Ansichten eines Informatikers

Warum die Piraten in der Wählergunst abstürzen

Hadmut
30.11.2012 23:08

Der Grund dafür, dass die Piraten in der Gunst der Wähler gerade abstürzen und ihre Quote im Keller ein parken, ist, dass sie …

…dass sie in ihrem Wahlprogramm die Themen… also dass sie stehen für…ich meine, dass sie ihre Kompetenz zeigen bei…also nein, ich meine, dass sie sich konzentrieren auf…ich will sagen, dass sie sich politisch beschäftigen mit…also sozuzagen überzeugen bei…indem sie Wähler ansprechen die… weil ihre Gründe für…also was sie so überzeugend macht bei…weil sie besser als andere Parteien sind bei…weil sie stehen für…und qualifizierte Politiker haben, die…

Ja, zum Geier, wofür stehen die eigentlich?

19 Kommentare (RSS-Feed)

MaulHeld
1.12.2012 10:25
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Naja, jedenfalls stehen sie jetzt auch für Frauengleichstellung. Schließlich gibt es da in der Partei PolitikerInnen, die sich die Taschen von der Content-Mafia vollstopfen lassen. Passt das zu dem Ursprung der Partei?


Sebastian
1.12.2012 10:34
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Für lustige Hüte und Augenklappen natürlich.


Vielleicht liegt es aber nicht an der Profillosigkeit, sondern an der Verlinksgrünung der Piratenpartei durch solches Personal wie Stephan Urbach:
http://www.wgvdl.com/forum3/index.php?id=1395


Fabian
1.12.2012 14:26
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Nun, bei mir haben sie verschissen als sie in ihrer ersten “Amtshandlung” als neue Landtagsabgeordnete im Saarland beantragt haben, dass bei der Ministerpräsidentenwahl geheim abgestimmt wird.

Als Ohrfeige gegen das etablierte Parteienkartell waren sie einmal gut. Aber das sie sich ihm innerhalb von wenigen Sitzungen so angleichen, dass sie sich gar nicht mehr unterscheiden, außer durch ostentativ vor sich hergetragene Ahnungslosigkeit, was nur eine sehr begrenzte Zeitspanne ‘charmant’ war, hätte ich nicht erwartet.

Und eine Mischung aus Grünen und Linkspartei, wo sie sich hinentwickeln, wird nicht durch an neurotisches Verhalten grenzende Referenzen irgendwelcher Nerd-Memes attraktiv.


Manuel
1.12.2012 17:30
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Also ne geheime Abstimmung des Ministerpräsidenten ist aus Sicht der Opposition immer vorteilhaft, weil anonym gibts im vermeintlichen Regierungslager schlicht mehr Abweichler! Gerade bei der Konstellation im Saarland, wo die SPD ne GroKo macht, obwohl es ne klare “linke” Mehrheit gibt, sind Abweichler gerade von der SPD zu erwarten, aber eben deutlich wahrscheinlicher, wenn anonym abgestimmt wird.


Jens
1.12.2012 20:50
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“Naja, jedenfalls stehen sie jetzt auch für Frauengleichstellung.”

Dazu fällt mir die Berichterstattung zur neuen ägyptischen Verfassung ein. Da haben sich die Leute darüber aufgeregt, dass diese keinen Artikel zur Gleichstellung von Mann und Frau enthält. Ein Übersetzungsfehler ist nicht unbedingt eine fernliegende Vorstellung.


Skeptiker
2.12.2012 12:58
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Wofür “die Piraten” in Gesamtheit stehen, kann man doch aus Prinzip nicht sagen, auch kein Pirat kann das, weil sie sich quasi quantenmechanisch erst im Moment der Abstimmung für einen Standpunkt entscheiden… über dessen Gültigkeitsdauer später natürlich wiederum erst abgestimmt werden muss.

Wenn es denn überhaupt zu einer Abstimmung kommt. Also kann man Hadmuts Frage einfach gar nicht beantworten.

Weiterhin komplizierter gemacht dadurch, dass der einzelne Pirat zu vielen Themen auch keine Meinung hat. Das ist aber völlig normal, auch unter konventionellen Politikern, sofern die überhaupt von irgendwas was verstehen. Ist ja keine Einstellungsvoraussetzung.

Was unter Piraten verbreiteter ist als unter “richtigen” (würg) Politikern, sind polititsche Naivität und eine Art kindliches Gerechtigkeitsempfinden (ich sage nicht, alle sind so und ich sage nicht, dass das schlecht ist), das Schwurbeleien wie Quoten und BGE sogar in dieser sonst einigungsunfähigen Partei(?) konsensfähig macht. Und die Quote, zumindest die für Frauen, geht jetzt ja sogar in der realen Welt durch.

p.s. für die, die meine Ätzereien nicht einordnen können: Ich sympathisiere immer noch mit denen, zumindest mit einigen ihrer Ideale. Mit Quoten und BGE aber eher nicht.


Hadmut
2.12.2012 13:34
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@Skeptiker:

> Was unter Piraten verbreiteter ist … sind polititsche Naivität und eine Art kindliches Gerechtigkeitsempfinden

Das ist genau das Problem.


Magister Navis
2.12.2012 15:44
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Die meisten Politiker sind von gestern. Piraten sind für den Rest von uns.


Skeptiker
2.12.2012 17:56
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>> Das ist genau das Problem.
@Hadmut, gerngeschehen 🙂

@Navis, das ist doch eine leere Phrase. Bei aller Sympathie nutzen die Piraten niemanden, wenn bei der ganzen Diskutiererei exakt nichts herauskommt. Null auf mehrere Nachkommastellen genau. Tragisch. Auch für unsere Gesellschaft. Finde ich jedenfalls.


Fabian
2.12.2012 20:45
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@Manuel: Als Wähler ist es mir ziemlich egal was für die Opposition oder die Regierung aus machttaktischen Gründen vorteilhaft ist oder nicht.

Die Piraten kommen und schreiben Transparenz auf ihre Fahnen und dann verhindern sie, dass ich nachvollziehen kann wer wie abgestimmt hat? Wer Eier hat, der braucht sich nicht zu verstecken. Und wenn man Repräsentant ist, dann hat man sich nicht vor seinen Wählern zu verstecken. Mir gehen Machtspielchen auf den Zeiger, das glaubst du gar nicht. Den Nerv haben die Piraten ja bei mir überhaupt getroffen, deswegen hab ich sie gewählt, dafür gab es Vertrauensvorschuss. Hat sich aber als große Show rausgestellt. Und 2013 werde ich sie u.a. deswegen nicht mehr wählen, denn mich interessiert die tatsächliche “Perfomance”, das Verhalten der Mandatsträger, die Qualität der Parlamentsanträge und das Abstimmverhalten. In den anderen Ländern und auf der Bundesebene treten sie ja auch nicht besser auf.


Fx
2.12.2012 22:18
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Die Meilensteine meines persönlichen Piraten-Beliebtheits-Absturzes waren der Umgang mit der inzwischen auf Eis gelegten AG-Männer (http://bit.ly/TCSJ47), dann der Übertritt der militaristischen Trojanischen Stute (ist dies das korrekte Femininum von “Trojanisches Pferd”?) Angelika Beer und der Feministin Anke Domscheit-Berg von den Grünen. Die “Krönung” war für mich dann die Erkenntnis, dass die Piraten-Anhänger noch kriegsgeiler als die Grünen sind: 75 Prozent sind für einen “humanitären” deutschen Militäreinsatz in Syrien (und damit letztlich Unterstützung der oppositionellen Al-Quaida-Brigaden) – “das ist der höchste Prozentsatz aller Parteien” (http://bit.ly/TCT1bk).


lars
3.12.2012 2:00
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Gibt es eigentlich noch Parteien ohne Gleichstellung die weder CDU/CSU, SPD, Grüne oder Linke heißen ?
Zugleich noch liberal und eher leicht links-sozial ausgerichtet ?

Welcher Partei kommt denn der Piratenpartei aus dessen Anfangszeit am nächsten ?

Frauenquoten von 50% samt Gleichstellung oder geschlechtsspezifische Vorgaben bei irgendwelchen Listen sind für mich Ausschlusskriterien eine Partei zu wählen. Ich hoffe dass ich mir den Luxus (?) eines Ausschlusskriteriums noch lange werde leisten können, aber wer weiß was die Zukunft noch so bringt.

Vielleicht erfährt man ja heute abend mal was neues:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Netzpolitik-Was-sagen-Parteienvertreter-zu-GEMA-Urheberrecht-Zensur-und-Ueberwachung-1755863.html


Wolfgang
3.12.2012 7:13
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Mich würde mal interessieren, wie es aus der Sicht eines (Security-)Experten zu beurteilen ist, dass das Audit der Piraten-IT der Bundespartei ausgerechnet vom Sohn der derzeitigen Schatzmeisterin durchgeführt wird, der zufälligerweise aus 6 Bewerbern ausgewählt wurde.

http://vorstand.piratenpartei.de/2012/09/19/aktuelles-it-und-verwaltung/


Hadmut
3.12.2012 7:22
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@Wolfgang: Das kann ich so nicht beurteilen. Vielleicht war er ja der beste Bewerber. Es gibt ja auch keinen tragfähigen Grund, ihn von der Bewerbung auszuschließen.

Man müsste also erst die Auswahl untersuchen, bevor man da etwas faules sehen will.

Ein anderer Punkt ist die Frage, ob er überhaupt Geld dafür bekommt. Die Piraten sind klamm. Wenn der das für umme macht, ist es naheliegend, dass es jemand aus dem Dunstkreis macht.


Wolfgang
3.12.2012 7:28
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Ja, kriegt imho nur Fahrtkosten erstattet u.ä. Ich will da auch nichts unterstellen, fand das aber heikel, wenn das ein Verwandter macht, Vermeidung des bösen Scheins etc.


Herrmann
3.12.2012 13:25
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Die Schlüsselbegriffe der Partei lassen sich unschwer identifizieren: „unentgeltlich“ und „zur Verfügung stellen“.
http://www.focus.de/politik/deutschland/tid-24154/politik-generation-ruecksitz_aid_674925.html

Getrennt marschieren, vereint schlagen. Eine linke Partei für jedes Geschmäckle.


Hadmut
3.12.2012 20:26
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@Herrmann: Deshalb habe ich sie ja auch schon die „Schlaraffenland-Partei” genannt.

Denn Arbeiten soll bei denen dann auch nur noch auf freiwilliger Basis zur Selbstverwirklichung stattfinden.


jan
9.12.2012 0:50
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@Fabian
Personenwahlen sollten meiner Ansicht nach immer geheim sein.
Abstimmungen allerdings müssen offen und für jeder man nachvollziehbar sein.
Daher sehe ich den Antrag auf geheime Wahl nicht als verwerflich an.
Ganz im Gegenteil.