Ansichten eines Informatikers

Die Uni Heidelberg, der Amoklauf und die Ausländer

Hadmut
24.1.2022 18:21

Leser fragen – Danisch weiß es auch nicht.

Ein Leser weist auf die Webseite der Uni-Heidelberg hin wo es aktuell heißt:

Zu den aktuellen Ereignissen in einem Hörsaal der Universität Heidelberg

Ein bislang unbekannter Täter hat auf dem Campus Im Neuenheimer Feld in einem Hörsaal der Universität Heidelberg mit einer Schusswaffe mehrere Personen verletzt. Nach Angaben der Polizei ist der mutmaßliche Täter tot. Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus. Auf dem Campus besteht nach Einschätzung der Polizei keine Gefahrensituation mehr. Bei aller Betroffenheit und in Sorge um die Studierenden und Mitarbeiter, die diese Tat miterleben mussten, setzt die Universitätsleitung derzeit alles daran, die Polizeibehörden bei der Aufklärung der Tat zu unterstützen. Der Rektor der Universität Heidelberg wird sich im Rahmen einer Pressekonferenz der Polizei am Abend dazu äußern. Nach dem aktuellen Stand der Dinge sind keine ausländischen Studierenden von den Geschehnissen betroffen. Die Universitätsleitung trifft alle Vorbereitungen für eine zeitnahe psychologische Unterstützung der Betroffenen.

Der Leser fragt, warum das wichtig und eine eigene Mitteilung ist, dass da keine ausländischen Studenten („Studierende“) betroffen sind.

Weiß ich nicht.

Weil inzwischen eine „Studierende“ an ihren Verletzungen verstorben ist, könnte man auch fragen, wie man tot und studierend sein kann, aber das wäre jetzt zu pietätlos, wohingegen die Frage, ob keine ausländischen Studenten betroffen sind, durchaus seltsam erscheint.

Man könnte natürlich den Eindruck gewinnen, dass es der Universität wichtig war, zu betonen, dass nicht etwa ein Rechtsradikaler ausländische Studenten erschossen hätte. Entwarnung, wurden nur Deutsche ange-/erschossen, ist nicht so schlimm. Alles OK.

Die andere Variante, dass kein Islamist oder sowas einen Anschlag vorgenommen hat, kann man damit nicht meinen, weil ja nicht klar ist, ob der Täter unter „Studierende“ fällt.

Grundsätzlich bekommt man aber schon den Eindruck, dass Ausländer wichtiger und wertvoller sind, und das alles weniger schlimm ist, wenn es nur Deutsche trifft.

Warten wir mal ab, was dahinter steckt.

Es heißt ja, er habe sie in den Kopf geschossen, was auf einen gezielten Mord (Beziehungstat) hindeuten könnte, wenn die anderen zur mitgetroffen wurden. Auf einem Foto war zu sehen, wie die Polizei eine geladene Schrotflinte untersucht. Das könnte zu der Angabe passen, dass eine Person durch Schuss in den Kopf getötet wurde, und ein paar andere verletzt wurden, vielleicht die, die außenrum saßen.

Allerdings stelle ich mir das nicht ganz plausibel vor, in einen voll besetzten Hörsaal zu kommen und unter dem Stress und in der Hektik seine Zielperson zu finden. Muss man erst mal finden, zumal die Leute ja nicht brav sitzen bleiben, wenn der Mörder mit der Knarre reinkommt.

Im Endeffekt kann ich auf die Frage erst mal nur antworten, was ich in solchen Situationen eigentlich immer antworte:

Man wird warten müssen, bis man weiß, was eigentlich passiert ist. Es ist schwierig, eine Lage zu beurteilen, die man nicht kennt. Nicht mal die Polizei selbst wird so einen Fall so schnell untersucht haben können. Es hieß bisher nur, dass der Täter tot ist, sich wohl selbst umgebracht hat, und in einem Rucksack noch Waffen bei sich hatte.

Auch wenn es schwer fällt, muss man in so einem Fall erfahrungsgemäß immer mal die ersten 24 Stunden abwarten, bis man was erfährt.

Einmal, weil so ein typischer Verlauf ist, dass die Polizei bis in die späte Nacht ermittelt und die Täterwohnung durchsucht, und dann am nächsten Morgen Pressekonferenz abhält.

Zum anderen, weil die Leute vor Ort, die vielleicht sogar dabei waren, erst mal deftig geschockt sind, erfahrungsgemäß aber nach ein paar Stunden und dem Zusammentreffen mit anderen dann „Redebedarf“ haben und das in den social media beschreiben.

Morgen oder übermorgen werden wir wohl schlauer sein.