Ansichten eines Informatikers

Der perfekte Opportunist

Hadmut
4.11.2021 23:41

Der Vorwurf ist mir jetzt auch noch nicht untergekommen.

Ich hatte die Frechheit besessen, es nicht für „mutig“ zu halten, die Corona-Regeln an einer Uni nicht einzusehen und sich von Polizisten rauswerfen zu lassen. Was können die Polizisten dafür? Man kann gegen die Anordnung klagen, oder publizieren oder auch wählen. Aber sich da in irgendwelche Ersatzstreitigkeiten mit Leuten zu begeben, die auch nichts dafür können, und denen nur das Leben schwer zu machen, dafür fehlt mir das Verständnis, und das halte ich auch nicht für mutig. Wo soll da der Mut sein?

Zumal „Mut“ längst so eine widerliche Doppelbegriffsvokabel ist, weil immer alles entlang der eigenen Meinung „mutig“ ist, aber nie die anderen. Die sind dann immer Querulanten, uneinsichtig oder sowas. Ich muss noch an Annalena Baerbock denken, die „mutige“ Klimapolitik machen wollte – alle Risiken trägt aber der Steuerzahler und nicht sie.

Das Wort ist vergiftet.

Nun passt das aber den Impfgegnern so gar nicht, dass ich sie nicht als „mutig“ „würdige“, wie man es von mir verlangte. Es reicht ihnen nicht, dass ich sie gewähren lasse, sie verlangen von mir, dafür auch gut gefunden und gewürdigt zu werden.

Die Schwelle, um in meinem Blog positiv gewürdigt zu werden, liegt hoch.

Nun beschimpft man mich derart:

Wer ist das? Wikipedia:

Der Untertan ist ein Roman von Heinrich Mann aus dem Jahr 1914. Die erste Buchausgabe erschien 1918 im Kurt Wolff Verlag. Heinrich Mann erzählt mit ironischer Distanz die Lebensgeschichte des fiktiven Opportunisten Diederich Heßling …[…]

Der Roman erzählt von Diederich Heßling als Beispiel für einen bestimmten Typ Mensch in der Gesellschaft des deutschen Kaiserreichs. Heßling ist obrigkeitshörig, feige und ohne Zivilcourage. Er ist ein Mitläufer und Konformist.

Das war mir nicht bewusst, dass ich mit meinem Blog so opportunistisch, untertänig, obrigkeitshörig, mitläuferisch und konformistisch wirke.

Da werde ich wohl noch etwas an mir arbeiten und mich durchringen müssen, vielleicht doch mal etwas Kritik an Politik, Gesellschaft und Verhältnissen zu wagen.