Ansichten eines Informatikers

Herzversagen: Berlin und der Personalausweis

Hadmut
31.3.2022 10:56

Es wird nicht besser in der Frauenrepublik.

Leser werden sich erinnern, ich hatte im Herbst 2020 beschrieben, was für ein Aufstand und Drama es war, in Berlin an einen neuen Personalausweis zu kommen.

Dabei, und darauf lege ich wert, hatte ich nicht mal „auf den letzten Drücker“ versucht, einen Ausweis zu bekommen, sondern war das Projekt Ausweisbeantragung in böser Vorahnung schon mehrere Monate vorher angegangen. Und trotzdem fast daran gescheitert, noch vor Ablauf des alten Ausweises einen neuen zu bekommen. Derweil hat sich bei der Berliner Polizei die Praxis durchgesetzt, auch deutlich abgelaufene Ausweise anzuerkennen, weil die auch wissen, dass es nicht funktioniert.

Ich habe einiges an Feedback bekommen. Leser schrieben mir aus allen Teilen der Welt, auch Zweit- und Drittweltstaaten, ehemaliger Ostblock und so weiter, dass das dort überhaupt kein Problem sei, eine Sache von 15 Minuten. Man geht – ohne Termin – hin, gibt am Automaten ein, was man haben will, dann wird das Ding im Hintergrund gedruckt, dann kontrollieren sie nochmal, ob auch alles stimmt und seine Richtigkeit hat, und fertig. Und billiger als bei uns obendrein.

Wir sind ein Land, das sich einbildet, noch an die Spitze der Welt-IT kommen zu können, aber schon an den elementarsten Aufgaben scheitert. Nichts funktioniert mehr.

Und das Problem ist feministisch: Wir sind uns zwar sicher, dass man in Ausweise auch das dritte Geschlecht eintragen können muss, schaffen es aber nicht mehr, die Ausweise auch herzustellen, in die man das dritte Geschlecht eintragen könnte. Weil wir uns nur noch um Gendern, Frauenquoten und Kampf gegen Rechts kümmern, aber Leistung, Funktion, die Arbeit zu erfüllen, für die man bezahlt wird, überhaupt keine Rolle mehr spielen im Stadtstaat Berlin, in dem eine Promotionsbetrügerin zur regierenden Bürgermeisterin gewählt wird, nicht obwohl, sondern weil sie betrogen hat. Das mag man hier. Vom Land der Dichter und Denker zum Land der Betrüger und Versager.

Ist auf Bundesebene auch nicht besser. Ist schon mal jemandem aufgefallen, dass es längst EU-Standard ist, KFZ-Scheine im Kreditkartenformat zu drucken, und nur wir in Deutschland noch diesen dämlichen Lappen haben, der in keinen Geldbeutel mehr passt?

Gerade lese ich auf BZ, dass es Schupelius im März 2022 mit dem Personalausweis genauso geht, wie mir im Herbst 2020.

Das heißt, dass man da überhaupt keine Fortschritt, keinerlei Verbesserung geschafft hat. Im Herbst 2020 dachte ich noch, dass es zwar übles Versagen ist, aber naja, Pandemie, damit kommte man ja nicht so rechnen, das ist halt jetzt so. Jetzt sind aber eineinhalb Jahre vergangen, das Problem schon lange bekannt, und trotzdem hat sich daran überhaupt nichts geändert. Zumal wir zwischendurch einen Regierungswechsel haben.

Warum also kümmert man sich um Frauenquoten, Diversität und sowas alles, aber überhaupt nicht mehr darum, dass noch irgendwas funktioniert?

Ist man schlicht zu blöd?

Oder will man das gar nicht? Ist das zugunsten der Migration bewusst gewollt, das Ausweis- und Meldewesen zu sabotieren?

Oder sind das am Ende gar nicht zwei verschiedene Bereiche? Sind Frauenförderung und Funktionalausfall am Ende dasselbe?

Oder ist es so, dass dieser Staat und diese Gesellschaft gerade einfach terminieren? Als ob man sich darüber aufregt, dass das Herz nicht mehr schlägt, aber nicht zu der Erkenntnis kommt, den Tod festzustellen?