Ansichten eines Informatikers

Ein überaus seltsamer Todesfall zum OVH-Rechenzentrumsbrand

Hadmut
14.3.2021 20:00

Mehrere Leser wiesen mich auf eine Personalie hin.

Der französische Milliardär und Politiker Olivier Dassault ist letzten Sonntag bei einem Hubschrauber-Absturz ums Leben gekommen. Anscheinend gehörte der zur eher rechten französischen Republikaner-Partei und anscheinend Erbe eines großen französischen Flugzeugherstellers namens Dassault Aviation.

Nun, dachte ich, warum schreiben mir gleich so viele Leser das? Was hat der denn mit OVH zu tun?

Dabei hatte ich das gerade eben selbst in im Blog-Artikel zitiert:

Bis man dann aber selbst etwas recherchiert und dann liest, dass OVH 2019 vom französischen Wirtschaftsminister zusammen mit Dassault beauftragt wurde, eine amerikafreie Cloud für Frankreich zu entwickeln.

Na, sowas aber auch.

Ist damit dieselbe Firma gemeint? Anscheinend schon, denn wenn da schon so ohne alles „mit Dassault” steht, scheint das ein größerer Laden zu sein und http://www.dassault.fr/ führt auf einen Konzern auch mit Luftfahrt.

Die haben also diese amerikafreie Cloud für Frankreich beauftragt und innerhalb von 2 Tagen stürzt deren Milliardenerbe (und rechter Politiker, wohl praktische Koinzidenz) mit dem Heli ab und brennt bei denen ein Rechenzentrum nieder.

So’n Zufall aber auch.

Setzen wir das mal in einen zeitlichen Zusammenhang.

So ungefähr Sommer bis Herbst 2020:
Mehrere deutsche Großkonzerne entwickeln eine sehr seltsame Affinität zu US-Clouds.
September 2020:
OVHcloud und T-Systems kooperieren für Gaia-X Hatte ich auch so in Erinnerung. OVH macht bei Gaia-X mit.
Januar 2021:
Joe Biden wird US-Präsident. Zur Erinnerung: Die Crypto-Kriege in den 90er-Jahren, die mich dann auch die Promotion und Karriere gekostet haben, und der ganze Geheimdienst-Kram außenrum, finden ihren Ursprung in einem Gesetz von Joe Biden. Biden war damals der Politiker, der mit allen, auch dreckigen Mitteln durchgesetzt hat, dass die USA alles abhören können.
Februar 2021:
Es gibt Krach darum, ob die Amerikaner in der europäischen Emanzipations-Cloud Gaia-X mit drin sind:

Hubert Tardieu, Chef der nach belgischem Recht gegründeten Verwaltungsgesellschaft für das europäische Cloud-Projekt Gaia-X, hat die strategische Ausrichtung der von Deutschland und Frankreich gestarteten Initiative am Mittwoch auf der Konferenz “Masters of Digital” des IT-Dachverbands Digital Europe erläutert. Der Franzose betonte: “Wir brauchen niemand aus dem Silicon Valley oder China, um unsere Datenräume zu organisieren.”

Zuvor hatte die Tatsache für Erstaunen gesorgt, dass bei dem Prestigevorhaben für die digitale Souveränität Europas neben Gründungsmitgliedern wie Atos, BMW, Bosch, De-Cix, Deutsche Telekom, Fraunhofer-Gesellschaft, Orange, OVH, SAP und Siemens auch Cloud-Giganten wie Amazon, Alibaba, Google und Microsoft sowie die eng mit US-Geheimdiensten kooperierende Big-Data-Firma Palantir von Anfang an dabei sind. Diese Konzerne aus den USA und China gelten nicht als klassische Vertreter europäischer Werte.

März 2021:
Der Milliardenerbe eines französischen Großkonzerns, der eine amerikafreie Cloud bei OVH beauftragt hatte, und (anscheinend) nationalistischer Politiker stürzt mit dem Heli ab und zwei Tage später brennt bei denen ein Rechenzentrum komplett aus.

Na, sowas.

Da geht’s echt zu wie in meinem Promotionsverfahren.

Liegt’s daran, dass Biden wieder da ist?