Ansichten eines Informatikers

Wüste Verschwörungstheorien rund um das Ibiza-Strache-Video

Hadmut
3.3.2021 2:31

Mmmmh.

Was mir die Leute so alles an wüstesten und selbstverständlich völlig haltlosen und jeglicher Realität entbehrenden, aber halt unterhaltsamen Verschwörungstheorien zum Strache-Video schicken:

Der schweizerische Nachrichtendienst-Chef soll ja 2019 schon direkt gesagt haben, dass er das ganze Ding für eine Geheimdienstoperation hält.

Für Jean-Philippe Gaudin ist klar: Das Ibiza-Video ist das Werk eines Geheimdienstes. Es handle sich um eine beeinflussende Operation eines Nachrichtendienstes – die “mit Erfolg” durchgeführt worden sei, zitiert die “Neue Zürcher Zeitung”Gaudin.

Wie er zu diesem Schluss kommt, führt der Geheimdienstchef nicht aus. Das Ergebnis der Operation sei jedoch, dass die österreichische Regierung “nicht mehr existiere” und eine Koalition zerbrochen sei. Generell nähmen die Versuche von politischen Manipulationen zu, stellt Gaudin fest.

Der hier behauptet:

Der Kalender des Bundespräsidenten aus der Woche des 17. Mai 2019 – des Tages der Veröffentlichung des „Ibiza-Videos“ – lässt konkret vermuten, dass sowohl Alexander Van der Bellen als auch Bundeskanzler Sebastian Kurz vorab informiert waren.
„Bombe platzt: Str + Gud in Ibiza“ wurde für den Abend des 17. Mai eingetragen. Was wussten die beiden vor der Veröffentlichung? Wie intensiv stimmten sie sich vor, während und nach diesen Schicksalsstunden für die türkis-blaue Regierung miteinander ab? Haben sie gar gemeinsam den Masterplan für das Ende der Regierung geschmiedet?

Die WELT hatte einen Artikel darüber, dass man für das Video 2,5 bis 5 Millionen Euro haben wollte, auch um Kosten zu decken, das hat aber nicht geklappt. Dabei hatte man das wohl Jan Böhmermann angeboten, als ob das ZDF über die Rundfunkbeiträge sowas finanzieren würde, war aber wohl doch zu teuer. Und Böhmermann habe gesagt, er wollte damit nichts zu tun haben. Was erstaunlich ist, den bei Erdogan war er ja nicht so zimperlich.

Ist Böhmermann so eine Art Mediendienstleister für die Politik? Sollte der zuerst eingespannt werden?

Viele schreiben mir, dass sämtliche Informationen dazu ruckzuck von Facebook usw. verschwinden würden.

Nicht nur da.

Auch eine österreichische Webseite, die noch vor Kurzem über Verbindungen zwischen dem österreichischen Kanzler Sebastian Kurz und George Soros spekulierte, ist einfach so weg und verschwunden. Naja, vielleicht nicht ganz. Die Domain lautet derzeit auf eine Firma in Berlin. Kurioserweise gleich hier um die Ecke.

Da hieß es:

Kurz und Soros: gute Bekannte

Eine fast gleichlautende Forderung erhob für die gesamte EU mehrmals der Multimilliardär und Heuschreckenspekulant George Soros. Er ist eine zentrale Figur hinter der Masseneinwanderung. Im September 2016 gab er sieben Befehle aus, wie die Asyl- und Einwanderungspolitik der EU auszusehen hat. Er beginnt mit dem Satz, den Kurz ähnlich, nur sanfter, im ORF sagte: “Erstens muss die EU eine beträchtliche Anzahl von Flüchtlingen direkt aus den Frontstaaten aufnehmen, und zwar auf sichere und geordnete Weise.” Als letzten Punkt fordert Soros “die langfristige Schaffung eines einladenden Umfeldes für Wirtschaftsmigranten”. Jeder soll also nach Österreich kommen dürfen. Auch berichtete der private Fernsehsender Sky News über “Reiseführer”, die 2015 in der Türkei offensichtlich zahlreich an Flüchtlinge verteilt wurden und auf Arabisch alle möglichen Informationen für die Reise nach Mitteleuropa enthielten. Herausgeber war die Organisation Welcome to Europe, die zum Soros-Imperium zählt (alles roger? berichtete). Und mit diesem George Soros verbindet Sebastian Kurz einiges: Er wurde von Soros persönlich in dessen einflussreiche Denkfabrik European Council on Foreign Relations (ECFR) geholt. Kurz ist also kein Gegner, sondern sitzt mittendrin im Kreis jener, die die Masseneinwanderung nicht nur befürworten, sondern auch lenken. Zumindest war das jahrelang der Fall. Denn seit wenigen Monaten ist sein Name von der Internetseite der Soros-Denkfabrik verschwunden. Eine Taktik? Trotz mehrerer Anfragen war Kurz beziehungsweise sein Pressesprecher zu keinem Interview bereit.

Klar, dass die Webseite spur- und rückstandslos verschwunden ist. Wüste Verschwörungstheorien und Fake News eben.

Dazu schrieb mir ein Leser

Ich vermute, dass Kurz’ Aufgabe darin bestand, die FPÖ durch die Regierungsbeteiligung zu vernichten. Denn wenn man sich mal seine Politik ansieht, dann ist klar, dass Kurz lediglich die Merkel Österreichs ist, er aber auf „harten Hund“ machen muss, weil Österreich sehr viel konservativer ist als Deutschland. Kurz hat zwar den UN-Migrationispakt nicht unterzeichnet, aber Österreich erfüllt ihn trotzdem usw. Es gibt zahllose Beispiele für die Doppelzüngigkeit Kurz’.
Kurz ist in meinen Augen ein schäbiger Schauspieler, der es lediglich besser versteht als die CDU/CSU, die konservative Stammwählerschaft zu verarschen.

Wenn Kurz die Koalition mit der FPÖ hätte retten wollen, hätte er gewiss Mittel und Wege gehabt, an das gesamte Material zu kommen, und die Journalisten sogar vor Gericht zu zerren, denn was hier abgelaufen ist, war übelste Spionagetätigkeit. Es wurde in der Vergangenheit schon aus geringeren Gründen Krieg geführt. Aber Kurz wollte die Grünen an der Regierung, weil das seine ihm von Soros aufgetragene Aufgabe ist.

Übelste Verschwörungstheorien.

Der hier schreibt:

Ibiza: Die Spuren werden dunkelrot

[…]

Eigentlich gibt es nur noch zwei Möglichkeiten dafür, was der Hintergrund der Ibizafalle gewesen ist: entweder eine kriminelle Erpressung, oder ein Auftragswerk parteipolitisch-ideologischer Hintermänner, die zuerst einen Spion als Bodyguard auf Strache angesetzt hatten und die dann einen in roten Kreisen vernetzten Anwalt beauftragt haben, um das Video zu organisieren und in Umlauf zu bringen.

[…]

Ganz offensichtlich spielt der Fallensteller haargenau das gleiche schmutzige Spiel wie die genannten U-Ausschuss-Abgeordneten. Es heißt: Dreck schleudern ohne jeden Beweis und wider alle Logik.

Das einzige, was nach dem Interview feststehen dürfte: Die Hintermänner sind wohl nicht im grünen oder pinken Eck zu finden. Sonst hätte der Mann ja nicht auch auf den grünen Bundespräsidenten und auf den pinken Parteifinancier Haselsteiner einen seiner Dreckpatzen geworfen.

Die einen sagen, die Grünen waren’s, die anderen sagen, sie können es nicht gewesen sein.

Der Verdacht Richtung SPÖ wird noch dramatisch verstärkt dadurch, dass damals ja parallel eine andere, ebenso schmutzige Aktion der Partei gelaufen ist, die über den Agenten Silberstein der ÖVP eine Falle stellen wollte. Diese Falle ist ja nur deshalb vorzeitig aufgeflogen, weil damals eine subalterne Mitarbeiterin Silbersteins empört aufgedeckt hatte, was da läuft. Dadurch war zweifellos auch das Strache-Video für den Wahlkampf 2017 unbrauchbar geworden, hat man richtigerweise erkannt. Und daher wurde dieses dann erst im EU-Wahlkampf 2019 an die Öffentlichkeit gespielt. […]

Gewiss: Es fehlen noch letzte Puzzlesteine, um diesen Ablauf gerichtsfähig beweisen zu können. Daher sei ausdrücklich die Betonung der Unschuldsvermutung hinzugefügt, und das Wort “mutmaßlich”.

Das Ding bekommt nun aber Tiefe, wenn es Verbindungen zu Wirecard gibt.

Und dass Wirecard eine geheimdienstliche Spionage- und Geldwaschanlage war, das hatte ich ja schon vermutet.

Werden hier systematisch Regierungen in Europa sabotiert, manipuliert, kompromitiert?