Ansichten eines Informatikers

Katastrophentourismus und Einsatz-Selfies

Hadmut
17.7.2021 16:01

Das fehlte gerade noch.

Politiker, die sich für Katastrophen-Selfies mit Ausrüstung in der Hand zu den Einsatzkräften stellen, um dämliche Fotos von sich zu machen. Sieht aus wie Helge Lindh, SPD:

Eine Originalquelle habe ich dazu nicht gefunden. Aber mit weißen Schuhen (sieht so ein bisschen nach Leinen aus) und Bundfaltenhose ins Hochwassergebiet zu gehen, um sich mal so mit einem Sandsack fotografieren zu lassen, dass gleich jeder sieht, dass der in seinem ganzen Leben noch keinen Sandsack in der Hand hatte, und arbeitende Leute bei der Arbeit zu stören, ist so typisch Sozialist und Politiker.

Erinnert mich so ein bisschen an diese Fotowände in Freizeitparks, auf der vorne ein Cowboy oder sowas aufgemalt ist man man von Hinten den Kopf durch ein Loch in der Wand steckt.

Wahrscheinlich haben sie extra einen Sack mit Watte gefüllt, für Politiker.

Im Prinzip müsste man eine Sandsackattrappe, die ganz leicht ist und an einem dünnen schwarzen Draht frei in der Luft schwebt, aufstellen, damit sich jeder Politiker mal dahinterstellen und fotografieren lassen kann.

Manchmal findet man auf Rummelplätzen (oder in den Shopping Malls von Dubai) noch solche Fotostudios mit einem Fundus an Theaterklamotten, in denen man sich als Prinzessin oder Buffalo Bill fotografieren lassen kann. Früher hatten die solche Hintergrund-Rollos, die sie dann runtergezogen haben. Heute machen die das mit Greenscreen-Technik. Ich hatte das ja mal aus dem Burj Khalifa (der hohe Turm in Dubai) berichtet, dass die auch da dämliche Fotos machen, bei denen man sich an eine Wand lehnt oder auf einem Tisch rumkrabbelt und denn digital ein Hintergrund eingeblendet wird, als würde man wie Spider Man oder in Mission Impossible den Turm an der Außenwand hochklettern oder auf der Spitze sitzen. (siehe Turm der Narren und Eine Green-Screen-Technik, die ich noch nicht kannte)

Die werden dann irgendwann auch Feuerwehr- und THW-Kleidung im Fundus haben, mit Styroporflocken gefüllte Sandsäcke, die nichts wiegen. Die man dann auch wie ein Baby auf den Arm nehmen kann.

Etwas moderner sind diese Video-Hintergrundwände, die ich auch schon beschrieben hatte und die beispielsweise beim Star-Wars-Ableger The Mandalorian zum Einsatz kamen, und die den Hintergrund dynamisch so berechnen, dass er auch bei Kamerabewegungen immer exakt zur Kamera passt und so echt aussieht, dass man das eignetlich nicht mehr erkennt (oder bestenfalls noch, indem man den Rand zwischen dem echten Sand im Vordergrund und dem vom Bildschirm im Hintergrund gezeigten Sand entdeckt). Die sind ja unglaublich gut und echt geworden, und inzwischen stehen in Deutschland (z. B. in Mannheim und angeblich auch in München) auch solche Studios herum. Ich habe neulich ein Videointerview mit einer Filmfrau (weiß nicht mehr, was für einen Job die da hatte) gesehen, die ganz begeistert erzählte, dass man damit die Postproduction in eine Prepreduction verändern kann. Früher hat man Greenscreen-Aufnahmen gemacht und dann ging der ganze Aufwand erst los, den Hintergrund dazu zu erzeugen und die Reflektionen grüner Farbe auf Haut, Kleidung, Haaren, Brillen usw. zu korrigieren. Heute gibt man vorher die Landschaft in den Rechner ein – und wenn es gefilmt ist, dann ist es auch fertig, man brauche gar keine Postproduction mehr.

Warum also stellt man Leute wie Helge Lindh nicht einfach in so ein Fotostudio, zieht ihnen passende Klamotten aus dem Fundus an, drückt ihnen einen garantiert schmutzfreien Pseudosandsack in die Hand und macht ihre dämlichen Katastrophenfotos so, dass sie echte Einsatzkräfte nicht behindern?

Wer wählt sowas?

(Ich meine bei der Wahl, nicht als Fotohintergrund… obwohl, auch das.)

Warum steht so eine Deppendarsteller im Bundestag?