Ansichten eines Informatikers

Rassisten-Newsletter: Weißseinsanfälle und Whiteness, die tötet

Hadmut
24.3.2021 16:30

Oder: Internet-Demenz

Wieder mal so ein Vorkommnis, bei dem man gar nicht schnell genug bloggen kann, bevor die Spuren schon wieder alle verschwunden sind.

Ich weiß nicht, ob man das hier überhaupt so mitbekommen hat. Es wurde wohl nur kurz am Rande und neutral berichtet. Am Montag gab es in Boulder, Colorado, einen Anschlag auf einen Supermarkt. Ein Mann hat 10 Menschen erschossen.

Hier wurde das kaum erwähnt.

Im Internet in den USA kochte das aber erst mal hoch: Ein weißer Mann habe gemordet, großer Terror, großes Theater, jede Menge Tweets über die „white supremacy” und so weiter und so fort. Es hieß, ein böser Christ haben das getan. Eigentlich wollte ich drüber bloggen, aber: Alle weg.

Aber nicht etwa, weil man die Weißen vor Hass schützen wollte, sondern weil es schlicht Fake News waren. Denn wie sich schon am Dienstag herausstellte, war der Täter weder weiß, noch Christ, sondern ein gewisser Ahmad Al Aliwi Aliss, nach Tweets, die ich auch schon nicht mehr finde, radikaler Islamist. Und aus Syrien. Das ergäbe sich aus seinen Webseiten und Social Media Accounts, die – selbstverständlich – auch schon alle weg und nicht mehr einsehbar seien.

Und dass sind die Opfer des angeblich bösen weißen Mannes:

Das ist das, was man zuerst als Morde aus „white supremacy” hingestellt hatte.

Über die Ursachen schreiben die einen, sein Bruder habe gesagt, er sei „anti-sozial” geworden, weil sie sich in der Schule über ihn wegen seines Namens und weil er Muslim ist, lustig gemacht hätten.

Alissa’s family originally hails from Syria. His brother has claimed he may be suffering from ‘mental illness’. He claimed that he may have become ‘anti-social’ after his high school bullies ‘made fun of his name’ and for ‘being a Muslim’. One Damien Cruz, who claims to have known Alissa since fifth grade claimed that people did not mess with him because of his foul temper. “He was very alone,” he claimed.

Cruz further said that Alissa would speak about Muslims being “treated badly”. Alissa believed that Muslims are not treated equally.

Not treated equally. Typisches Ding aus linker Identitätspolitik in Verbindung mit islamischem Egozentrismus. Wird ja in den USA gerade jedem eingeredet, dass er von Weißen unterdrückt werde.

His former classmate said Alissa was concerned that he was targeted because he was Muslim. According to one classmate, he would talk about being Muslim and would say that if anyone tried anything he would file a ‘hate crime’. Apparently, he was a ‘cool kid’ till ‘something’ made him mad.

Ah ja. Er zeigt jeden wegen „hate crime” an, der was sagt, was ihm nicht passt. Aber selbst schießt er 10 Leute über den Haufen.

Siehe auch hier.

Hier findet man noch zwei von seinen Social-Media-Ergüssen. Nicht jeder Muslim, aber der Islam sei perfekt. Und der Anschlag in Christchurch nicht die Tat eines Einzelnen, sondern einer „Islamophobia Industry”.

Trotzdem gingen erst mal massenweise Fake News herum. Ich finde sie zwar nicht mehr, aber immerhin gibt es wiederum Berichte darüber: Twitter Says Calling Boulder Shooter a ‘White Christian Terrorist’ Is OK

Twitter meint also, das sei schon in Ordnung zu sagen, dass es ein Anschlag eines weißen christlichen Terroristen gewesen sei.

Newsweek put the misleading posts to Twitter. The social network has been accused of left-wing bias and anti-Christian prejudice in the way it polices speech on its platform.

In January, for example, Twitter locked the account of The Catholic Review, apparently for tweeting an article that described assistant Health and Human Services Secretary Rachel Levine as “a biological man identifying as a transgender woman.”

Twitter ist also schnell dabei, wenn es links und antichristlich ist.

A Twitter spokeswoman said the “white Christian terrorist” tweet and other false posts did not violate its rules. “The Tweets referenced are not in violation of the Twitter Rules,” the spokesperson told Newsweek in an email. “We will not take action on every instance of misinformation. Currently, our misinformation rules cover COVID-19 misinformation, synthetic and manipulated media and civic integrity.”

Und dann findet man doch noch ein paar:

Es gab noch einen, wo irgendwer erklärt, selbst wenn er Muslim sei und auch nicht „weiß”, müsse man den Begriff weiter fassen, der habe eben einen spontanen Weißheitsanfall bekommen.

Irgendwo stand aber auch, der Täter sei Trump-Hater, das finde ich nicht mehr. Das scheint man gelöscht zu haben.

Den Beweis dafür, dass der Täter ein „Weißer” sein müsse, sieht man übrigens in dem Umstand, dass die Polizei den Täter leben gefasst und nicht erschossen hat:

Weil man also der festen Überzeugung ist, dass die Polizei nur kommt, um alles zu erschießen, was nicht weiß ist, sie den Täter aber nicht erschossen haben, folgert man, dass der Täter eben weiß sein müsse. Sonst hätte die Polizei ihn ja sofort erschossen.

Hier hat einer einen Screenshot eines gelöschten Tweets gepostet:

Die Dame habe dazu erklärt:

Soon after deleting her tweet, Harris wrote on Twitter, “I deleted a previous tweet about the suspect in the Boulder shooting. I made an assumption based on his being taken into custody alive and the fact that the majority of mass shootings in the U.S. are carried out by white men.”

Aha. Weil die meisten Massenattentäter weiß seien und die Polizei ihn nicht erschossen habe, müsse der Täter weiß sein. Nennt man wohl Racial Profiling.

So verrrannt haben sich die Amerikaner in die Legende, dass die Polizei jeden Nicht-Weißen abknallt, dass die Leute blind glauben, ein Täter müsse weiß sein, wenn ihn die Polizei am Leben lässt.

So sieht dann eine linke Gesellschaft aus.

Hier hört man dazu wohl ziemlich wenig oder vermutlich gar nichts mehr in den Medien.