Ansichten eines Informatikers

Frauenquote für alle und auch für den trojanischen Wolf

Hadmut
23.11.2021 0:38

Feministische Selbstauflösung durch brachiale Absurdität.

Dass man den Begriff der Schönheit marxistisch-geisteswissenschaftlich annuliert, indem man verkündet, dass einfach jede schön sei und dem Begriff damit jeglichen Bedeutungsgehalt und jede Auszeichnungsfähigkeit und damit auch jeglichen Informationsgehalt nimmt und ihn schlicht überflüssig macht, ist bekannt.

Die TAZ meint nun, Autorin Patricia Hecht: Wider die Transfeindlichkeit

Frauen sollten doch bitte damit aufhören, Männer nicht als Frauen anzuerkennen.

Es ist nicht gut, wenn ausgerechnet Feministinnen anzweifeln, ob trans Frauen auch Frauen sind. Feminismus ist für alle da – sonst ist er keiner.

Wusste ich noch gar nicht, dass Feminismus auch für mich da sein soll. Habe davon noch nichts gemerkt.

Es ging ums große Ganze: um Mann und Frau. Als die Grünen gegen Ende der vergangenen Legislatur einen Gesetzentwurf vorlegten, um das Transsexuellengesetz abzuschaffen, sah die FAZ das „körperliche Geschlecht“ in Auflösung. Der Stein des Anstoßes: Künftig, so die Grünen, solle trans Personen in Deutschland der Wechsel des Geschlechtseintrags ohne externe Gutachten und auf Basis der Selbstauskunft erlaubt sein. Die Emma warnte vor einer sich „anbahnenden Katastrophe“, die SZ beschrieb, warum: Am Horizont stehe das „Verschwinden der Frauen“.

Hehehe.

Übel für die Frauen, wenn die Frauen nun verschwinden.

Hätten sich sie nicht ständig über „Feuerwehrmann“, „Mann über Bord“, „Waffe am Mann“, „Mannschaft“ aufgeregt, hätte man den Frauen, denen die Auflösung der Frau jetzt stinkt, ja Männer-Asyl anbieten können, indem man ihnen das Prädikat „Mann“ verleiht.

Auch international führt die Frage, wer Geschlecht eigentlich wie definiert und was das in puncto trans bedeutet, derzeit zu aufgeheizten Auseinandersetzungen. Zuletzt trat die britische Philosophin Kathleen Stock, die trans Frauen als Männer bezeichnet, nach massivem öffentlichen Druck von ihrem Posten zurück.

Ich will’s mal so sagen:

Ich stelle seit Jahren die Frage, woran die, die Frauenquoten fordern oder sich über niedrige Frauenanteile aufregen, überhaupt feststellen, ob jemand Frau ist oder nicht. Mir konnte noch nie eine einzige Feministin, die für Frauenquoten ist, erklären, woran man (nach ihrer Vorstellung) eigentlich erkennen soll, ob jemand beim Durchzählen als Frau zählt oder einen Frauenquotenplatz bekommen darf. Die fordern ständig Frauenquoten, aber können nicht sagen, wie man sie umsetzen soll.

Wenn überhaupt, dann bekomme ich saublöde Antworten. Sieht man doch, ist doch klar. (Echt? Sieht man? Erzähl mal zitierfähig, woran…)

Wenn es um Frauenquoten geht, dann ist auf einmal so völlig, aber stillschweigend klar, dass es nur zwei Geschlechter gibt und man das den Leuten einfach ansieht.

Jetzt auf einmal tritt genau das ein: Männer erklären sich zur Frau, wollen die Frauenquote für sich in Anspruch nehmen, in die Frauenumkleide, und plötzlich kommt das Thema dann doch hoch: Wer ist Frau und wer nicht?

Ein Geschlechterkampf bricht sich Bahn, vorwiegend zwischen cis und trans Frauen – also zwischen Frauen, denen bei Geburt das Geschlecht „weiblich“ zugewiesen wurde und die sich damit identifizieren, und zwischen Personen, denen bei Geburt das Geschlecht „männlich“ zugewiesen wurde und die sich damit nicht identifizieren. Die zentrale Frage dabei: Sind trans Frauen Frauen?

Na, aber das hat man doch seit x Jahren so verkündet und die vorteilsgierige Weiblichkeit hat mindestens konkludent zugestimmt.

Wieviele Frauen haben sich denn gegen den Scheiß gewehrt, dass das Geschlecht „bei Geburt zugewiesen“ werde?

(Mir konnte übrigens auch noch niemand sagen, wie eigentlich die Leute zu ihrem Geschlecht kamen, bei deren Geburt keine böse geschlechtszuweisende Hebamme anwesend war. Mir stellt sich da übrigens schon informationstheoretisch-kryptologisch die Frage, warum man das Problem nicht einfach löst, indem man eine zweite Hebamme danebenstellt, die immer das Gegenteil der ersten sagt.)

Zielführender, als sich über Biologismen zu zerstreiten, könnte also sein, die Frage politisch zu stellen. Warum wehren sich manche cis Frauen mit Händen, Füßen und teils mit Hetze dagegen, trans Frauen als Frauen zu akzeptieren? Anders gefragt: Angenommen, trans Frauen sind Frauen – was hieße das für feministische Kämpfe, für Gemeinsamkeiten, Bruchlinien und Solidarität?

Typischer Fall geisteswissenschaftlichen Schwachsinns: Es geht nicht um Realität, sondern man nimmt einfach das als wahr an, von dem man glaubt, dass es einem nutzt und in die Utopie passt.

Erst stellt man jahrelang Männer als die ultimativ und unheilbar Bösen hin, das Gewalttätige schlechthin, und dann verlangt man von Frauen, dieselben in der Umkleide und beim Frauenschwimmen zu akzeptieren, weil sie sich schminken und Gisela heißen wollen. Müsste man da bei einem Mindestaufkommen an Verstand nicht die bis in den Schwachsinn reichende Absurdität des Feminismus der letzten zwanzig, dreißig Jahre zugeben müssen?

Orwell’sches Doppeldenk?

  • Eineindeutige Identifizierung des Bösen, Gewalttätigen und Diskriminierenden mit dem Mann – jeder Mann ist Böse, und alles Böse ist männlich, toxisch, testosteronkontaminiert
  • Männer können jederzeit Frauen sein

Mit dem geistigen IQ dahinter bekäme man als Tiefkühltruhe zwei Froststernchen. Aber Feministinnen behaupten ja, Widerspruchsfreiheit und Konsistenz zu erwarten, sei nur eine von Männern erdachte Strategie zur Diskriminierung von Frauen. Ich weiß nicht, ob das von Männern als Strategie ersonnen wurde, aber es funktioniert. Hätten Feministinnen was im Hirn, hätten sie das Thema nicht angesprochen, sondern gemerkt, dass es ihnen zum Nachteil gereicht und es auch eine Strategie sein kann, gelegentlich die Klappe zu halten.

Nochmal:

Angenommen, trans Frauen sind Frauen – was hieße das für feministische Kämpfe, für Gemeinsamkeiten, Bruchlinien und Solidarität?

Es hieße, dass wir als nächstes die Frage klären müssten, wohin sie sich Frauenquoten und Gender Pay Gap stecken könnten.

Geschlechterkämpfe sind im Kern Anerkennungs- und Verteilungskämpfe, ganz gleich, wer da gerade mit wem streitet. Frauen gegen Männer, Schwule gegen Lesben, cis Frauen gegen trans Frauen: Immer geht es um Rechte, Repräsentation und Ressourcen, immer geht es um das Wesen von Teilhabe. Die ist in einer patriarchalen Welt auch für cis Frauen längst nicht gesichert.

Eben. Und dann müssten sich Frauen nicht nur in der Damenumkleide befummeln lassen, sondern von ihren Quoten- und Fördererrungenschaften was abgeben. Hehe.

Der Vorwurf einiger cis Frauen: Trans Frauen – in der Lesart einiger also Männer – beanspruchen Raum, der Frauen gehört, obwohl sie keine sind.

Ja. Und die Goldmedaillen beim Sport.

Befürchtungen wie diese lassen sich faktisch widerlegen. In europäischen Ländern, in denen vereinfachte Geschlechtseinträge möglich sind, darunter Dänemark, Irland und Portugal, sind Fälle von Missbrauch nicht bekannt.

Werden ja auch nicht berichtet.

In den USA sind inzwischen einige bekannt.

Und wenn es gegen richtige Männer geht, peppt man die Aussagen stets mit „Dunkelziffern“ auf.

In der Tendenz sind übrigens die, die sich derzeit so heftig wehren, trans Frauen als Frauen zu akzeptieren, cis Frauen einer nicht mehr ganz jungen Generation, die die Erfahrung ihrer eigenen Diskriminierung und Unterdrückung einbringen.

Ach, und die jungen Frauen haben keine eigenen Unterdrückungserfahrungen? Die wurden ihnen dann nur vom Feminismus ansozialisiert?

Es ist ein Erfolg feministischer Debatten, sich zu hinterfragen, über eigene Leerstellen klar zu werden und den Blick zu weiten. Bildet Banden, keine neuen Fronten! Feminismus ist für alle da, für trans Personen, cis Frauen und Queers. Sonst ist es kein Feminismus.

Nöh.

Der feministische Schwachsinn ist gerade einfach am Ende der Sackgasse angekommen. Der undurchdachte Haufen kurzsichtigen und momentsopportunistischen spontanen Blödsinns wurde halt von Leuten gezielt ausgenutzt und zu sich selbst in Widerspruch gesetzt, eben ad Absurdum geführt.

Schaut zu, wie Ihr da wieder rauskommt.

Obendrein noch Heiko Maas

Das widerwärtige auswärtige Amt unter drakonischer Kontrolle der Feministin Heiko Maas hat auch eine Meinung dazu: Auswärtiges Amt erklärt alle Männer zu Gewalttätern

Riesen-Wirbel um eine Gender-Aufklärungskampagne im Auswärtigen Amt (AA)!

Das Gleichstellungsbüro des Auswärtigen Amtes will mit einer feministischen Kampagne für mehr Gleichberechtigung unter den eignen Mitarbeitern sorgen.

Das Problem: In einem kürzlich veröffentlichten Beitrag werden alle Männer als potenzielle Gewalttäter dargestellt – und Männlichkeit per se als „krisenhafter Zustand“ verteufelt. […]

Dazu interviewte das Gleichstellungsbüro den Soziologen Prof. Dr. Rolf Pohl, der eine einfache Ursache für die Gewalt gegen Frauen gefunden hat: Männlichkeit.

► Die Begründung: Männer seien „auf dem Feld der Sexualität“ gegenüber Frauen einer „fremden Kontrolle“ unterworfen. Der Wunsch von Männern „nach Autonomie und Erhabenheit“ entspreche einer „trügerischen Illusion“, weswegen „Männlichkeit ein fragiler und krisenanfälliger Zustand“ sei, der „bei Konflikten, die immer auch als Krise der Männlichkeit erlebt werden, notfalls mit Gewalt repariert werden“ müsse.

Im Klartext soll das bedeuten: Männer, die sich typisch männlich verhalten, laufen Gefahr, zum Gewalttäter zu mutieren.

[…]

Bizarr: In dem Interview behauptet der Soziologe, dass man Gewalt nicht nur als reale Gewalt – wie Vergewaltigungen oder Mord – verstehen sollte. Auch „reales oder digitales Mobbing“, „anzügliche Bemerkungen“ oder „obszöne Witze“ werden in dem Interview als „Gewalt“ eingestuft, die eine „beabsichtigte Auslöschung der Frau als Subjekt“ und deren „Tötung“ bedeuten würde. […]

Das „System der männlichen Vorherrschaft“, so heißt es in dem Interview, sei „kulturell in den Wahrnehmungs- und Einstellungsmustern der Einzelnen tief verankert“. Gewalt gegen Frauen sei „nur die Spitze des Eisbergs, die extremste Ausprägung des Patriarchats, das sämtliche Strukturen unserer Gesellschaft durchzieht“.

Aha.

Und gleichzeitig will der Feminismus, ausgerechnet der Feminismus, den Frauen die „Schutzräume“, die „Safe Spaces“ nehmen, indem er Frauen verpflichtet, die unheilbaren Gewaltmonster Männer überall reinzulassen, wenn sie sagen, sie heißen Gisela.

Woher kommt mir das nur so bekannt vor?

Ach, ja, stimmt ja, Rotkäppchen und der Wolf. Wo sich der Wolf als Großmutter ausgegeben hat. Ei, Großmutter, was hast Du denn für große Ohren? Ei, Großmutter, was hast Du denn für einen großen Schwanz?

Oder im Wolf und die sieben Geißlein, wo der Wolf Kreide frisst, damit seine Stimme höher wird und wie die Stimme der Ziegenmutter klingt, damit die Geißlein die Tür öffnen.

Der trojanische Wolf, sozusagen.

Das Schema ist nicht neu.

Da wünsche ich noch viel Spaß und feministische Erbauung.

Feministen ginge es besser, wenn sie auf mich gehört hätten.