Ansichten eines Informatikers

Treffer Fregatte mittschiffs: Edith Brefeld, Gleichstellungsbeauftragte von Gronau

Hadmut
19.7.2014 21:04

Ein Leser weist mich gerade auf ein kleines, aber feines Detail hin:

In der Zeitschrift P.T.Magazin, Ausgabe 4/2014 hat ein Redakteur eine passende Antwort auf einen Leserbrief gegeben. Dummerweise geben sie nur alte Ausgaben als PDF heraus, während sie die aktuelle zwar online bereitstellen, aber nur über ein dämliche Browser-Leser-Katastrophe, die bei mir in beiden Browsern nicht funktioniert. Deshalb hier der Leserbrief (der mich daran erinnert, dass ich neulich geschrieben habe, dass man immer nur bei positiven Angelegenheiten die feministierte Form fordert, es aber völlig normal findet, dass beim US-NSA-Skandal immer nur von „Spionen” die Rede ist – niemand fordert, „Spioninnen” anzuprangern. Und wenn, dann gelten sie als Sexbomben wie Mata Hari oder Bond-Girls):

Zu: P.T. Magazin 01/2014

Leider ärgert es mich immer wieder, wie wenig geschlechtergerecht oder zumindest geschlechtsneutral die Artikel im Magazin erscheinen. Gleich auf der ersten Seite weiß „jeder”, dass die Welt nicht so einfach ist, wie sie im Fernsehen scheint. Oder auf Seite 24: hier brüten Erfinder
über ihren Projekten und versuchen Produzenten zu finden.

Selbst wenn Sie Auszüge des Autors weitergeben, hindert es Sie als modernes Magazin doch keine und keiner daran, nicht mehr zeitgemäße Formulierungen zu übernehmen. Vielleicht habe ich Ihnen jetzt nur ein „müdes” Lächeln entlockt, vielleicht aber auch einen Anreiz zur direkten Ansprache all Ihrer Leserinnen und Leser gegeben. Es wäre schön, wenn Sie zukünftig interessierte Frauen persönlich ansprechen würden – also ICH würde mich sehr freuen.

Edith Brefeld, Stadt Gronau (Westf.)

Die Antwort des Redakteurs:

Antwort:

Ich erwarte keineswegs, dass Sie – oder andere Leserinnen und Leser – allen Aussagen und Formulierungen aller Autoren jedes Magazins zustimmen. Sie dürfen mir glauben, dass wir Geschlechtergerechtigkeit als Wert verfolgen. Von den vier Personen in Vorstand und Kuratoriumsvorsitz der Oskar-Patzelt-Stiftung bin ich der einzige Mann. Petra Tröger, Angelika Aschenbrenner und Prof. Dr. Margit Enke – eine Lehrstuhlinhaberin und zwei Unternehmerinnen. Ich finde das klasse. Wir diskutieren viel. Allerdings nur selten über die Fragen, die Sie am Magazin stören. Ich meine, dass es keinesfalls genügt, Worte auszutauschen, um Geschlechtergerechtigkeit zu sichern. Ich darf Ihnen versichern, dass Ihre Kritik an den Formulierungen im Magazin natürlich von einigen Leserinnen und Lesern geteilt wird. Die Mehrheit sieht darin aber eine Haarspalterei ohne konkreten und nachhaltigen Wert. Diesen Menschen deshalb
Frauendiskriminierung zu unterstellen wäre fahrlässig falsch.

Wir würden auch nie auf den Gedanken kommen, Ihnen als Gleichstellungsbeauftragter von Gronau zu unterstellen, Sie würden männliche Heranwachsende diskriminieren, nur weil Sie gezielt Workshops für Mädchen und junge Frauen anbieten, obwohl doch die Jungs und jungen Männer die Problemgruppe bei Schulabbrechern und Jugendarbeitslosigkeit darstellen.

H.Schmidt

Strike!

32 Kommentare (RSS-Feed)

Pete
19.7.2014 21:21
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Das ist ja schon ein Treffer in die Munitionskammer 😉 Jetzt muss man nur noch abwarten, wie spektakulaer das Ergebnis aussieht.
Wenn allerdings nur ein leises “Puff” die Folge ist, war die Mun-Kammer schon leer. Voll war sie eigentlich schon immer nicht, die Ladung bestand/besteht nur aus Dumm-Dumm Geschossen 😉


Heinz
19.7.2014 22:29
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@Hadmut
> Und wenn, dann gelten sie als Sexbomben wie Mata Hari oder Bond-Girls)

Du Sexist!!1!!11!einself, du siehts Frauen als Sexobjekt.
Wenn du eine Frau siehst darfst du nie an Sex denken, also auch nicht an Geschlechtsverkehr mit ihr.
/Ironie off


Grobi
19.7.2014 23:41
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Ihnen als Gleichstellungsbeauftragter von Gronau

>beauftragter
hahaha, aber sowas von konsequent durchgezogen, da kann man nur gratulieren.


Luc
19.7.2014 23:57
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@Grobi: Nichts für ungut, aber das ist leider einfach ein sogenannter Genitiv (Ihnen als Gleichstellungsbeauftragter = Ihnen als der Gleichstellungsbeauftragten) 😉


kardamom
20.7.2014 0:59
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Dieser Dr. Helfried Schmidt vom P.T. Magazin hat ja wirklich “Eier in den Hosen”.
Respekt für die eindeutige Positionierung.


Johnny
20.7.2014 1:50
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@Grobi: das liest sich komisch, ist aber korrekt. Hätte er die männliche Form nutzen wollen, wäre es “… Ihnen als Gleichstellungsbeauftragtem”. Ich glaube nicht, dass das Absicht war.


Johnny
20.7.2014 1:50
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n. das m sollte natürlich ein m sein.


Andy
20.7.2014 2:45
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Da hat man ja schon fast Mitleid.

Hat aber auch nix wesentliches ausgelassen…


dochpalese
20.7.2014 4:02
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@Grobi: Tatsächlich ist “Gleichstellungsbeauftragter” der Dativ von “Gleichstellungsbeauftragte” (Singular), genauso wie “Ihnen” der Dativ von “Sie” ist.


Hadmut
20.7.2014 10:20
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> Tatsächlich ist “Gleichstellungsbeauftragter” der Dativ von “Gleichstellungsbeauftragte”

Der Dativ von „Gleichstellungsbeauftage” lautet „Gleichstellungsbeauftragten” (z. B. gib das der Gleichstellungsbeauftragten).


Ayesha Chertovka
20.7.2014 4:25
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Als frau überzeuge ich durch meine Kompetenz oder disqualifiziere ich mich durch meine Inkompetenz. Man(n) sollte alle Gleichstellungbeauftragten schächten. [Anmerkung des Bloggers: Mäßige Deine Wortwahl, sonst fliegst Du raus! Solche Sprüche machen einen außerdem angreifbar, weil das gegen die amerikanische political correctness verstößt und Feministen sowas nutzen, um einen aus der Google-Suche werfen zu lassen.]


Noob
20.7.2014 8:24
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@ Heinz: Warum nicht? Oder darf man sowas nur Prakisch abhandeln? 😛


Hustenstorch
20.7.2014 10:09
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Eigentlich müsste man das fleissig weiterverfolgen, was die gute Frau so in Gronau alles treibt. Ich tippe mal auf alles mögliche, nur nicht auf echte Gleichstellung der 2 (+x) hinarbeiten.


Hustenstorch
20.7.2014 10:11
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Mist es fehlt das Wort “Geschlechter” hinter 2 (+x).


Luc
20.7.2014 10:52
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Da habe ich mich mit Genitiv ja schön blamiert 🙂 Oh je.


kardamom
20.7.2014 10:56
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Der mit als oder wie in den Satz eingebundene Satzteil steht im gleichen Kasus wie das Wort, auf das er sich bezieht.
Beispiele (als/wie-Gruppe, Bezugsgruppe)

Quelle: http://www.canoo.net/services/OnlineGrammar/Wort/Konjunktion/Gebrauch/Satzteil.html

Angesichts der dazugehörigen Ausnahmen und Sonderfälle ist die korrekte Anwendung allerdings nicht ganz trivial. Im hier diskutierten Fall greift aber keine Ausnahmeregelung.

Es ist nicht auszuschliessen, dass Schmidts “Fehler” als eine durchaus beabsichtigte und ironische Zuspitzung gemeint ist.


MichaelB
20.7.2014 11:41
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@Hustenstorch >Eigentlich müsste man das fleissig weiterverfolgen, was die gute Frau so in Gronau alles treibt.

Madame ist hier zu finden:
http://www.gronau.de/index.phtml?NavID=1486.315&La=1

Wie Mann sieht, weit und breit keine Veranstaltungen für Männer.

Wenn mich nicht alles täuscht, so bekommt sie ein Gehalt für eine Arbeit, die sowohl Männer als auch Frauen zur Verfügung stehen müsste.

Da sie nur Frauen bedient, macht sie nur die Hälfte ihrer Arbeit.

Daher müsste sie nur die Hälfte des Lohns einer Vollzeitstelle bekommen.

@kardamon >Dieser Dr. Helfried Schmidt vom P.T. Magazin hat ja wirklich “Eier in den Hosen”.

Herr Dr. Schmidt hat auch die richtige Antwort formuliert. Wenn alle Männer genau so reagieren – und vor allem sofort – würden, bei den überzogenen Forderungen der Gender-Ideologen, wäre die Gender-Ideologie längst im Orkus der Geschichte verschwunden.

Leider scheint bei vielen Männern – die Entscheidungsgewalt inne haben – die Blutversorgung des Hirns nachzulassen, sobald sie der Meinung sind, dass sie was in den Hosen haben.

Wie ist es sonst zu erklären, dass trotz eines eindeutigen Textes “Niemand darf wegen seines Geschlechtes, … benachteiligt oder bevorzugt werden.” (GG, Art. III, 3), die Hosenträger-Pfeiffen im Bundestag trotzdem für die Bevorzugung der Frauen durch die Frauenquote abstimmen werden?

Bei der Abschaffung des aktiven und passiven Wahlrechts für Männer, §16, BGleiG, haben sie ja bewiesen, dass “Eier in der Hose” zur mangelhaften Blutversorgung des Hirns führt.

Hier noch zwei historische Beispiele für mangelnde Blutversorgung:
1. Costa Concordias liebestoller Kommandant:
http://caboruivo.ch/2012/01/19/costa-concordia-havarie-die-frau-die-dem-kaptn-die-sinne-raubt/
2. Der I. Weltkrieg wurde nur deswegen so rabiat geführt, weil Franz Conrad von Hötzendorf, der Chef des Generalstabs von Österreich-Ungarn im Ersten Weltkrieg, seiner zweiten Frau imponieren wollte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gina_Conrad_von_H%C3%B6tzendorf

Man kann gar nicht so viel essen, wie man kotzen möchte …


Horsti
20.7.2014 11:50
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Das P.T. Magazin ist bereits mehrfach durch kompetente Artikel, besonder s bezüglich der (mangelnden) Jungenförderung aufgefallen. Einer der raren Lichtblicke in der Presselandschaft.


Ron
20.7.2014 11:53
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>>Diesen Menschen deshalb Frauendiskriminierung zu unterstellen wäre fahrlässig falsch.

Das wäre nicht einfach “fahrlässig falsch”, das wäre dumm weil Verwendung des generischen Maskulinums kein hinreichendes Kriterium für Frauenfeindlichkeit darstellt und vor Allem eine Vorverurteilung. Natürlich großer Sport von einer Gleichstellungsbeauftragten.


kardamom
20.7.2014 12:35
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@ Ron

Das wäre nicht einfach “fahrlässig falsch”, das wäre dumm…

Nun ja, er scheint es ihr und den Lesern zu überlassen, “Hanlons Rasiermesser” anzuwenden.


Ungleich
20.7.2014 13:39
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> nur nicht auf echte Gleichstellung der 2 (+x) hinarbeiten.

Merke: Gleichstellung ungleich Gleichberechtigung. Deshalb habt ihr alle unrecht. Die Aufgabe eines Gleichstellungsbeauftragen wie auch des BGleiG ist per Definition die Diskriminierung. Das es genau so gewollt ist, sieht man auch daran, daß Gleichstellung niemals erreicht wird.
Ja, hat denn niemand hier frauenhaus gelesen?


dochpalese
20.7.2014 14:30
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@ Hadmut https://www.danisch.de/blog/2014/07/19/treffer-fregatte-mittschiffs-edith-brefeld-gleichstellungsbeauftragte-von-gronau/#comment-50129

Ein Wort von Grammatikbeauftragter zu der Korrekturbevollmächtigten: -n nur, wenn ein Artikel oder Adjektiv davor steht.


jck5000
20.7.2014 18:11
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Cool. “Grammar Nazis” live.


kardamom
20.7.2014 20:00
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Cool. “Grammar Nazis” live.

Diesen Menschen deshalb “Grammar Nazis” zu unterstellen wäre fahrlässig falsch.


c
20.7.2014 20:45
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Neue Wortschöpfung: Grammar Femnazis


Thomas M.
21.7.2014 13:59
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Kaaaaa-BUMMM! 😀


[…] Hadmut Danisch […]


Gilles
21.7.2014 20:13
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“grammar nazis”? Die Frage, ob -er in dem Fall weiblich oder männlich ist, ist in diesem Fall wichtig genug. Hätte der Redakteur da eine männliche Endung gesetzt, dann hätte er seine Adressatin auf ziemlich stumpfsinnige Weise grob beleidigt und somit seine Absicht unterminiert. Was er eben nicht getan hat.
Die Debatte hier in den Kommentaren finde ich aber in zweierlei Hinsicht lehrreich: Zuerst ist die Tatsache, dass man nicht über Grammatik reden kann, ohne als blöder beckmesserischer Schulmeister gemaßregelt zu werden, zutiefst beschämend. Andererseits bin ich selber kein deutscher Muttersprachler, und in meiner Muttersprache gibt es, außer bei Pronomina, keinen Kasus. Interessant finde ich also, dass Dinge, die mir (weil angelernt) ganz einfach geworden sind, für Muttersprachler anscheinend nicht mehr direkt verständlich sind, was weit über den engen Bereich der Schulgrammatik hinausführt. Wenn man das bedenkt, scheint das Projekt, “geschlechterneutral” in die Alltagssprache einzugreifen, ziemlich sinnlos.
(So. Und jetzt sind meine Grammatikfehler zum Abschuss freigegeben. Los!)


leser
22.7.2014 9:22
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LBP
23.7.2014 10:09
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An Gilles:
Das ist der Unterschied zwischen “nur” angelernten Kräften und Muttersprachlern: Der MS macht “learning by patterns” von Babybeinen an, der Angelernte lernt (zumindest bei den schlechten Lehrern) stur die Regeln (anzuwenden). Deswegen weiss der echte MS selten, -warum- etwas falsch oder richtig ist. Aber wenn etwas “blöd aussieht” ist es falsch (so habe ich meine Abi-1 in Deutsch bekommen: Im Zweifel die Versionen untereinander schreiben und die “Schönste” auswählen)


michael
23.7.2014 18:19
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@leser

Sehr hörenswert 🙂

“Wer darauf beharrt, daß es Cola gibt, der diskriminiert Spezi.”

Werd’ ich mir merken…


Masi
28.7.2014 13:03
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Siehe: http://www.gronau.de/index.phtml?NavID=1486.315&La=1

Aufgabengebiete:
Gleichstellung
Altenhilfe

Ein Schelm wer Böses dabei denkt 😉

Allgemeine Aufgabenbeschreibung des Fachdienstes:

Artkel 3, Abs. 2 des Grundgesetzes besagt: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.(ff)“ Die Gleichstellung ist jedoch auch nach Inkrafttreten der neuen Verfassung noch immer nicht vollständig verwirklicht. Die Gleichstellungsstelle bietet Informationen, Vermittlung und Unterstützung verschiedenster Art zu dieser Thematik. Gleichzeitig initiiert die GLB kulturelle Veranstaltungen und Fortbildungsangebote für Frauen. Außerdem nimmt die GLB die Aufgaben der Altenhilfekoordination wahr.

Ein nettes Beispiel, wie Gleichberechtigung und Gleichstellung durcheinander gebracht werden. (Rechtschreibfehler sind original)

Und nochwas, da kann man folgende Dokumente runter laden:
-> Frauenförderplan der Stadt Gronau
Frau + Beruf
-> Veranstaltungen 2014
-> Geringfügige Beschäftigung 2014

Irgendwie bezeichnend, wenn unter Frau+Beruf eine Broschüre für Geringfügige Beschäftigung angeboten wird und sonst nichts. Ich hätte da dann zum Ausgleich mindestens noch eine Broschüre wie “Frauen in Führungspositionen” erwartet. So sagen sie ja unterschwellig, dass Frauen zu nicht mehr fähig sind… meine Interpretation, nicht meine Meinung.