Ansichten eines Informatikers

Gruppenarbeit mit Depressiven

Hadmut
8.2.2020 23:12

Zum Artikel über ein Informatikstudium für Waschlappen per Gruppenarbeit schreibt mir eine Leserin:

Hallo, Hadmut,

die Misere, die der Student bei der Informatik sieht, zieht sich durch alle Fächer und sorgt gerade übrigens auch bei den Frauen, die sich wirklich anstrengen, für Entnervtheit. Ich kenne 2 junge Frauen, die ihren Bachelor “gemacht haben” und jetzt sich in Richtung Master bewegen. Sie geben sich unglaublich viel Mühe bei all ihren Arbeiten usw, recherchieren, fragen nach, fragen mich auch oft um Hilfe und Einsichten.

Aber im Studium wird ihnen so manches Mal bei einer Gruppenarbeit jemand aufs Auge gedrückt, gerne auch jemand, der gerade familiäre Probleme hat, depressiv ist, sich gemobbt fühlt usw. Dies sind aber in den meisten Fällen Leute, die aus diesen Gründen dann auch leider nichts beitragen, d.h. 2-3 Leute machen die Arbeit, 1-2 Leute fehlen dauernd weil es ihnen schon wieder so schlecht geht usw., sind dann dauernd bei Beratungszentren etc. und sacken aber dann die Gesamtnote ein, die ja die Fleißigen ermöglichen weil sie eben gute Noten haben wollen. “Wenn die depressiv ist oder krank, dann soll sie einfach Pause machen bis sie wieder fit ist.” lautet denn auch die Meinung derjenigen, die sich anstrengen, sich mit überempfindlichen “depressiven” und “gemobbten” Partnern bei der Gruppenarbeit herumplagen müssen (Oft frauen)

Dazu kommt, dass die “Benachteiligten” sich umso mehr benachteiligt fühlen, wenn sie kritisiert werden. D.h. die arme “Gemobbte” fühlt sich noch mehr gemobbt und unverstanden, wenn dann die 2-3 Fleißigen sagen “hey, das ist nicht fair, dass wir uns hier Mühe geben um gute Noten zu bekommen und du nichts machst” “Keine Empathie, nur Leistungs orientiert, keine Menschlichkeit…” lautet dann halt das Lamento.

Ich fühle wirklich mit Depressiven usw, aber wenn ich depressiv bin und nicht arbeiten kann, dann muss ich eben pausieren, ich kann aber doch nicht erwarten, dass jemand nun alle Arbeit für mich erledigt und ich davon profitiere. Leistungsorientiert? Tja, die “Gemobbte” wird sicherlich auch nicht sagen “streicht bei mir die 1 und schreibt nur: Hat sehr nette Gruppenkollegen gehabt.”

Sozialismus eben.

Warum sollten sie mit Noten anders umgehen als mit Geld? Die Egalisierung des Gender Pay Gap muss auch bei den Noten durchgezogen werden, leistungsunabhängig für alle die gleichen Noten. Und so, wie Frauen auch in alle Posten als „Quereinsteiger” kommen müssen, müssen sie auch auf jede Note kommen müssen, ohne vorher was dafür getan zu haben.

Unter Feminismus und Sozialismus ist bisher noch immer alles kaputt gegangen. Weil sich dann natürlich auch die, die noch etwas leisten, tiefenverarscht vorkommen.

Modern Educayshun. Warum sollte zwischen Frauenförderung in der Schule und Frauenförderung im Beruf noch eine Lücke klaffen können?