Ansichten eines Informatikers

„Das Patriarchat ohrfeigt“

Hadmut
30.3.2022 11:52

Das Fischblatt DIE ZEIT beziehungsweise deren ZEIT MAGAZIN moppert,

über die Causa Will Smith/Chris Rock/Oscar/Ohrfeige: Das Patriarchat ohrfeigt zurück. Gott sei Dank hinter Paywall, da kann man es nicht lesen, denn der Anreißer reicht schon:

Der Mann ist in seiner Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Haben Sie sich in letzter Zeit mal einen angesehen? Beschwert von den Erwartungen der Welt, die an das Gehänge zwischen seinen Beinen geknüpft sind, ist der Mann zu einem grundsätzlich tragischen Wesen verkommen, das sich gerade sehr viel Mühe gibt, alle anderen mit sich in seinen Abgrund zu reißen.

Ab und zu bäumt sich die Männlichkeit (oder das, was wir mal darunter verstanden) noch einmal auf: Dann wird die Wahnsinnigkeit eines Mannes kurzzeitig von der Nachricht über die Verfehlungen eines anderen abgelöst.

Dummfeministisches Gebrabbel. Ich weiß nicht, was im Text steht, aber wenn ich den Anfang so sehe, kann ich mir kaum vorstellen, dass da drin auftaucht, dass es darum ging, dass der seine Frau gegen einen Angriff verteidigt hat, typische Amygdala-Reaktion, und dass Männer eben auch deshalb Kraft haben, weil sie darauf programmiert sind, Frau und Kinder zu schützen, und dann, wenn dieses Schutzprogramm da im Hirn anläuft, leicht überziehen oder ausflippen. Dass es hier nicht um Patriarchat, sondern um den evolutionär entwickelten Schutzmechanismus zugunsten des schwächeren Weibchens geht. Dass das ohne Frau nie passiert wäre.

Dass es ein Beispiel dafür ist, dass Diversität eben nicht nur gut ist, sondern Konflikte produziert, weil da eben im Hirn die evolutionären Mechanismen ablaufen. Dass Männer in Anwesenheit von Frauen eben Streit bekommen, den sie unter Männern alleine nie bekämen.

Ich habe sowas schon oft beobachtet und oft im Blog beschrieben. Ich habe mal einige Zeit direkt neben einem Kindergarten gewohnt. Enge Nebenstraße, in der die Leute immer auf der Straße warteten, um die Kinder abzuholen, wenn’s fertig ist. Massiver Konfliktstoff. Die Leute hochaggressiv, jeder – auch nur vermeintlich – falsche Blick kann zum Gewaltausbruch führen, extrem reizbar. Groupthink. Jeder macht den dicken Maxen und Oberschläger.

Warum?

Weil die Weiber dabei sind und die Männer sich vor den Weibern produzieren müssen. Die können gar nicht anders als die Weibchen vor jedem noch so geringen gefühlten Bedrohungchen zu schützen und selbst ständig gegenüber den Frauen ihre Rudelrangordnung zu markieren. Es reicht schon, wenn man den Leuten sagt, das sie bitte das eigene Grundstück verlassen oder den Gartenzaun nicht beschädigen, sich nicht auf fremdes Eigentum setzen sollen.

Habe ich erlebt: Trifft man den Typen, der einem in der Gruppe mit Weibern gerade noch Prügel tätlich angedroht und den dicksten Maxen markiert hat, später mal alleine auf dem Supermarktparkplatz, und spricht ihn dann dort an, um mal ein paar Sachen zu „klären“, ist der plötzlich ganz klein, lieb, freundlich, umgänglich, entschuldigt sich. Kaum sind die in Begleitung der Frauen, sind die sofort wieder Maulhelden und aggressiv.

Das ist nicht „patriarchat“, sondern feministisch-journalistische Unfähigkeit zu erkennen, welche Probleme mit der heiligen „Diversität“ einhergehen. Und das hat durchaus ernsthafte Gründe, warum im Islam Männer und Frauen getrennt feiern, studieren, arbeiten und so weiter. Ein Imam, mit dem ich mich in einem arabischen Land mal unterhalten habe, sagte mir dazu relativ nüchtern und unreligiös, dass es darum gehe zu verhindern, dass das Blut junger Kerle in Anwesenheit von Frauen in Wallung gerate, das gehe nämlich meist schief. Also: Gesellschaftsberuhigung und Frieden durch das Gegenteil von Diversität.

Allerdings rein empirisch begründet. Ich halte darüberhinaus evolutionär entwickelte Verhaltensmuster für ursächlich. Und genau die Szene mit Will Smith und Chris Rock halte ich für ein Paradebeispiel dafür, warum Diversität eben nicht das Wundermittel ist, sondern ziemlich problematisch sein kann. Schon so oft beschrieben: Es ist ein Riesen-Unterschied, ob in einem Zimmer mit Männern noch ein Mann oder eine Frau dazukommt. Da schaltet im Hirn einiges um. Und Frauen sagten mir dazu, das sei umgekehrt genauso.

Diversität ist im Arbeitsumfeld eine Belastung, weil das Hirn mit der Zusatzaufgabe überlastet wird, die ganzen Programme für die Anwesenheit des anderen Geschlechts abzuarbeiten, und dann nicht mehr genug Steuerung durch die Ratio übrigbleibt. Perfekt zu sehen an Will Smith, der hinter, als die Ratio wieder etwas Einfluss zurückbekommen hat, am Mikrofon stand und sich heulend für sein Benehmen entschuldigte. Da kann man wunderbar sehen, wie da die verschiedenen Bereiche im Gehirn die Kontrolle hatten und erst mal die Amygdala Alarm gegeben und so langsam dann vielleicht die Ratio, zumindest aber das Intra-Rudel-Verhalten wieder die Oberhand über das Verhalten gegen feindliche Rudel bekommen hat. Hirnmechanik in Prachtdarstellung. Man kann richtig sehen, wie das Hirn funktioniert und eine Funktion nach der anderen die Kontrolle übernimmt, weil das Weibchen nebendran sitzt und angegriffen wurde.

Ist aber nicht nur bei Männern so. Auch Frauen haben so einen Schutzmechanismus gegenüber Kindern, deshalb brauchen die auch Puppen oder Tamagotchis, damit der was zu tun hat. Oder eine Erde:

Der Klimakrampf könnte so etwas sein wie der Hirnrechenfehler, die Erde als Riesenbaby aufzufassen und dann in den Versorgungsmodus XXXL zu geraten: Windeln wechseln als größere Aktion.

Dummheit des Feminismus

Kurios ist übrigens, dass Will Smith da unter hohen Kosten für sein Ansehen seine Frau verteidigt hat, auch wenn der Angriff auf sie nur verbal und damit eher gefühlt als real war, und im Netz jede Menge Feministinnen daraus nun folgern, dass er seine Frau schlage.

Als man nach der Oscar-Verleihung die Teilnehmer interviewt hatte, was sie zu dem Vorfall zu sagen haben, hatte eine Schwarze mit blondierten Haaren noch gesagt, sie wünschte, sie hätte auch einen Mann, der sie so verteidigt. Das kommt der Sache zumindest deutlich näher als der Feminismus.

Die interessantere Frage

ist die nach dem Rassenzirkus.

Der Guardian kommt schon damit um die Ecke, dass es rassistisch und anti-schwarz wäre, dass Weiße Smith kritisieren, ja dass sie es überhaupt gesehen haben, weil man dadurch mal wieder Schwarze und Gewalt in Verbindung bringt. Der objektive Tatbestand ist aber nun einmal, dass Weiße mit dem Vorfall gar nichts zu tun haben, sondern zwei Schwarze vor laufender Kamera demonstriert haben, dass sie sich nicht mal auf offener Bühne benehmen können.

Irgendwo auf Twitter kam dazu auch die Frage auf, was eigentlich gewesen wäre, wenn Will Smith ein Weißer gewesen und exakt gleich gehandelt hätte. Dann wäre der Teufel los gewesen, weil er einen Schwarzen geschlagen hätte, man hätte ihn sofort als Sklavenhalter und Rassisten hingestellt, obwohl dasselbe Verhalten, und ihn sofort aus allen Rollen und Positionen rausgeworfen, gesellschaftlich total geächtet.

Die Frage ist also eher, ob der Umstand, dass Will Smith heute noch Schauspieler ist, nicht Ausfluss eines Rassismus ist, der Schwarzen viel mehr durchgehen lässt als Weißen.

Und die Moral von der Geschicht’

Wer kauft eigentlich noch DIE ZEIT?