Ansichten eines Informatikers

Von wegen “Fachgeschäft”

Hadmut
28.8.2011 15:15

Vom Unterfangen, bei Conrad Elektronik Ersatz für eine Leuchtdiode zu bekommen.

Kürzlich habe ich ein Mainboard samt CPU usw. ausgetauscht. Dabei blieb etwas auf der Strecke: Die Gehäuse-Power-LED funktionierte hinterher nicht mehr. Das Meßgerät sagt, daß die selbst direkt an den PINs gar nichts mehr leitet. Futsch.

LEDs sind eigentlich Billigprodukte. Ich kann mich erinnern, daß ich die schon als Schüler damals beim Elektronik-Basteln in der Vorratsschachtel neben Widerständen und Kondensatoren hatte, gab es damals in rot, gelb und grün, dicke und dünne, und kostet – wenn ich mich recht erinnere – so um die 17 Pfennig in rot, die gelben und die grünen ein paar Pfennige mehr. Die Bastelschachtel habe ich schon lange nicht mehr.

Die LED habe ich samt dem Gehäuse-typischen Anschlußkabel mit 2-poligem Pfostenstecker ausgebaut und bein beim letzten Stadtgang damit zu Conrad Elektronik. Weil ich weiß, daß die LEDs und solche Kabel haben, ich hab nämlich schon mal sowas gebraucht, um einem Gehäuse einen Reset-Taster zu verpassen, dessen Hersteller der Meinung war, daß moderne Betriebssysteme keine Reset-Taster mehr brauchen.

Nun ist mir klar, daß Conrad nicht gerade billig ist. Aber normalerweise zahlt man ja bereitwillig für Fachgeschäfte, wegen der „Beratung” und der „Sachkunde”. Und eine LED per Versand zu bestellen, ist nicht sinnvoll.

  • Ich also rein, Erdgeschoß, wo es auch PC-Einzelteile gibt. Nöh, da müßte ich ins Obergeschoß.
  • Also oben gefragt. Nöh, da müßte ich ins Erdgeschoß.
  • Zurück ins Erdgeschoß. Nöh, da müßte ich hoch. Von da komme ich gerade. Dann müssen Sie nach hinten zu Einzelbauteilen und das Ding selbst zusammenlöten. OK, löten kann ich.
  • Also am Bauteile-Schalter nach Leuchtdioden gefragt. Für welche Spannung brauchen Sie sie denn? Für PC-Gehäuse. (Ich vermute zwar, daß die wie so vieles in der Computer-Technik 5 Volt brauchen, bin mir aber nicht sicher, weil erstens mittlerweile immer mehr Computerbauteile auf 3 oder weniger Volt sind und normale Leuchtdioden 1,5 oder 2 Volt brauchen. Ich gebe zu, daß ich einfach nicht daran gedacht habe, die Spannung zu messen, weil ich es für ein Standard-Teil hielt.) Ja, das können wir so nicht wissen, welche Spannung da dran liegt, das hängt vom Hersteller ab, das macht jeder anders. Hä!? Wieso soll das vom Hersteller abhängen? Boards und Gehäuse werden getrennt verkauft und sind ATX-kompatibel, da paßt jedes Gehäuse an jedes Board. Das ginge ja nicht, wenn das Hersteller-abhängig wäre. Ich brauche eine LED für ganz normale ATX-Gehäuse. Nein, das ist herstellerabhängig, da macht jeder was anderes, und wir haben da LEDs für viele verschiedene Spannungen. Kann doch nicht sein. Doch, das ist so. Sie müssen doch wissen, welche Spannungen an ATX-Boards verwendet werden, wenn Sie ein Fachgeschäft sind! Nein, das ist bei jedem Hersteller anders.
  • Ich also wieder hoch in die Computerabteilung, wo sie auch Mainboards, Speicherriegel, Gehäuse und sowas verkaufen. Ob sie wüßten, welche Spannung da anliegt. Nein.Ob ich mal einen Blick in ein Mainboard-Handbuch werfen könnte um nachzuschauen, welche Spannung da anliegt. Nein. Wieso? Haben wir nicht. Kann doch nicht sein. Sie verkaufen doch Mainboards, da liegen doch Handbücher bei. Nein. (So’n Quatsch, jedem separat verkauften Mainboard liegt ein Handbuch bei.) Weil ich merke, daß der einfach gerade keinen Bock hat und nicht will und jemanden, der im Erdgeschoß eine LED kaufen will, auch nicht als Kunden auffasst, gehe ich wieder runter ins Erdgeschoß.
  • Ich ärgere mich, daß ich nicht nachgemessen habe. Wieder nach Hause nach Unterföhring fahren, messen, und morgen wiederkommen? Unsinn, eigentlich sind Leuchtdioden ja Billigkram, und von jeder Spannung welche zu kaufen, ist billiger als erneut hereinzufahren. Also zurück zum Bauteileschalter – der grinste mich schon herablassend-triumpfhierend an – und gefragt, für welche Spannungen er denn grüne LEDs hat. Er blättert umständlich in seinem Katalog. Zwar haben sie da auch Computer rumstehen, aber er blättert so ganz altmodisch in einem Ordner, in dem die Seiten eines Katalogs einzeln in Plastikfolien gesteckt wurden. Es dauert. Schließlich kommt er zu dem Ergebnis, daß sie welche für 2 und für 5 Volt haben (wobei ich blind auf die 5 Volt getippt hätte, denn 2 ist zu ungewöhnlich für Computer). Ich frage, was sie kosten. Er sucht und sucht und sucht. Irgendwann kommt er zum Ergebnis. Ich habe gerade den Kassenzettel verlegt, aber die für 2 Volt lagen so bei unter 20 Cent, die für 5 Volt bei um die 50 Cent. Das soll also die Riesenauswahl sein. Nun gut, ich nehm von jeder Sorte zwei mit. Er verpackt sie einzeln in Papiertütchen und druckt (jetzt doch mit Computer) noch einen extra Beleg dazu, packt das ganze dann für den Weg bis zur Kasse in eine diebstahlsichere Plastikkassette.
  • Zu Hause habe ich dann nachgemessen – es sind 5 Volt. Also die passende LED an das Kabel gelötet und eingebaut. Lausig schlecht. Sie leuchtet zwar, aber ist viel dunkler als die ehemalige LED und als die Festplatten-LED. Weil die LED nicht direkt aus dem Gehäuse guckt, sondern hinter einem Stück Klarsichtplastik steckt, was als Lichtleiter dient. Die Original-LEDs, die beim Gehäuse dabei waren, sind aus farblosem Kunststoff und leuchten so hell, daß sie selbst durch das Gehäuse durch sehr hell strahlen. Die von Conrad besteht aus grünem Plastik und ist so trübe und leuchtschwach, wie es meine ersten Leuchtdioden vor 30 Jahren schon waren – von damals scheinen sie auch noch zu stammen. Offenbar alter Schrott. Wenn man bei Tageslicht nicht ganz exakt von vorne und ganz bewußt auf das Gehäuse guckt, glaubt man, der PC ist aus (und schaltet unter Umständen irrtümlich die Steckdosenleiste aus, obwohl er noch läuft.)

    Das war also alles für die Katz’, ich werde das Ding erneut austauschen müssen, falls ich herausfinde, wo es ordentliche LEDs zu kaufen gibt.

    Bedenke ich die Arbeitszeit für die Fahrt in die Stadt, die Lamentiererei mit den Verkäufern, das Löten und umbauen wäre es günstiger gewesen, das ganze Gehäuse wegzuwerfen und neu zu kaufen.

Ich stelle mir da die Frage, warum ich eigentlich in lokalen Läden die höheren Preise zahlen soll, die ja angeblich immer mit der Beratung begründet werden.

Nicht weil ich bei einem Pfennigartikel große Beratung erwarte. Sondern weil es mich erstaunt, wenn in einem Elektronik-Fachgeschäft, das auch Computer-Teile verkauft, niemand weiß, daß ATX-Boards und -Gehäuse kompatible/genormte Verbinder haben. Was man halt so unter Fachgeschäft versteht…

Conrad sieht mich so schnell nicht wieder. Früher waren die mal das Elektronik-Fachgeschäft schlechthin, inzwischen ist das eher so ein Markt für Billig-Krempel zu hohen Preisen.

26 Kommentare (RSS-Feed)

Martin
28.8.2011 15:31
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Reichelt vielleicht?


Hadmut
28.8.2011 15:34
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Ach, ich hab jetzt die Nase voll davon, nach einen 20-Cent-Teil zu suchen. Wenn ich irgendwo mal eines finde (oder mal aus einem Schrott-PC ausbauen kann…)


Markus
28.8.2011 15:48
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Die C-Apotheke … übrigens hat der gute Mann an der Theke wohl noch weniger wie keine Ahnung.

LEDs haben ja eine spezifizierte Durchlasspannung, ab der sie richtig leiten (und leuchten), die Helligkeit hängt dabei vom Stromfluss ab. Letzterer muss dabei durch entsprechende Schaltungen (meist einfach nur ein Serienwiederstand) begrenzt werden, da der Strom exponentiell mit der anliegenden Spannung steigt und schnell zur Selbstzerstörung führt.
Du wirst also die 2-Volt-LED verbauen wollen, der Widerstand auf dem Mainbord dürfte so ausgelegt sein, dass an ihm bei einem spezifizierten Nennstrom (bei den kleinen LEDs vermutlich <20mA) 5V – Vorwärtsspannung, also etwa 3,5V abfallen und sich ein stabiler Arbeitspunkt der LED einstellt.

PS: Gerade durchgemessen, eine aus einem alten Gehäuse ausgeschlachtete grüne LED hat eine Vorwärtsspannung von etwa 1,7V – Du wirst also mit der 2V-LED glücklicher sein


Hadmut
28.8.2011 16:04
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Naja, stimmt so auch nicht ganz.

Eigentlich sind LEDs zwar schon auf Strom und nicht auf Spannung ausgelegt, wenn ich mich recht entsinne so auf 15 bis 20 mA, denn es sind ja Halbleiter und keine ohmschen Widerstände. Das ändert aber nichts daran, daß sie auch für eine bestimmte Spannung ausgelegt sind. Und Leuchtdioden betreibt man klassischerweise eben mit mit 1,5 bis 2 Volt je nach Material (und damit Farbe). Beide Angaben braucht man ja, um den Vorwiderstand auszurechnen. In früheren Schaltbildern hat man da ja praktisch massenweise den klassischen Vorwiderstand 330 Ohm gesehen, da muß man nicht mal rechnen, sowas weiß man auswendig (ich hab als Diplomarbeit übrigens eine Paralellrechner gebaut und zusammengelötet, da waren auch LEDs mit Vorwiderstand drin). Typische TTL-Beschaltung, Widerstand und LED gegen +5Volt-Leitung.

Aber erstens wäre ein aufgelöteter Vorwiderstand mechanisch instabil, zweitens am Gehäuse zu wenig Platz, drittens nicht elegant, und viertens war ich mir nicht sicher, ob das heute überhaupt noch so ist, denn mittlerweile werden bevorzugt blaue/weiße LEDs mit Filtern oder fluoreszenz-Farben eingesetzt, und die brauchen eine höhere Spannung, weshalb LED-Taschenlampen häufig drei AAA-Batterien in Serie geschaltet verwenden, um auf 3,6 bis 4,5 Volt zu kommen. Eine direkt für 5 Volt ausgelegte LED ist mir da jedenfalls lieber als klassische Beschaltung wie an TTL.

Das andere Problem ist, daß mir auch die Schaltung mit der 1,7-Volt-LED und dem Vorwiderstand das Problem nicht gelöst hätte, daß ich die Spannung am Rechner hätte wissen müssen, eben um passende Vorwiderstände zu kaufen. Und dann hätte ich wahrscheinlich 70 Cent für Widerstände ausgeben müssen um 30 Cent bei der LED zu sparen.

Ich habe noch bei keinem meiner Rechner Vorwiderstände an den LEDs gesehen. Also nehmen die alle passende LEDs. Und sowas will ich. Und nicht noch mehr Krempel kaufen. Dickeren Schrumpfschlauch hätt ich dann nämlich auch noch gebraucht.


nadar
28.8.2011 17:06
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Mir für meinen Teil sind die LEDs an den “neuen” Gehäusen zu hell…


Rainer
28.8.2011 17:18
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Reichelt wäre die Lösung, die haben hochwertigen Kram für solche Basteleien und eine sehr umfassende Auswahl. Leider lohnt sich das für ein 20ct-Teil nicht, weil sie 10 Euro Mindestbestellwert und 5,60€ Versandkosten (jeweils für angefangene 10kg) haben.

Mir war die knallblaue Power-LED an meinem Gehäuse auch zu hell. Glücklicherweise hab ich noch einen Cardreader eingebaut, der (aus welchen Gründen auch immer) eine kleine grüne Powerleuchte hat. Also die Power-LED abgeklemmt, und ich seh dennoch, ob der PC läuft. 🙂


Johnny
28.8.2011 17:21
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Ich habe selber noch ca 10 rote und 20 blaue ultra helle LEDs. Habe mir mal eine Lüftersteuerung mit LED Anzeige gebaut. Wenn interesse besteht könnt ich dir 2 zuschicken.


Hadmut
28.8.2011 17:23
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Oh, das wär nett, bevorzugt ne rote, weil die Festplatten-LED nebendran schon blau ist. (Adresse im Impressum) Sind die 1,5 oder 5 Volt?


Werner
28.8.2011 17:34
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@Hadmut: “Ich habe noch bei keinem meiner Rechner Vorwiderstände an den LEDs gesehen.” Ich an meinem auch nicht, die sind nämlich auf der Hauptplatine. 🙂 Das Wichtigste bei so einer Feld-, Wald- und Wiesen-LED ist der Durchmesser. Wenn man in München wohnt, dann ist für so Bastelkram der Hartnagel in der Schillerstraße oder eine der anderen Buden dort die richtige Adresse. Nur Mut, mit einer LED kann man nichts kaputt machen. Viel Erfolg!


Hadmut
28.8.2011 17:39
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Mist, an den Innenwiderstand des Messgeräts hab ich nicht gedacht. Doch 2-Volt-LEDs?


Hadmut
28.8.2011 17:59
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Ich hab nun doch mal noch eine von den (herkömmlichen) 2-Volt-LEDs probiert, die ich vorsichtshalber mitgekauft habe.

Funktionieren auch – genauso trübe. Bringt also gar nichts – außer daß sie 30 Cent billiger sind.


FF
28.8.2011 17:44
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Das Problem: es gibt keine Verkäufer mehr. Wie es auch keine Kellner/Kellnerinnen mehr gibt. Früher: ehrbare Berufe. Heute: Auffangbecken für gefrustete Nichtskönner, Studenten, verkappte SchauspielerInnen, Musiker, Topmodels, “Künstler” aller Art kurz vorm Durchbruch.

Resultat: die haben alle keinen Bock auf Kunden. Die stören nur.

Zwei Beispiele aus den letzten Tagen:

1) Philips-Rasierer für 250 Euro geschenkt bekommen. Nach paar Wochen: Kabel defekt. Wackelkontakt. Im Laden: keine Garantie auf Kabel. Ich könne aber ein neues kaufen – 8,50 Euro. Wäre vor 20 Jahren beim lokalen Fachhändler undenkbar gewesen. Der hätte sich entschuldigt und ein beschissenes neues Kabel rausgerückt. Gratis.

2) Versuch: Zeltkauf bei Vaude. Die hatten ein Teil aufgebaut im Schaufenster stehen. 269 Euro. Ich wollte genau das bestellen, weil ich das Teil gern auch verpackt sehen wollte. Packmaß und so. Der Verkaufsknecht: ich solle doch das Teil im Schaufenster kaufen. Bestellungen nehme man nicht so gerne entgegen. Schließlich könnte ich es mir ja anders überlegen, und dann stehe man mit 2 Zelten da.

Wie bitte?! Ich habe den Chef kommen lassen und dem erklärt, daß es zum Glück auch andere Läden gebe.

Clowns, Komiker, Volldeppen. Fachwissen null. Im besten Fall reicht’s noch zum “professionel smile”. Schließlich könnte man Plattenboß/Modelagent/Dieter Bohlen/Richard Gere sein… Danach wird’s zappenduster.


euchrid eucrow
28.8.2011 17:53
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naja, ansonsten versuch es mal hier.wir haben von dort neulich in einem effektgerät eine blaue led verbaut für einen bausatz, der ebenso von dort stammt. die tut schon fast weh in den augen, so hell ist die. aber der johnny hat ja schon abhilfe geschaffen, wie es scheint.
und bei conrad hab ich noch nie was bestellt. 80% der katalogware erscheint mir aus ramsch und billigen sachen, die die welt nicht braucht zu bestehen. das ist eben nur ein elektronik-kik. mehr nicht.


euchrid eucrow
28.8.2011 18:06
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hmm, ja. die 5mm haben dort alle 2,2v. die 5mm rot, hell hat ca.! 1,5v. die 3mm haben wieder fast ausschließlich 2,2v. als bastler, der das als hobby betreibt, denke ich, das du mit 2,2v, also 5mm auf der richtigen seite sein solltest. wenn es denn dieser durchmesser ist.
im übrigen kann ich mich erinnern, das es in münchen eine straße gab, die mir als siliconmeile vorgestellt wurde. ein edv- und elektronikgeschäft am anderen. nur weiß ich nicht, wie die straße heißt. in erfurt wäre es die magdeburger allee. =)


Hadmut
28.8.2011 18:10
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Ja, ganz normale 5mm-Ausführung.

Und solche Straßen gibts in München jetzt mit Klamotten – ein Laden am anderen.


Usul
28.8.2011 19:08
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Blaue LEDs als Power-Indikator sind sowieso eine Seuche. Am Rechnergehäuse mag das noch gehen, aber ich hatte mal einen TFT von Iiyama, der war eigentlich ganz in Ordnung, aber der hatte so eine unangenehm helle LED in Blau, die man die ganze Zeit beim Blick auf dem Monitor im Augenwinkel brennen hatte. Keine Ahnung, ob die blauen wirklich mehr Licht rauswerfen, oder das nur daran liegt, dass das menschliche Auge im blauen Bereich des Spektrums empfindlicher ist, aber der Nerveffekt von blauen LED ist mir schon mehrfach aufgefallen. Habe das Problem dann durch einen kleinen Fitzel weißen Papieres, das ich einfach zur Dämpfung drübergeklebt habe, gelöst.

Interessante Lösung zum Helligkeitsproblem einer Monitor-Power-Leuchte habe ich mal bei Eizo gesehen: Man könnte ja argumentieren, dass eine im gedämpften Licht akzeptable Leuchte in einer sehr hellen Büro-Umgebung nicht gesehen wird. Was machte Eizo: Die Helligkeit war regelbar – über das On-Screen-Display (und nebenbei war die Leuchte da auch ganz abschaltbar).


Harald Stürzebecher
28.8.2011 20:03
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zunächst erstmal mein Beileid… 🙂

Du bist im richtigen Geschäft, wenn sie nicht nur LEDs verkaufen, sondern auch eine Konstantstromquelle zum Vorführen haben.

“Die Original-LEDs, die beim Gehäuse dabei waren, sind aus farblosem Kunststoff und leuchten so hell, daß sie selbst durch das Gehäuse durch sehr hell strahlen.”
Das ist wohl eine von den superhellen, klaren – aber auch da gibt es noch deutliche Unterschiede in der Helligkeit. Beim Kauf am besten auch eine der funktionierenden LEDs zum Vergleich mitnehmen.

In Berlin haben wir für Fälle wie diesen “segor electronics” (www.segor.de) – mit kompetenten Leuten, die auch wirklich etwas von Elektronik verstehen.

Def.: Fachgeschäft: Laden, der viele verschiedene Dinge lange in kleinen Fächern lagert und dann zu überhöhten Preisen verkauft.
oder so ähnlich… 😉


Thomas
28.8.2011 21:12
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Dass du 5V ohne angeschlossene LED misst, sagt erst mal gar nichts aus. Selbst wenn da ein Vorwiderstand verbaut ist, wirst du ohne Last immer 5V messen (Stichwort Spannungsteiler).

Ich vermute, dass dort entweder eine Low-Current-LED verbaut war (die braucht nur 2mA) oder eine Super- bzw. Ultrahelle (dann doch mit 20mA). Da hilft dann nur entweder ausprobieren oder Vorwiderstand suchen und rechnen 😉


Hadmut
28.8.2011 22:09
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@Thomas: Ja, ist mir während des Bloggens auch gekommen. Deshalb hab ich das mit dem Innenwiderstand geschrieben.

Stimmt allerdings so auch nicht, daß das gar nichts aussagt. Denn wir sind nicht nicht mehr im TTL-Zeitalter, wo alles 5 Volt hatte. CPU und Speicher werden heute mit deutlich geringerer Spannung betrieben. Insofern ist 5 Volt Meßwert durchaus eine Aussage.

Boah, werd ich alt. Früher wäre mir so ein Meßfehler nicht passiert, aber die Hardwarebasteleien sind auch schon ewig her, da kommt man aus der Übung. Letztes ernsthaftes Laborprojekt war die Diplomarbeit – und die war Anfang der Neunziger, das ist schon fast 20 Jahre her. Früher war ich mal ziemlich fit in Meß- und Schaltungstechnik, auch Transistor- und TTL-Schaltungen. Hab noch jede Menge Bücher darüber, und die auch alle mal benutzt und viel gebaut. War mal ziemlich gut in Elektronik. Und die Vorwiderstände und Arbeitspunkte für Transistoren einzustellen, ist ja eine ähnliche Aufgabenstellung.

Aber irgendwie hab ich das Wissen seither auch nicht mehr gebraucht. Seit das alles SMD ist, hab ich nicht mehr so viel Elektronik gemacht wie früher. Mein Lötkolben ist ein Ersa Multitip 230, schon vergilbt und der Gummiring steinhart. Der ist auch schon knapp 30 Jahre alt, den hab ich mir in der 10 oder 11. Klasse gekauft. Und die letzten 10 Jahre kaum noch gebraucht.

Erinnert mich an Autos. Bis zum Studententum hab ich meine Autos noch weitgehend selbst repariert, Auspuff ausgewechselt, Ventile eingestellt, Elektrik repariert usw., hat aber aufgehört als ich das erste Auto mit Lambda-Sonde hatte. Man verliert da echt etwas die Übung.


jkl
29.8.2011 20:05
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Mir scheint Herr Danisch hat eindeutig zu viel Zeit. Wegen einer popeligen LED solchen Aufwand zu betreiben und dann noch eine Artikel darüber zu verfassen und ausgiebig Frage und Antwort zu leisten.

Das Ding in die Tonne, fertig. Und wenn nur die LED kaputt ist, damit abfinden. Ich jedenfalls renne doch nicht durch die halbe Stadt wegen sowas, da hätte ich wichtigeres zu tun.


Hadmut
29.8.2011 23:14
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@jkl: Klares nein, denn das kann dazu führen, dass ich dem PC den Strom abdrehe, weil ich irrtümlich glaube, er wäre schon aus, und sowas kann teuer werden und Daten vernichten, oder zumindest stundenlange Spiegelsynchronisation nach sich ziehen.


Jürgen
29.8.2011 22:44
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Der Vorwiderstand (oder alternativ eine elektronische Regelung) ist bereits auf dem Motherboard. Du brauchst also eine LED ohne Vorwiderstand. Die haben Nennspannungen um die 2V, der genaue Wert hängt von Farbe und Bauart ab. Der genaue Wert ist unkritisch, das Board ist so ausgelegt, dass auch die mit der kleinsten Spannung nicht überfahren werden.

Das zweite ist der Stromverbrauch: entweder Standard mit 15 bis 20mA oder low current mit um die 1mA. Bei LEDs für Boards sind mir aber bisher immer nur Standardtypen untergekommen.

Der dritte Punkt ist der Abstahlwinkel. Zum Einbau in die Frontplatte sind die mit typisch 150° passend (das diffuse Gehäuse verstärkt die breite Abstahlung noch). Für Deinen Lichtleiter brauchst Du eine mit kleinem Winkel (je kleiner je besser; gebräuchliche LEDs liegen bei 15° bis 60°) und klarem Gehäuse.

Eine 5V-LED ist eine LED mit für 5V passend dimensioniertem Vorwiderstand. Damit hattest Du zwei Vorwiderstände und die LED war entsprechend dunkel. Der zweite Versuch mit der diffusen ohne Vorwiderstand ging schief, weil mit der das meiste Licht am Lichtleiter vorbei ging.

Dass Du 5V gemessen hast, liegt wie Du schon richtig vermutet und Thomas geschrieben hat, am Innenwiderstand des Messgeräts (einige 10 MOhm gegen über 150 Ohm für den Vorwiderstand bei 5V und 20mA); Du hast also nur die Leerlaufspannung gemessen.

Gruß Jürgen


Knut Grunwald
30.8.2011 12:23
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@jkl Ich fand den Artikel recht unterhaltsam. Am Anfang steht der Versuch mal eben was zu reparieren. Und dann wächst sich das zu einem Problem aus.

Ich hätte den Einkauf allerdings durch einen Gang zur PC-Abteilung und der Frage nach einer LED aus einem Schrottgehäuse ersetzt. Da kann man auch schöne Alu(?) Blockbausteine und 12V Motoren für Bastelarbeiten bekommen. Muss man aber selbst aus den kaputten Festplatten ausbauen.


Chris
30.8.2011 14:08
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Anderer Lösungsweg: altes PC-Gehäuse vom Wertstoffhof holen, LED ausbauen und Gehäuse wieder zurückbringen.


loller
1.9.2011 12:46
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Spannungsverschiedene LEDs ?
*LOL*
Alle Dioden haben eine Durchbruchspannung von 0,7 Volt, dann werden sie leitend und verringern die Spannung um diesen Wert.
LEDs können sogar direkt ans 230V-Netz angeschlossen werden, lediglich der Strom sollte je nach Typ angepaßt werden, sonst brennen sie durch.
Das Conrad die “Apotheke” unter den Elektronikketten ist, ist seit Jahren konstant, Reichelt macht’s aber langsam genauso nach wie andere …
Am sinnvollsten ist es solche Dinge entweder aus alten Mainboards auszulöten, oder einfach auf Halde legen.
Gemein finde ich immer die Gehäusehersteller die wie beim Auto LEDs in Gruppen vergießen, da ist’s dann essig mit Tauschen m(


Hadmut
1.9.2011 13:06
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@loller: Das ist so auch Käse.

Erstens kommt es bei Dioden und Transistoren auf Material und Dotierung an.

Zweitens muß man unterscheiden zwischen dem Halbleiter und dem Bauteil. Denn häufig ist da mittlerweile nicht mehr die reine Diode, sondern noch irgendwas drumherum mit drin. Es gibt beispielsweise Leuchtdioden, die in Wirklichkeit aus mehreren in Serie geschalteten einzelnen Dioden bestehen. Oder die einen Vorwiderstand mit drin haben. Oder die blinken, oder, oder, oder.

Rate mal, warum man heute in den vielen LED-Taschenlampen drei AAA-Batterien hat und die in Serie schaltet, obwohl vorne auch nur eine (Leistungs-)LED drin ist. Würde die nämlich bei 0,7 aufmachen und es dann nur auf den Strom ankommen, würde man die Batterien parallel schalten.