9.2011 16:52
Kommentarlink

@Rainer: Das ist formal richtig, aber am Thema vorbei.

Denn selbst wenn man den Nachweis erbringt kommt es immer noch drauf an, ob ein Unternehmen den Nachweis anerkennt oder sich auf stur stellt und sagt, daß sie das nicht für einen Nachweis halten. Wenn man kategorisch alles ablehnt und die Kunden so zwingt, entweder zu verzichten oder mit höheren Kosten zu klagen, kommt das einer Verweigerung gleich. Es ist ein Trugschluß zu glauben, daß ein Nachweis per se wirkt. Ich habe es mal erlebt, daß Apple sich bei einem Softwarefehler (!) darauf berufen hat, daß man erst der Nachweispflicht nachkommen müßte und sie solche Nachweise grundsätzlich nicht anerkennen.

Und was nutzt Dir dann die Gewährleistung? Gar nichts.


Das ist die übliche “USA ist die Welt” Aufschrift.

Gilt hier natürlich nicht.

Zum Thema Herstellergarantie muß man nicht auf Apple verweisen. Da ist man auf Kulanz angewiesen, wenn man keinen Dickkopf, Geld und viel Zeit hat.

Bei mir sind an einem Klodeckel zwei Schrauben ausgerissen. Ohne eine wesentliche Beschädigung, also sind die wahrscheinlich beim Hersteller schon überdreht worden. Und jetzt ? Waren es fünf oder sieben Monate ? Soll ich jetzt Belege suchen oder versuche ich das Teil zu reparieren ? Eigentlich soll man ja Hersteller nicht damit durchkommen lassen, auch wenn es sich für 20 Euro kaum lohnt.

Vor allem habe ich dann erstmal keinen Klodeckel mehr, da der soweit ich mich erinnere ein Aldiangebot war. Mal sehen, ob ich die Unterlagen finde.


Asd
5.9.2011 20:39
Kommentarlink

Bzgl. Gewährleistung: Was ich machen würde, wenn die ein Gutachten vom Sachverständigen ablehnen, weiß ich dann natürlich nicht. Ich würds allerdings nicht versuchen, weil ich kein Geld übrig hab, um extra den Sachverständigen zu bezahlen.

Mich interessiert das mit dem Softwarefehler aber, falls du das erklären magst..?

Ich bin absolut kein Fan von Apple, leider bauen sie so gute 15″-MacbookPros, dass ich keine Alternative dazu sehe.


Hadmut
5.9.2011 20:50
Kommentarlink

Es gab mal ein Problem mit einem iPod, das sich aufgrund von irgendwelchen Softwareproblemen nicht in ein WLAN-Netz einloggen konnte, alle anderen Geräte konnten aber. War definitiv kein Hardware-Defekt.

Die Apple-Hotline hat jede Gewährleistung oder Fehlerbehebung abgelehnt, weil das Gerät über ein Jahr alt sei und damit die Apple-Garantie abgelaufen. Nach Hinweis auf die europäische Gewährleistung meinten sie, sie würden kategorisch bestreiten, daß Fehler schon im ersten Jahr bestanden hätten. Als ob die Software nachträglich degeneriert.

Auch als der iPod noch frisch war, gab es ein Softwareproblem. Bei der damaligen Systemversion konnte man für IMAP-Mailboxen zwar einen anderen Port einstellen, die Einstellung wurde aber ignoriert, das Ding griff trotzdem auf den Standard-Port zu. Mehrere Versuche, eine Fehlerbeschreibung überhaupt abzugeben scheiterten. Erst nach einem bösen Brief an die deutsche Niederlassung und einem weiteren Monat rief mal einer an um zu fragen, was das Problem sei. Der hatte aber viel zu wenig Ahnung, um das Problem überhaupt zu verstehen. Aber meinte, was sie nicht verstünden, könne auch kein Mangel sein.

Monate später beim übernächsten iOS-Update hatten sie es dann mal gefixt.


tonne
6.9.2011 3:05
Kommentarlink

Jahrelang wurde gegen Microsoft gekämpft, um denen mal ein paar asoziale Angewohnheiten wie zb das Torpedieren von Standards zwecks Monopolausbau auszutreiben, dann kommt Apple und macht erneut mit der ganzen Welt den Affen. Und viele machen mit und finden sich auch noch cool, während sie verarscht werden. Als bei einem der “i”-Dinger der Empfang beeinträchtigt war, wenn man es in der linken Hand hielt und die Antenne abgedeckt war, und der Apple-Bhagwan meinte ‘non-issue, just hold it the other way’, war der Fall doch spätestens klar. Denen gehts zu gut.

Von der Freigabepolitik für Apps und Inhalte, die einem fundamentalchristlichen Jugendzentrum alle Ehre machen würde, bis zur Produktion ohne Rücksicht auf Mensch und Umwelt: http://www.taz.de/Chinesiche-Umweltverbaende-und-Apple/!77433/

Dass sie angeblich 20% Steuern bei 9 Mrd Rohgewinn zahlen, da haben sie entweder eine gute PR-Abteilung oder einen schlechten Steuerberater, ich tippe auf ersteres. Ausserdem gibts sehr viele, die keine 9 Mrd haben, aber mindestens 20% Steuern zahlen.

Ich hoffe, diese totalitäre Saubermannsekte verschwindet bald in der Versenkung.


ostdeutsch
6.9.2011 5:57
Kommentarlink

hallo?!?
wenn Du so arge Probleme mit dem Apple-Service hast, warum kaufst du dann noch die Produkte?
eine gewisse Lernfähigkeit unterstelle ich dir doch einfach mal so.

es gibt auf jeden fall da draussen mindestens gleichwertige, wenn nicht vielleicht sogar bessere produkte als deren Sachen.

ein alleinstellungsmerkmal für die 15″ macbookpro kenn ich auch nicht wirklich.
..ach nee, es hat ja spiegeldisplay, also darf ich es gar nicht verwenden…
bleibe ich lieber bei ibm/lenovo. da darf man sogar SELBST teile wechseln ohne kleeblattschraubenzieher kaufen zu müssen…
und ein fettes HMM gibts auch dazu.


Hadmut
6.9.2011 12:32
Kommentarlink

@ostdeutsch: Halt mal die Luft an!

Dieser Brachialfatalismus geht mir auf die Nerven, und unprofessionell ist er obendrein.

Wenn man derartige schlechte Erfahrungen mit einem Hersteller gemacht hat, heißt das nicht direkt, daß man das nicht mehr kauft, sondern daß sich die Kosten-Nutzen-Rechnung verschiebt. Man muß sich dann betriebswirtschaftlich überlegen, ob sich das Produkt für sich betrachtet noch lohnt und ob es auf dem Markt bessere Alternativen gibt.

Ich bin nun mal im IT-Business und da muß ich mich eben mit bestimmten Produkten – auch kritisch – auseinandersetzen. Es wäre weder professionell noch berufsförderlich, da einfach auf beleidigt zu machen. Im Privatbereich kann man das tun, und als Berater kann man von Produkten auch abraten (bzw. sie durch solche Blogartikel usw. kritisieren). Ein Taxi-Fahrer kann sich auch schlecht auf die Fahrtziele beschränken, die ihm als landschaftlich reizvoll erscheinen.

Davon ganz abgesehen sind Hard- und Software von Apple nicht schlecht und haben durchaus deutliche Vorteile gegenüber der Konkurrenz. Ich habe kürzlich mal eine Einführung in deren neues Videoschnittprogramm mitgemacht und war sehr beeindruckt – zumal bei dem günstigen Preis. Und auch zum iPad sehe ich derzeit noch keine brauchbare und kostengünstige Alternative.

Ich habe mir vor zwei Jahren ein neues Smartphone gekauft und mich damals statt für ein iPhone für ein Android (Motorola Milestone) entschieden, vor allem weil es im Gegensatz zu damaligen iPhones Simlock-frei (und billiger) war und ich deshalb auf Auslandsreisen immer eine örtliche Prepaid-Karte reinstecken kann. Android ist ein tolles System und hat konzeptionell mehr drauf als Apples iOS. Das ändert aber nichts daran, daß es für iOS mehr und bessere Software gibt, alles flüssiger läuft, und ein deutlich besserer Market besteht. Und der Service von Motorola ist auch lausig, besonders wenn man etwa bedenkt, wie schwer die sich mit Updates des Betriebssystems tun. Da ist Apple eindeutig besser. Man muß da den schlechten Kundenservice von Apple durchaus dagegen aufwiegen, daß mir bei anderen Herstellern schon nach kurzer Zeit die Updates ausgehen und ich das Handy dann aus anderen Gründen wegwerfen kann.

Zwar konnte ich mir für mein Motorola-Handy ohne weiteres und für billig Geld einen Ersatzakku kaufen, den ich problemlos austauschen kann (was ja bei Apple nicht geht, als künstliche Lebensdauerbegrenzung). Dafür verliert mein Motorola ständig den Batteriefachdeckel, weil zu billig gefertigt, und die Akkulaufzeit ist erbärmlich.

Und früher hatte ich regelmäßig Nokia-Handys. Das ging so lange, wie Handys dumme Telefone waren. Die Dinger waren zwar robust und unkaputtbar, aber einen Firmwareupdate oder eine wie auch immer geartete Erweiterung gabs da gar nicht. Bei denen brauchte man keine gesetzliche Gewährleistung, weil die nach 1-2 Jahren so veraltet waren, daß man sie freiwillig weggeworfen (und auf einen Defekt als Vorwand gehofft) hat. Und, ist das besser?

Bevor man aus der Kritik an Apple folgert, daß man das nicht mehr kauft, muß man sich halt erst mal nach Alternativen umsehen oder den kompletten Verzicht in Betracht ziehen. Und da hat der Wettbewerb einfach lange gepennt.

Man muß auch mal objektiv zugunsten von Apple sagen, daß die eben auch voranpreschen, was Ideen und Design angeht. Die meisten anderen Hersteller erfinden gar nichts, sondern basteln nur das nach, was der Markt schon hat. Diese „Me-Too-Meute”, die eigentlich nur hinter anderen herläuft und mitfressen will. Davon bin ich ehrlich gesagt auch nicht so begeistert.


Rainer
6.9.2011 9:25
Kommentarlink

Das hatte ich in meiner ersten Antwort nicht dazu geschrieben, aber im Hinterkopf hab ich zum Thema „ausländischer Konzern“ immer, dass die sich einen Dreck um europäisches Recht scheren. Recht haben und Recht bekommen … naja, kennt man.

Konkret bei Apple würde ich nichts kaufen, weil ich oft genug gehört habe, dass die sich stur stellen. Spart ja auch Geld. Die wenigsten Kunden können oder wollen sich langwierig wehren und ihr Recht einfordern (eher einklagen). Das ist eine Taktik, die in vielen Firmen praktiziert wird. Nicht dass ich das gutheiße. Bei europäischen oder gar deutschen Firmen hat man, je nach Größe der Firma, noch sehr gute Chancen. Ich vermute, dass es eher an der Größe liegt. Da kann man sich ein paar schlechte Fälle leisten, ohne den Ruf zu verlieren. Kleinere Firmen oder welche, die keine Millionen von Stückzahlen verkaufen, können sich solche Fälle nicht so leisten. Oder sie möchten Qualität und Kundenfreundlichkeit ausstrahlen. Als Beispiel würde mir sofort Teufel (Lautsprecher) einfallen. Etwas teurer, aber Wertarbeit und jederzeit freundliche Behandlung im Kundeninteresse.

Aber Apple ist sowieso gottgleich für ihre Kunden. Wer das kauft, ordnet sich freiwillig unter und akzeptiert auch, wenn er abgelehnt wird. Das ist nunmal Religion.

Ich arbeite nun seit einem Jahr mit einem iPhone bei der Softwareentwicklung. Das Verhalten dieser Firma ist von einem solchen Kontrollwahn durchzogen, dass ich privat niemals auch nur irgendein Produkt von ihnen kaufen würde. Außerdem fördert das nicht gerade die technische Vielfalt oder sinkende Preise. Und es sorgt für einen Herdentrieb und konsumgeiles Verhalten in der Bevölkerung. Meine Meinung ist, auf den Punkt gebracht: Wer Apple-Zeug kauft, hat selber schuld. Jammern gilt nicht.

Letztens hab einen ca. 10-jährigen mit iPhone4 gesehen, wie er telefonierte und gleichzeitig mit seinen zwei Freunden in der Innenstadt herumrannte und versuchte, die Straßenbahn zu erwischen. Ich meine, das ist ein 600-Euro-Gerät. Ein Kind passt meistens nicht so gut darauf auf, das Gerät fällt beim Spielen herunter etc. Hätte es dafür nicht auch ein 30-Euro-Handy getan? Also entweder hat der steinreiche Eltern oder die sind alle Apple-geil. Ich frage mich, ob er ein neues iPhone bekomt, wenn seins runterfällt. Reparieren tut Apple das ja nicht, wie wir nun wissen.


Asd
6.9.2011 10:15
Kommentarlink

Das 15″-Gerät mit entspiegeltem Display und 1680×1050 und 8GB RAM bekomme ich um 1800 Euro, das ist äußerst günstig. Da zahl ich bei Lenovo nicht weniger, dort muss ich allerdings auf OSX verzichten, was mich Spaces und Exposé kosten würde. Leider haben die neuen MacbookPros diese schreckliche Tastatur, bei der die Tasten aus dem Gehäuse herausstehen – ist der einzige Grund, warum mein derzeitiges Gerät noch nicht ersetzt wurde. Ich kann bei meinem Gerät übrigens auch Platte/RAM wechseln, Werkzeug hab ich halt sowieso herumliegen (und notfalls hätte der alte Uhrmacher ums Eck eines).

An Apples Stelle wäre für mich auch nicht ersichtlich gewesen, dass das WLAN-Problem auf einem Softwarefehler beruht – da hätt ich als Supporter wohl verlangt, dass das Gerät eingeschickt wird zur Überprüfung.

Du hast da wohl Recht, Apple interessiert sich nicht für seine Kunden. Das gilt jedoch für sämtliche großen Firmen, wenn man Privatkunde ist. …und wenn man nicht Glück hat und einen hilfsbereiten Mitarbeiter ans Telefon bekommt, kann man gleich auflegen und es erneut probieren.


Alex
6.9.2011 11:33
Kommentarlink

Ich wunder mich, dass das hier noch keiner gepostet hat: http://heise.de/-1326838

Ansonsten ist denke ich Jeder selbst Schuld der das i-zeug kauft – ähnlich wie man Ende 90iger, Anfang 00er selbst Schuld war, wenn man MS-Produkte kaufte.