Ansichten eines Informatikers

De-Mail kocht hoch

Hadmut
28.4.2010 0:53

Und ich habe den Eindruck, daß das “De” in De-Mail für “Digitale Entmündigung” steht.

Seltsamerweise häufen sich bei mir gerade die Hinweise und Anfragen zu den Schwächen und Problemen von De-Mail. Eine besondere Schwäche von De-Mail ist aber, daß zumindest nach dem, was ich bisher davon gesehen habe, das System immanent unsicher und das ganze Sicherheitsgerede drumherum ein Täuschungsmanover ist. Da ist viel von “Verschlüsselung” die Rede. Eine Verschlüsselung ist höchstens so gut wie die Aussage, wer an den Schlüssel kommt. Und das ist hier der Provider. Der wird künftig alles mitlesen.

Im gesamten De-Mail-System wird Sicherheit nur durch reichlichen Gebrauch von Buzz-Words vorgetäuscht. Tatsächlich aber werden einfach alle Risiken auf den Endbenutzer abgewälzt und der Provider als Generalbevollmächtigter eingesetzt. Das Problem, wie man Briefe sicher an den Empfänger bekommt, wird einfach dadurch gelöst, daß das gar nicht mehr der Fall sein muß. Der Brief gilt als zugestellt, wenn er beim Provider ist. Wie der Endnutzer dann da dran kommt, ist dessen Problem. Da wird man täglich in die Mailbox schauen müssen, um keine Fristen zu versäumen.

Störungen der Internet-Verbindung? Nicht vorgesehen, schuld ist immer der Bürger.

Und das beste daran ist: Der Bürger hat überhaupt keine Beweis- und Abwehrmöglichkeit. Egal was schief läuft, der Bürger ist selbst schuld. Ich kann mir schon vorstellen, wie das dann vor den Gerichten läuft. Lest mal das da (danke für den Link!).

Weil jemand gefragt hat, eine Zusammenstellung meiner bisherigen Artikel dazu: