Ansichten eines Informatikers

Wer noch arbeitet, ist der Dumme – und der Leidende

Hadmut
8.11.2022 23:35

Eine Übersicht über interessante Leserzuschriften.

Zu meiner Aussage, das einzige Wirtschaftssystem, das bisher funktioniert habe und stabil gewesen sei, sei der Kapitalismus:

Es kommt wohl auch darauf an auf welcher Seite man sich befindet. Entweder man gehört zu den Gewinnern oder zu den Verlierern. Da werden sicherlich auch langfristige Verträge beim Gas nicht helfen. Wir hatten das ja schon, dass einige auf die Verträge geschissen haben und eher die Strafe gezahlt haben nur um das Gas an den meistbietenden zu veräußern.

Den ganzen Klima-Klebern ist auch nicht bewusst, dass unser heutiges Leben auf Fossile Energie beruht.

Wegen unserern Politikern werden wir bald noch weniger Fossile Energie benötigen. China freut sich schon über Schaeffler.

05.11.2022

https://www.chinadaily.com.cn/a/202211/05/WS6365c071a3105ca1f22742f9.html

German investment shows confidence in China

https://www.heise.de/news/Mehr-als-30-LNG-Tanker-warten-vor-Europas-Kueste-auf-hoehere-Gaspreise-7333783.html

Während auf dem Kontinent weiterhin zur Sparsamkeit beim Gasverbrauch aufgerufen wird, befinden sich laut Medienberichten mehr als 30 Flüssigerdgas-Tanker auf Langsamfahrt vor Europas Küsten und warten höhere Gaspreise ab. Das Taktieren der Gashändler sorge unter anderem dafür, dass LNG-Abnehmer in Asien teilweise leer ausgehen, sagen Experten.

Bereits Mitte Oktober lagen etliche LNG-Tanker vor Europa auf Reede oder bewegten sich nur in langsamer Fahrt. Zu der Zeit waren aber Engpässe an LNG-Terminals in Spanien die Ursache, weshalb die Schiffe nur nach und nach ihre Fracht zur Regasifizierung entladen konnten. Nach Angaben der Financial Times überqueren weitere 30 LNG-Schiffe gerade den Atlantik.

Inzwischen verbleiben die Schiffe laut den Erkenntnissen der Londoner Firma Vortexa freiwillig auf den Meeren, da die Gashändler auf höhere Preise warten. Ähnlich sei schon mit Öltankern während der Coronakrise vorgegangen worden. Trotz der durch die Wartezeiten steigenden Mietkosten für die Tanker könnte sich das Abwarten bei einer ausreichend hohen Preisdifferenz lohnen.

Echt? Die Gastanker lauern draußen auf dem Meer auf höhere Gaspreise?

Hallo Herr Danisch,

die soziale Marktwirtschaft war in den 1950er- und 1960er-Jahren durchaus ein Erfolgsmodell. Erst mit dem Antritt der SPD-Regierung Brandt 1969 begann diese erfolgreiche Marktwirtschaft mehr und mehr zu einer sozialistischen (Miß-) Wirtschaft zu degenerieren.

Ihre Definition der sozialen Marktwirtschaft (“= manche arbeiten, andere empfangen”) trifft für diese Wirtschaftsform nicht zu, aber für die sozialistische Wirtschaft unserer Zeit durchaus, wobei man vielleicht ergänzen sollte: Immer weniger arbeiten, und immer mehr empfangen – das ist eben immer sozialistischere Wirtschaft.

Jo. Dazu unten dann noch einer, der auch beschreibt, dass die soziale Marktwirtschaft von Ludwig Erhard eigentlich etwas anderes war, bis die SPD kam und sie zur sozialistischen Misswirtschaft und Ausplünderung gemacht hat.

Und noch einer:

Guten Morgen!

Die von Ludwig Erhard (und von Konrad Adenauer mit getragene) konzipierte “Soziale Marktwirtschaft” hatte eine ganz andere Basis, als wie sie heute von vielen (miss-) verstanden wird.

Danach war eine freie Marktwirtschaft, bei der der Staat sich zurückhält und nur durch Rechtssetzung die freie Entfaltung der Kräfte sichert, die Basis für gesellschaftlichen Wohlstand (Stichwort Neoliberalismus). Sozial war damals, was Arbeit schafft.

In der Tat ist der Begriff von den Linken gekapert und umgedreht worden, zu Sozialismus geschrumpft.

So konnte Frau Baerbock im Bundestag mit Fug und Recht sie soziale Marktwirtschaft der SPD gutschreiben.

Viele Grüsse

Was übrigens mehrere Leser bewegt hat (und ich vor längerer Zeit im Blog auch schon mal schrieb):

Hallo,

bei der Kalkulation sollte man auch noch erwähnen, dass der Arbeitgeber auf die 2.000€ des Mieters noch Sozialabgaben von mindestens 20% zu entrichten hat.
Deutschland ist, im Vergleich der absoluten Lohnkosten zu den Nettoauszahlungen, weltweit wohl führend.

Beste Grüße

Ja, das ist ein typischer sozialistischer Schwindel, den Leuten zu sagen, dass der Arbeitgeber sich zur Hälfte an Krankenversicherung und Altersvorsorge beteiligen würde, weil es ja letztlich nur Kosten sind, die dem Arbeitgeber durch den Mitarbeiter entstehen und die der Mitarbeiter durch seine Arbeit erwirtschaften muss. Letztlich heißt das nur, dass die Hälfte der Krankenkassen- und Rentenkosten aus dem Gehaltszettel rausgerechnet werden und deshalb die Abgabenlast niedriger erscheint, als sie ist, also geschönt wird. Effektiv müste man die Gesamtkosten als Gehalt angeben, und die gesamten Kosten als vom Arbeitnehmer gezahlt (weil erarbeitet), und dann würde die Abgabenlast eben noch höher – aber richtig – erscheinen.

Beispiel (vereinfacht und nicht proportional, nur zum Verständnis und Erklären, wo der Schwindel liegt):

Angenommen, ein Arbeitnehmer verdient (nach bisheriger Sichtweise) insgesamt, brutto 100 Euro. Die Kranken- und Rentenversicherung betragen 20 Euro, werden aber zur Hälfte (also 10 Euro) vom Arbeitgeber bezahlt. Dann steht auf dem Gehaltszettel und dem Steuerbescheid, dass man 100 Euro verdient und 10 Euro gezahlt hat, also eine Abgabenlast von 10%. Richtig wäre aber, wenn auf dem Lohnzettel stünde, dass man 110 Euro verdient (erarbeitet) hat und die Abgabenlast 20 Euro beträgt. Zwar bekommt man dann ebenso 90 Euro netto raus, aber die Abgabenlast beträgt tatsächlich 20 von 110 und nicht 10 von 100 Euro, mithin also 18 und nicht 10 Prozent. Durch üble Tricks schöngerechnet. Obwohl dieselben Beträge gezahlt werden, ist die Last einfach so von 18 auf 10 Prozent runtergeschönt. In der Buchhaltung fällt sowas unter dreckige Tricks und Bilanzfälschung.

Sieht der übrigens ähnlich:

Hallo Herr Danisch,

ihren beiden Artikeln, dass sich arbeiten im besten Deutschland aller Zeiten nicht mehr lohnt, kann man nur zustimmen. Jedoch sind beinhalten sie zwei weitverbreitete Fehlannahmen.

1) Bei der Steuer- bzw. Abgabenquote ist der Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung (18 – 20% des Bruttos) hinzuzuaddieren, denn der Arbeitnehmer muss diesen letztendlich erwirtschaften. Tut er das nicht, ist seine Stelle unwirtschaftlich und wird früher oder später abgebaut oder erst gar nicht geschaffen werden. Die tatsächliche Quote ist also noch einmal um den genannten Wert höher, als von ihnen angeben.

2) Kern der sozialen Marktwirtschaft IST der Kapitalismus, also ein marktwirtschaftliches System, das durch freie Preisbildung auf den Mätkten die Ressourcen optimal allokiert und dadurch in Summe maximale Wertschöpfung und größtmöglichen Wohlstand schafft. Aufgabe des Staates ist lediglich die Schaffung und Durchsetzung (überschaubarer) Rahmenbedingen, innerhalb derer sich das wettbewerbliche Marktgeschehen abspielt. Zudem hat er sicherzustellen, dass keine Monopole oder Oligople diesen Wettbewerb aushebeln (Kartellrecht). Aufgabe der Unternehmen ist es, unter der Triebfeder der Gewinnerwirtschaftung für die Konsumenten günstige und hochwertige Produkte zur Steigerung deren Wohstands herzustellen. Soweit also reiner Kapitalismus. Das haben nach wie vor die Allermeisten nicht kapiert.

Die soziale Komponente besteht nun darin, NUR diejenigen zu schützen, die nicht arbeiten KÖNNEN. Erhard nennt hier abschließend:

  • Kranke (Krankenversicherung),
  • Verunfallte (Berufsgenossenschaften),
  • Alte (Rentenversicherung),
  • Kriegsversehrte (Kriegsopferhilfe) und ausdrücklich auch
  • gescheiterte Unternehmer, da ansonsten kaum jemand willens wäre, unternehmerisches Risiko zu übernehmen.

Wer hingegen arbeiten KANN und es nicht WILL, darf keinesfalls unterstützt werden. Erhard warnt in “Wohlstan für Alle” ausdrücklich vor einem ausufernden Sozialstaat – Zitate: “Versorgungsstaat – der moderne Wahn”, “Die Hand in Tasche des Nachbarn”. Das ist aber genau das, was wir derzeit erleben.
Neben einer immer weiteren Einschränkung des marktwirtschaftlichen Wettbewerbs durch immer aberwitzigere staatliche Eingriffe, werden Innovation und Produktivitätssteigerung abgewürgt. Zudem soll nach dem Willen unserer linken Regierungen jeder alimentiert werden, der nicht arbeiten WILL und nicht allzusehr auf den Kopf gefallen, ist um die Möglichkeiten hierzu auszunutzen.

Was wir derzeit erleben, ist also keine soziale Marktwirtschaft mehr, sondern zunehmender (Konzern- bzw. Monopol-) Sozialismus einschließlich der sich bereits abzeichnenden Vereledung. Das erinnert immer mehr an die Kommandowirtschaft der Nazi-Zeit. Die soziale Marktwirtschaft hinegen hat, als man die o.g. grundsätzlichen Prinzipien noch befolgt hat, zu bis dahin unbekanntem Wohlstand und sozialem Frieden geführt. Das wird nun alles sehenden Auges vor die Wand gefahren.

Freundliche Grüße

Ob sehenden, blinden, dummen oder ignorierenden Auges oder alles, wäre zu diskutieren.

Ein Leser hat mal gerechnet:

Hallo Hadmut,

ich habe vorhin Deinen Artikel „Lohnt sich das Arbeiten noch?“ gelesen.
https://www.danisch.de/blog/2022/11/07/lohnt-sich-das-arbeiten-noch/

Deshalb habe ich gerade für meine Steuerklasse die Verhältnisse im brutto-netto-rechner.info in 250€-Schritten durch gerastert.
Hier der Differenzenquotient: Also wie viele Cent darf ich von einem Euro Mehrarbeit behalten.

Die Schwankungen ab 4500 Brutto kommen so aus dem Rechner raus. Keine Ahnung, was da für Schwellen aktiviert werden. Vermutlich werden das diskrete Sprünge, wenn man feiner abrastert.
Ich habe mir die Verhältnisse bereits vor fünf Jahren an geschaut und in der Konsequenz auf eine Halbtagstelle reduziert.
Viele Grüße,

Und ein anderer hat auch noch was, was fehlt:

Hallo Herr Danisch,

für Schichtarbeiter kommt noch das Auto hinzu. Welcher LKW-Fahrer, Zugführer kann aus dem Industriegebiet nachts mit den Öffentlichen nach Hause kommen? Welche (weibliche) Bedienung möchte und kann nachts alleine nach Hause fahren? Wie kommt der Flughafenmitarbeiter zum Flughafen, wenn er früher dort sein muß als die Fluggäste? Da fährt noch keine S-Bahn.

Gruß

Was mich daran erinnert, dass Berlin neulich dumm war, für Krankenschwestern hohe Parkgebühren einzuführen.

Fatalistisch sieht es der da:

Lieber Herr Danisch;

die alten Diskussionen der alten BRD über BGE, Bürgergeld und Sozialismus sind doch Kinkerlitzchen.

Warum? – Betroffen von Aufstockerei und Ultrageringverdienst sind die unteren Lohngruppen, das sind die, welche auch zusehends in die Armenghettos der Städte oder in die (wie ich höre) demnächst erlaubten Trailerparks verdrängt werden (USA lassen grüssen). Mit den jungen Zuwanderfachkräften türmt sich da schon mal der Explosivstoff auf.

Das von Ihnen oft kritisierte mittlere und höhere “Management” samt Quotenpersonen verdient ja ein Hundertfaches (mit Pensionszusagen, Aktien usw.) dessen. Da tickt der andere Zeitzünder.

Und noch obendrauf: die Automatisierung der Produktion wurde verschlafen. Während in Japan oder China (mit ähnlicher Demografie) auf Robotik gesetzt wurde, hat man hier die Türken reingesetzt und jetzt eben alle möglichen Nord- und Subsaharaafrikaner.

Damit ist im Grunde der Schritt zurück von der Industrie ins Manufakturwesen oder gleich ins Kleinhandwerk vollzogen. Mitten in Europa entsteht ein industriell und technisch rückständiges Shithole sondersgleichen.

Wohingegen die arbeitslosen und/oder management- bzw. coronamüden jungen europäischen “echten” Fachkräfte nach Osten ziehen, 190000 Stück per annum allein nach Bulgarien (Spiegel TV berichtete letzte Woche). Nomaden.

Die IT findet ohnehin remote in den USA statt, denen ja übrigens auch das geistige Eigentum an den von Ihnen erwähnten FPGAs, Arduino-CPUs usw. gehört. (Nebenbei: die also auch am ukrainischen, russischen Verbrauch und der chinesischen Lizenzproduktion dieser Chips verdienen. Das nennt man mal eine zünftige Pax Romana 2.0.)

Also bitte, ja!? Trailerpark ist politisch gar nicht korrekt, so ein Hassbegriff. Das heißt auch nicht Hundehütte, das heißt Tiny House. Ist dasselbe, nur ohne Räder und Straßenzulassung.

Auch die Frage nach dem Auswandern kommt auf:

Hallo Hadmut,

der Steuersatz in Russland beträgt einheitlich 13%, habe ich kürzlich gelesen. Sollte man da vielleicht zu den bösen Russen auswandern? (Du könntest ja mal beim anti-spiegel.ru anfragen, der sitzt in St.Petersburg. Bloggen könntest du auch von z.B. dort.)

Im Kaiserreich lagen die Steuersätze zwischen 5 und 10%. Anders gesagt: Wenn Einer das Sagen hat, dann ist es erträglich. Bei aktuell 736 Nachtkappen im bunten Tag muss auch noch der letzte Parteidepp gemästet werden.

Gruß aus der Provinz

Ja. Da, wo ich als Kind aufgewachsen bin, gab es noch eine historische „Zehntscheune“, zu meiner Zeit dort ein Kulturzentrum. Die hieß so, weil die Bauern dort früher den Zehnten, also ein Zehntel, 10% ihres Ertrages als Steuer abliefern mussten. So eine Art Naturalfinanzamt. Lächerlich im Vergleich zur heutigen Steuerlast.

Zu Unternehmen:

Hallo Hadmut,

den Unternehmen geht der Arsch jetzt schon auf Grundeis.

Leute, die in tarifgebundenen Firmen arbeiten, bleiben oft bis zum 31.12., wenn sie nicht zwangsweise (derzeit also mit 67) in Rente gehen. Dann können sie noch mal die Jahresprämie einstreichen.
Manche Unternehmen bieten auch an, diese erst im Januar auszuzahlen, damit die Jahressteuern niedriger sind und die Ex-Arbeitnehmer etwas mehr davon haben.

Also mal schauen, wie die Zahl der Rentner ab dem 01.01.2023 hoch geht! Jahrgang 1958 kann dann nämlich ohne Abschlag in Rente gehen (nach 45 Jahren, jeweils zum Ende des Geburtsmonats). Jahrgang 1959 dann ab März (Geburtsmonat + 2 Monate).

Viele Grüße

Na, ob die alle in Rente gehen…

Ich glaube eher was anderes. Neulich hieß es irgendwo, dass mindestens 25% der Unternehmen sehr stark darüber nachdenken, Geschäftsfelder einzustellen oder zu reduzieren, weil es sich nicht mehr lohnt, und Stellen abzubauen. Eine ganze Menge Leute werden also volens, nolens, vielleicht mit Abfindung oder freiwillig unfreiwillig, ober eben unfreiwillig gekündigt, und dann nicht nur keinen neuen Job mehr finden, weil man zuerst die Alten loswird oder die sich freiwillig melden, sondern die spätestens dann gezwungen sind, mal über Bürgergeld und Sonnenstuhl nachzudenken. Viele werden sich dann denken „LmaA“ und sich in den Liegestuhl setzen, um die Welt um sich herum passieren zu lassen den elenden Genderscheiß loszusein, den man inzwischen überall hat.

Zwei Zuschriften gingen auch zu einer Bäckerei ein:

Vater Anton (84) steht jede Nacht mit in der Backstube.

Hallo, nach der “Last Generation” das nächste Wortspiel aus der Klimabewegung: “Ende Gelände”.

“An Heiligabend ist Schluss: Traditionsbäckerei macht nach 85 Jahren zu. Einen angestellten Mitarbeiter für die Backstube zu finden, sei schier unmöglich, so Markus Graf. „Es gibt keinen Nachwuchs.“ Von seinen sechs Mitarbeiterinnen im Verkauf wollen einige aufhören. Auch für sie finde sich kein Ersatz.”
Grüße.
P.S.
Nachfolgenden Aspekt kapiert ein Kinderbuchautor natürlich nicht- nämlich dass sich das alles rechnen muss- und keine 30.000€ mtl als Diäten bzw. Aufwandsentschädigung fließen. ” Außerdem würden Investitionen in neue Maschinen anstehen.”

https://www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/moorenweis-ort114656/moorenweis-graf-traditionsbaeckerei-schluss-weihnachten-ende-bayern-91900355.html

und

https://www.tz.de/muenchen/region/moorenweis-graf-traditionsbaeckerei-schluss-weihnachten-ende-bayern-mkr-91901582.html

Wir haben seit 2015 Millionen an “Fachkräften” importiert – mit dem Ergebnis, daß alte weiße Männer mit 84 Jahren frühmorgens in der Backstube rackern müssen, weil keine Fachkräfte zu finden sind und Früh-Aufstehen die Work-Life-Balance gefährdet.

Diese und all die anderen ähnlich lautenden Meldungen sollte man allen Umverteilern, Bürgergeld-Apologeten, Alte-Weiße-Männer-Beschimpfern und Energiewende-Fanaten, aber vor allem der lokalen Grün-Rot-Fraktion, die bei den kommenden Landtagswahlen in Bayern an ihren Ständen wieder nach “mehr Gerechtigkeit” schreien wird, drei Mal am Tag unter die Nase oder sonstwohin reiben.

Neue Arbeitskräfte wollen nicht, und die, die sie haben, wollen nicht mehr.

Guter Punkt: Hieß es nicht 2015, dass wir die Millionen von Migranten unbedingt brauchen, um die ganzen Arbeitsstellen zu besetzen? Und nun hocken viele davon da und machen nichts außer Geld zu kosten und vielleicht ab und zu mal ihre Frau abzustechen?

Wo sind denn nun die Migranten, die Bäcker werden wollen?

Den Ukrainern würde ich es sogar zutrauen, in der Ukraine und in Russland gab bzw. gibt es ja auch tolle, moderne Bäckereien. Und in Berlin kenne ich sogar zwei türkisch geführte Bäckereien, die doppeltes Angebot haben, die türkische und (richtig gute) deutsche Backwaren anbieten, offenbar beides beherrschen. Aber anscheinend betrifft das auch nur die Türken der ersten und zweiten Einwanderergeneration, nicht mehr die dritte. Da kommt nichts mehr.

Warum also zahlen wir Milliarden an Hartz IV und gleich hohen Asylgeldern, demnächst Bürgergeld, wenn wir niemanden mehr finden, der noch als Bäcker arbeiten will?

In zehn, zwanzig Jahren ist dann die Jahrhunderte alte und international einzigartige deutsche Bäckerkunst dahin. Für immer verloren. Nicht mehr wiederzubringen. Außer vielleicht in China oder Südkorea als Folkloreangebot.

„Arbeitsleid“

Zum Abschluss möchte ich noch einen Begriff vorstellen, den ich heute auch zum ersten Mal gehört bzw. gelesen habe und bis heute noch gar nicht kannte: Arbeitsleid.

Der Leser schickte nur einen Link auf die Wikipedia:

Arbeitsleid (oder Arbeitsaversion, englisch disutility of effort) ist in der Ökonomie und Arbeitssoziologie die im Arbeitsprozess bei der Erbringung der Arbeitsleistung aufkommende Anstrengung und Arbeitsbelastung, welche von einer Arbeitskraft als negatives Erlebnis empfunden wird.

Zentrale Tauschbeziehung im Leben eines Arbeitnehmers ist der Tausch Arbeit gegen Arbeitsentgelt, wobei der Arbeitsaufwand einen Kostenfaktor darstellt, der im übertragenen Sinn als Arbeitsleid wahrgenommen wird.[1] Aus utilitaristischer Sicht ist Arbeit mit Arbeitsleid verbunden, dem man sich in der Arbeitswelt zum Zwecke der Einkommenserzielung unterzieht, Freizeit dagegen wird als ein lebensweltliches Gut definiert, das einen originären Nutzen hat. Arbeit wird mithin erbracht, wenn der Nutzen der Arbeit (Arbeitsentgelt, Sicherheit, Prestige, sozialer Status, Macht) das Arbeitsleid übersteigt.[2] Das Arbeitsleid wird deshalb als die Summe aus dem „eigentlichen“ Arbeitsleid (das ist der mit der Arbeitstätigkeit direkt verbundene Nutzenentgang) und dem entgangenen Freizeitnutzen definiert.[3]

Arbeitsleid ist mit der körperlichen und/oder psychischen Anstrengung durch körperliche oder geistige Arbeit, dem Verzicht auf Freizeit und sozialer Unfreiheit verbunden.[4] Die geistige und körperliche Arbeitsleistung ist physiologisch ein Verbrauchsvorgang, der zunächst die Energievorräte der beteiligten Organe erschöpft, gleichzeitig aber auch den gesamten Organismus in Mitleidenschaft zieht; mit dem Energieverbrauch sinkt die Arbeitskurve[5] und steigt das Arbeitsleid. Auch der Arbeitsweg (vor allem bei Pendlern) trägt mit zum Arbeitsleid bei; er hat mehr Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit als man von einer vergleichbar langen Tätigkeit erwarten würde.[6]

In der Industrie- und Arbeitssoziologie gelten als Arbeitsleid die negativen Erlebnisse der Arbeitenden im Arbeitsprozess aufgrund körperlicher Anstrengung, psychischer Belastung und sozialer Unfreiheit.[7]

Ja.

Das trifft’s.

Und das Arbeitsleid, um diesen Begriff mal zu verwenden, hat bei mir in den letzten Jahren deutlich zugenommen, der Netto-Lohn dagegen nicht oder kaum.

Früher hat mir mein Job noch Spaß gemacht, aber es wurde immer dämlicher und belastender, immer bescheuerter, wenn man dann von irgendwelchen Quotentussis auf oberer Chefetage mit „Black Lives Matter“ begrüßt wird oder deutlich merkt, dass zentrale Funktionsposten dysfunktional sind, weil mit Quotenfrauen besetzt, die nichts machen, außer alle zum Schweigen zu bringen, damit sie nichts machen müssen.

Einschätzung

Wie schon oft gesagt, aber zur Bekräftigung:

Ich glaube, dass dieses Land irreparabel kaputt und nicht mehr zu retten ist. Kaputtgelinkst, kaputtfeminisiert, kaputtmigriert, kaputtverblödet. Jeder Rettungsversuch, mithin auch jede noch erbrachte Arbeit erübrigt sich. Man investiert in ein sterbenes Pferd, wirft das gute Geld dem schlechten, ebenso die Lebenszeit noch hinterher. Der Weiße sagt, der Indianer habe gesagt, wenn das Pferd tot ist, soll man absteigen.

Man kann auch schon absteigen, wenn es schon am Boden liegt und noch zuckt.

Eine Menge Bäcker sind schon abgestiegen.

Wundert mich eigentlich, dass da von denen zu den letzten Tagen keinen Sarkasmusanfall bekommen und Backerzeugnisse in Form von Pleitegeiern, Politkrampfkrapfen, Diktatursemmeln und sowas angeboten hat.