Ansichten eines Informatikers

Der Anfang vom Ende des Chaos Computer Clubs

Hadmut
9.12.2012 10:20

Der CCC schimpft ja so gerne auf die Piraten. Weniger aus Substanz-Gründen, sondern weil sie sie als Gefährdung und Konkurrenz ihres IT-Bedrohungs-Meinungs-Monopols angesehen haben (jedenfalls, als die Piraten sich noch mit IT befasst haben). So ne Stutenbissigkeit.

Allerdings ist der CCC da auf dieselbe Abwärtsspirale gerutscht wie die Piraten, nämlich Feminismus und Gender Studies. Passiert halt so, wenn man wichtig sein will, einem aber nichts wichtiges mehr einfällt und man auf solche Pseudothemen abrutscht. Gender-Informatik heißt nichts anderes, als dass die Informatik sich von allen technischen Themen, dem Programmieren, den Computern verabschieden soll und technikfrei werden muss, weil Technik frauenausgrenzend sei. Schon die Turing-Maschine sei ein Fehler gewesen, weil sie keine graphische Benutzerschnittstelle und Interaktion kennt und deshalb für Frauen ungeeignet sei, was der Beweis wäre, dass die Informatik schon in ihren Grundlagen zutiefst frauenfeindlich und falsch konstruiert sei. Die dämlichst-mögliche Sichtweise. Gender-Informatik heißt, die Informatik auf Null zurückzuspulen, vor der Turing-Maschine, und dann komplett technikfrei nochmal anzufangen und Professuren an Frauen zu verteilen.

Na, da wünsch ich dem CCC noch viel Spaß wenn sie sich jetzt von der Digital-Ideologie auf die Digital-Esoterik hinabbegeben. (Schon mal versucht, die geheimnisvollen Datenströme mit Digital-Wünschenruten zu suchen?)

Hat der CCC schon eine Gleichstellungsbeauftragte? Schon der Name, der Chaos Computer Club, ist zutiefst maskulinistisch. Und „Computer” sowieso. Sollten sich in „die Chaos Gesellinnenschaft” umbenennen. Passt auch viel besser.