Ansichten eines Informatikers

Der Kampf gegen Hass in Medien und Internet

Hadmut
13.1.2022 20:54

Ach, wenn doch der Mielke das noch hätte erleben können.

Die baden-württembergische Landesmedienanstalt LFK will mit einer KI-basierten Software strafbare, jugendgefährdende und gewaltverherrlichende Inhalte in Medien und im Internet entdecken und bekämpfen. “Das Programm soll nach dem laufenden Testbetrieb bald regulär in Baden-Württemberg zum Einsatz kommen”, sagte LFK-Präsident Wolfgang Kreißig am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Stuttgart. Das auf Künstlicher Intelligenz basierende System könne helfen, strafrechtlich relevante Inhalte schneller zu finden und zur Anzeige zu bringen.

Halte ich für verfassungswidrig.

Warum?

Weil so ein KI-System auf das reagiert, worauf es trainiert wurde. Und da wird man es natürlich völlig einseitig trainieren. Das heißt, dass künftig der, der die Software trainiert, dann der ist, der bestimmt, was überhaupt noch erfasst und untersucht wird.

Art. 3 GG verbietet aber, nach politischen Ansichten bevorzugt oder benachteiligt zu werden.

Bei der Stasi musste das alles noch jemand lesen und anschauen.

“Wir hoffen, dass wir so abschreckende Signale setzen können, um die Verbreitung pornografischer, jugendgefährdender, antisemitischer und gewaltverherrlichender Inhalte einzudämmen”

LFK-Präsident Wolfgang Kreißig

Es gibt noch ein anderes Problem: Sowas werden die auf Deutsch machen, aber nicht auf türkisch, arabisch, afrikanische Sprachen.

Und wegen seiner Herkunft darf auch niemand benachteiligt werden, sie dürfen also nicht einzelne Sprachen stärker überwachen als andere. Und gerade wenn es um antisemitische oder gewaltverherrlichende Inhalte geht, sind arabische Texte natürlich ganz vorne mit dabei.

Ich halte das für verfassungswidrig. Aber wen interessiert das noch in einem Land, in dem sich kein Mensch mehr für die Verfassung interessiert, wenn es darum geht, Verfassungsfeinde zu verfolgen.