Ansichten eines Informatikers

Bayraktar TB2

Hadmut
4.8.2022 14:15

Warum sind wir eigentlich so doof und unfähig?

Seit einiger Zeit schon nehme ich mit einiger Verwunderung zur Kenntnis, dass die Ukraine gegen Russland viele in der Türkei hergestellte Drohnen vom Typ Bayraktar einsetzen – und das wohl nicht nur auffallen preisgünstig, sondern, wenn man den Berichten wenigstens da halbwegs glauben kann, auch überaus erfolgreich. Die Dinger scheinen ziemlich gut zu sein. Wohl nicht die bestmöglichen, die Top-Spitze, aber wohl das, was man in Vergleichstests gern zum „Preis-Leistungs-Sieger“ erklärt. Was ja gerade im Krieg auch kein zu unterschätzender Faktor ist, weil man bei solchem Gerät ja ständig damit rechnen muss, dass es abgeschossen wird oder anderweitig verloren geht und ständig nachgekauft werden muss. Denn zum günstigen Preis kommt wohl noch obendrein (und steht sicherlich in Verbindung damit), dass sie die Dinger relativ schnell und einfach produzieren können.

Und universell einsetzbar sind die auch noch: Sowohl zur Aufklärung mit Kamera, also auch als Kampfdrohne mit Bewaffnung.

Ich habe gerade bei der WELT noch einen Artikel darüber gelesen, der das auch noch mal darstellt.

Da kann man nur sagen: Respekt!

Das Ding ist gut.

Und ich muss ehrlich zugeben, dass ich das der Türkei wirtschaftlich-technologisch nicht zugetraut hätte.

Verstanden habe ich überhaupt nicht, ob die Türkei nun eigentlich mit den Russen befreundet, zerstritten oder beides sind.

Die Frage, die sich mir aber stellt, ist: Warum sind wir hier eigentlich zu doof für sowas?

Die letzten Jahre haben ja schon gezeigt, dass wir noch nicht einmal in der Lage sind, Drohnen auch nur bei anderen einzukaufen, geschweige denn, sie zu entwickeln. Wir haben hier zwar sowas wie Heron 1, aber von Erfolgen hört man nichts, und es ist wohl eine reine Aufklärungsdrohne.

Dann gab es ja mal EuroHawk und Pegasus, da gab es doch irgendeine Affäre, dann wurde die Entwicklung wieder gestoppt, das Projekt beendet.

Und dann kann ich mich noch erinnern an ganz fürchterliche Diskussionen, in denen vor allem die Grünen – die heute gerne den Krieg gegen die Russen anfeuern – mit allen Mitteln verhindern wollten, dass dass es überhaupt je bewaffnete Drohnen gibt. Ich kann mich da noch so dumpf erinnern, dass ich irgendwann mal, weiß nicht mehr, wie ich da reinkam, Tag der offenen Tür oder sowas, bei einer Debatte irgendeines Bundestagsausschusses im Nebengebäude dabei war, bei der meiner Erinnerung nach Hans-Christian Ströbele gegen bewaffnete Drohnen wetterte … ach, ja, das hier war es. Wie gut, dass ich ein Blog schreibe, ich könnte mich ja gar nicht mehr an alles erinnern, wenn ich es nicht aufschriebe. Die hatten ihre Ablehnung bewaffneter Drohnen damit begründet, dass der Hochfrequenzaktienhandel zu schnell läuft und Computer folglich böse sind.

Jegliche Technik und Forschung wird seit Jahren von den Grünen blockiert und sabotiert, außer vielleicht bei Solarzellen, dort gehen wir über die Lohnkosten pleite. Alles, was Computer enthält, wurde bekämpft.

Und dann dieser enorme Wust an Anforderungen und Ausschreibungen und Papierkram und Vorschriften und unendlich vielen Sesselfurzern, die keinen Nutzen haben, aber alle wichtig sein wollen, indem sie auch noch irgendwas verlangen, bis am Ende gar nichts mehr herauskommt.

In der Türkei hat man dagegen einen pragmatischen Ansatz, in dem eine – anscheinend sogar vergleichsweise kleine – Firma die Dinger einfach baut und das Militär sie kauft, weil sie funktionieren (und anscheinend, weil einer der Geschäftsführer die Tochter von Erdogan geheiratet hat).

Der Markt läuft andersherum als bei uns: Bei uns werden absurd hohe, absurd viele und sogar selbstwidersprüchliche Anforderungen vom Käufer als Ausschreibung gestellt, und dann sollen doch bitte Anbieter vortanzen, um das zu erfüllen, obwohl sie nicht erfüllbar sind. Und das dann finanziell möglichst vorteilhaft. Die Bundesregierung benimmt sich wie eine Feministin auf Partnersuche, der in grenzenlosem Selbstoptimierungswahn keiner gut genug ist, weil sie sich mit selbst nicht einig ist, was sie will oder ob sie oberhaupt will, und nicht klären kann, ob sie will oder soll, und am Schluss als alte Jungfer vertrocknet. Wir scheitern an einer zunehmend weiblichen Herangehensweise.

In der Türkei scheint es, soweit ich das durch Lesen aus der Ferne einschätzen kann, umgekehrt. Da machen die Firmen halt ihr Ding, und das Militär kauft von dem, was im Angebot ist, die Schönste. Fertig.

Das ist eine eher männliche Herangehensweise.

Der Vergleich der Vorgehensweisen in Sachen Drohnen zwischen Deutschland und der Türkei erinnert an den Witz vom Männerkaufhaus. Deutschland ist nichts gut genug, und am Ende stehen wir ohne da. Die Türkei nimmt, was da ist, ist damit zufrieden und bekommt eine gute, taugliche, sexy Drohne.

Wir haben nicht nur viel zu viele Leute, die nichts mehr produzieren und nur noch nutzlos und überflüssig sind, sondern die ziehen auch alles andere mit runter.

Und seien wir ehrlich: Hätte bei uns irgendeine Universität oder eine Firma sowas entwickelt, währen die niedergebrannt worden. Viele Universitäten müssen ja explizit erklären, dass sie nichts machen, was militärisch nutzbar wäre, schon „dual use“ führt zu Krawall und Blockade, und man hat ja systematisch fast alle, die irgendwas können, durch Orks und Genderzombies ersetzt.

Und deshalb kriegen wir keinen Drohnen mehr hin, wären dafür aber in der Lage, der russischen Armee auf über tausend Seiten und mit mindestens 17 Promotionen in Gender Studies darzulegen, wo ihre Armee wen und warum diskriminiert und sexistisch und klimaschädlich ist.

Wir sind hier zum Deppenland geworden und werden selbst von einem wirtschaftlich und technologisch eigentlich unbeachtlichen Problemstaat noch locker überholt.

Und die Ursache unsere Dummheit und Unfähigkeit sind vor allem die Grünen, die geistig nur in ihrer marxistisch-ideologischen Utopie leben.