Ansichten eines Informatikers

Vom Zusammenhang zwischen Ronald Reagan, Olof Palme, Joe Biden, den Russen, Saudi-Arabien, Al-Quaida, 9/11, U-Booten, einem Täuschungskomitee, dem Ölpreis, der NSA, der Kryptographie und meiner Dissertation

Hadmut
28.1.2022 23:12

Weitere Puzzlestücke und Zusammenhänge.

Ein Leser schreibt mir zum Artikel über Ronald Reagan und dessen Executive Order 12.333 mit dem Auftrag, die völlige Spionage gegen alles zu betreiben, was nicht US-Amerikaner und in den USA ist:

Guten Abend Herr Danisch,

als Sie sich so über Ronald Reagan ausgelassen haben, musste ich spontan an eine recht gute arte-Doku denken, die aufzeigt, wie die USA unter Reagan einen drastischen Wandel in der Außenpolitik vollzogen und den (ohnehin schon vorhandenen) amerikanischen Exzeptionalismus noch verstärkten. Die Doku trägt den Titel “Täuschung – die Methode Reagan”.

Zugegeben, um Krypto geht es hier weniger, dafür aber um Geheimdienste, politische Täuschungsmanöver etc., kurzum: es hilft, Ihre Äußerungen besser einzuordnen. Hier ein Link:
https://www.youtube.com/watch?v=rc0jThe2F4Q

Ronald Reagan

Ich kann mich noch gut dran erinnern, dass man damals bei Reagans Wahl sehr lachte, weil man ihn für einen lausigen Western-Darsteller hielt. War er ja auch. Der hatte als Schauspieler irgendwelche Revolver-Rollen in zweitklassigen Western, und in Back to the Future von 1985 bricht ja auch der 1955er Doc Brown in Spott und Gelächter aus, als Marty McFly ihm erzählt, dass Reagan 1985 Präsident sei. Und ich kann mich sehr gut an den kalten Krieg erinnern. Ich habe ja die Nummer von den Pfadfindern erzählt, als wir in die US-Kaserne geschickt wurden um da Trouble und Stimmung gegen die Pershings zu machen, und wir uns stattdessen in die Gegenrichtung verdrückt hatten. Ich hatte ja auch Grundwehrdienst im Kalten Krieg.

Diese Dokumentation behauptet nun, dass Reagan keineswegs blöd, sondern im Gegenteil hochintelligent und genial gewesen sei, und sehr schnell erkannt habe, dass er den Krieg gegen die Sowjetunion und den Kommunismus nicht militärisch, sondern wirtschaftlich führen müsse, und er den kalten Krieg ganz bewusst gepflegt und betrieben hat, um die einfach in die Pleite zu treiben, weil sie 50% ihrer Wirtschaftsleistung in das Militär stecken.

Das würde genau dazu passen, dass Reagans Amtszeit von 20. Januar 1981 bis 20. Januar 1989 dauert – das Jahr, in dem die Sowjetunion und die DDR aus wirtschaftlichen Gründen in sich zusammenfielen.

Hat also das Superbrain Ronald Reagan in seinen acht Jahren Amtszeit den Ostblock bezwungen, und das auch noch so, dass in der Öffentlichkeit keiner bemerkt hat, wer es war und wie?

Waren die linken Aktionen hier in Deutschland gegen die Pershings (wie etwa diese Pfadfindernummer) so eine Art Verzweiflungsoperation des Ostens, um dieser „Rüstungsspirale“, die anscheinend eher einseitig und bewusst provoziert war, zu entkommen?

War das Teil dieses Spionageauftrages, zu erkunden, ob und wie es denn so läuft?

Eigentlich ist man dann sehr schnell wieder in der Politik heutiger Tage. Denn im Video wird beschrieben, dass man den Russen mit dem Ziel, sie in den Staatsbankrott zu treiben, nicht nur durch den kalten Krieg enorme Rüstungskosten aufzwang, sondern ihnen gleichzeitig den Geldhahn abdrehte, indem man russische Gaslieferungen in den Westen unterband und stattdessen einen Öl-Deal mit Saudi-Arabien einfädelte, um den Ölpreis massiv zu senken. Hat verteufelte Ähnlichkeit mit Nordstream 2.

Ich kann mich erinnern (viele Leser haben das bestritten, aber einige wenige auch bestätigt), dass ich mich im Winter 1985/86 im Grundwehrdienst mit ganz knappem Geld mal sehr freute, als ich in Koblenz an der Tankstelle auf dem Weg von der Kaserne zur Autobahn Normalbenzin für irgendwas um die 6x Pfennig tanken konnte.

So seien, heißt es im Video, die Saudis strategische Verbündete der USA geworden.

Und dann hätten die USA ihre Wirtschaftskraft ausgespielt, massiv hochgerüstet, und damit die Sowjets gezwungen, mitzuziehen. Und sie hätten für antikommunistische Aufstände gesorgt. Sie hätten Afghanistan gezielt als sowjetisches Vietnam inszeniert.

Weil das aber auch die Zeit war, in der die Computer- und Softwaretechnik entstand, waren die USA einseitig im Vorteil, und konnten den Ostblock immer stärker abhängen. Die Russen hätten das zwar verstanden, weil sie ja nicht blöd seien, aber sie hätten nichts dagegen tun können. Und dann fingen die auch noch mit Weltraumkriegen a la SDI an.

Das Täuschungskomitee

Obendrein haben sie dann die Sowjetunion noch systematisch getäuscht und ein regelrechtes Täuschungskomitee eingesetzt. Über einen KGB-Überläufer erfuhren sie, was die Sowjets unbedingt brauchten, und dann sorgten die Amerikaner dafür, dass die Sowjets genau das zu kaufen bekamen, was sie brauchten: Computer, Chips, Software. Aber halt sabotiert. So gebaut, dass die eine Weile funktionierten und dann anfingen zu spinnen. Sogar die Explosion einer Pipeline sei darauf zurückzuführen. Dann haben sie ihnen auch noch die militärische-technische Überlegenheit vor deren eigener Haustür demonstriert. Die Amerikaner hätten sogar ihre eigenen Boote und Stellungen selbst überfallen, nur um zu zeigen, wie gut sie sind.

Dann Täuschungsmanover: Sie haben einen Flugzeugträger bei den Russen installiert. Ein normaler Zerstörer hat dann die ganzen Geräusche im Wasser und den Funkverkehr eines Flugzeugträgers künstlich vorgetäuscht, damit die russischen U-Boote diese auffangen, und ist abgezogen, damit die Russen glauben, der Flugzeugträger wäre verschwunden, um dann bei Auftauchen einen Himmel voller US-Flugzeuge vorzufinden, weil der echte noch da war. Die Air Force hat dann auch noch ihre Spielchen gespielt und die Sowjets völlig verunsichert und ihnen klar gemacht, dass ihre Verteidigungslinie wirkungslos war.

Tatsächlich war das brandgefährlich, weil die Amerikaner zwar eigentlich nur ihre Spielchen spielten, die Russen sie aber für echt und gefährlich hielten, praktisch jederzeit einen Erstangriff Reagans erwarteten, und sich darauf vorbereiteten, mit Atomwaffen zu antworten.

Nebenbemerkung: Erst vor diesem Hintergrund ist zu verstehen, warum damals die Landung des „Kreml-Fliegers“ Mathias Rust auf dem Roten Platz, der da mit einer Cessna einfach so hinflog und völlig unbehelligt durch die gesamte russische Abwehr fliegen und direkt vor dem Kreml landen konnte, dort so eingeschlagen hatte und Gorbatschow damals die ganze verantwortliche Militärführung feuerte. Was die Frage aufdrängt, ob Rust wirklich ein einsamer Spinner war, oder ob die Amis da irgendwie die Finger mit drin hatten, und das ein Spässchen von Reagan war. Gelacht haben werden sie auf jeden Fall. Man versteht dann aber auch, warum Putin so aggressiv zu verhindern versucht, dass ihm die NATO zu sehr auf die Pelle rückt. weil es das Spiel schon einmal gab.

Schweden wurde dann zu einer Art „unsinkbarer Flugzeugträger“ für die USA, der optimale Ausgangspunkt für einen Krieg gegen Russland. In Schweden habe es Machteliten gegeben, die eng mit Großbritannien und den USA verzahnt gewesen seien. Die Sozialisten unter Olof Palme seien aber dagegen gewesen. Während des Vietnam-Kriegs habe Olof Palme US-kritische Demonstrationen angeführt, zusammen mit dem vietnamesischen Botschafter. Palme habe auch den afrikanischen ANC im Alleingang finanziert, der ja als kommunistische Terrororganisation geschmäht wurde (Anmerkung: Lege ich zugrunde, was mir die Leute in Südafrika darüber erzählten, ist das nicht einmal falsch, aber der Schwerpunkt des ANC liegt wohl eher auf Korruption, als auf Terror.)

Palme sei ein Problem für die Reagan-Regierung gewesen. (im video zeigen sie Fotos von ihm mit Yassir Arafat und mit Fidel Castro) Die CIA habe aber schon seit den 70er Jahren bei den Schweden gegen Palme intrigiert. Man verdächtigte ihn, ein KGB-Agent zu sein, und im schwedischen Sicherheitsapparat selbst hielt man Palme für einen Verräter.

Dann folgte eine öffentliche Show, an die ich mich noch gut erinnern kann: Erst lief auf äußerst dubiose Weise ein russisches U-Boot der Whiskey-Klasse in Schweden in einem völlig flachen Fjord auf Grund („Whiskey on the rocks“), dann fahren da immer wieder russische U-Boote mit erigierten Periskopen im Hafen herum. Das habe ich damals in den Nachrichten verfolgt. Man hat sie spekatukulär mit scharfer Munition gejagt. Die Russen wundern sich, weil sie solche dämlichen Einsätze nicht angeordnet hatten, und nicht wussten, wer das gewesen sein könnte. (Der Film Jagd auf Roter Oktober mit Sean Connery stammt von 1990, könnte also ein Propagandastreifen gewesen sein.)

Die Folge war, dass Palme nichts anderes übrig gelieben sei, als die Russen zu beschuldigen. Beachtlicherweise hat man trotz erheblichem Bombardements kein einziges der angeblichen russischen U-Boote getroffen, wohl aber Palmes Ruf.

Man wirft die Frage auf, ob die Schwedische Sicherheitsführung der nützliche Idiot der Amerikaner war. (Was mich jetzt wieder daran erinnert, dass Julian Assange ja wegen eines schwedischen Haftbefehls wegen angeblicher Vergewaltigung jahrelang fest saß.) Eine Gruppe im schwedischen Militär ließ immer wieder Dokumente verschwinden und sagte nicht die Wahrheit.

Zitat 43:22:

„In einem Land, in dem das Militär mit einer fremden Macht gegen den eigenen Ministerpräsidenten konspiriert.“

Olof Palme wurde dann 1986 vier Wochen vor einer Reise zu den Russen ermordet.

Wenn es in Schweden das Militär zugunsten der Amerikaner tat, könnte es dann auch bei uns der Bundesnachrichtendienst gewesen sein?

Reagan sei es auch gewesen, der eine riesigen Ausbau der US-Geheimdienste, auch der NSA, initiiiert habe.

Die Kryptokriege

Nicht mehr Teil des Filmes ist, aber exakt daran passt, dass Ronald Reagen Ende der 1980er Jahre aus dem kalten Krieg gegen die Kommunisten die Geheimdienste, insbesondere die NSA, stark ausgebaut hatte, um die Spionagetätigkeiten auszubauen.

Nachfolger von Ronald Reagan waren George H. W. Bush und dann Bill Clinton. Und 1991 machte in deren Amtszeit Joe Biden, heute US-Präsident, ein Gesetz gegen Kryptographie, das die Telekommunkationsanbieter verpflichtete, die Telekommunikation abhörbar zu machen und die Kryptogkriege eröffnete. Aus Protest dagegen entstand damals PGP.

Und parallel dazu entstand in Karlsruhe das Europäische Institut für Systemsicherheit E.I.S.S., an dem ich dann landete, weil ich am selben Institut, aber im Algorithmenbereich so ab 1987/88 als Hiwi angefangen hatte, weil ich als Student Geld brauchte, da unter anderem Tutor und Administrator war, und ab etwa 1989 dort als Interessent und Hiwi, und mit dem Diplom Anfang 1994 als Mitarbeiter und Doktorand angefangen habe. Also genau während dieser Kryptokriege.

Die USA und die Islamisten

Mir ging öfters schon mal die Frage durch den Kopf, ob der Groll des nahen und mittleren Ostens gegen die Amerikaner vielleicht aus einer ähnlichen Situation wie meinem Promotionsverfahren entstanden ist, nur eben viel größer, also einer Verärgerung über rechtswidrige Einmischung in fremde Angelegenheiten aus amerikanischen Interessen heraus. Man müsste das mal eruieren, wann eigentlich dieser Amerika-Groll der arabischen Welt angefangen und worin er seinen Anfang genommen hat. Mir fehlt da noch das Wissen, da bin ich noch nicht firm.

Ich weiß zwar, dass die Amerikaner sich nach dem zweiten Weltkrieg weltweit überall eingemischt haben, um gegen den Kommunismus zu kämpfen, etwa Korea und Vietnam, und das vor Reagan war. Der eigentliche Knackpunkt war aber wohl Afghanistan, wo auf der einen Seite die durch Putsch an die Macht gekommen Kommunisten und die Russen, die sie unterstützten, gegen die islamischen Mudschahedin kämpften, und dann die Mudschahedin von den Amerikanern unterstützt wurden, unter anderem mit Waffen. Das in die Zeit von Reagan. Rambo III kämpft noch an der Seite der Mudschahedin, und angeblich heißt es im Abspann der amerikanischen Original-Kinoversion

This film is dedicated to the brave Mujahideen Fighters of Afghanistan

was später angeblich etwas umgebügelt wurde (dem tapferen Volk von Afghanistan).

Das dürfte man heute wohl etwas anders sehen.

Und in oben diskutiertem Video wird ja explizit gesagt, dass die Amerikaner absichtlich und gezielt in Afghanistan gegen die Russen Aktionen gestartet haben, um sie möglichst umfangreich zu binden, zu beschäftigen, und vor allem: In den Bankrott zu treiben. Reagans Methode.

Dass die Amerikaner überall gegen die Kommunisten kämpften, war zwar nicht erfolgreich im Sinne eines militärischen Sieges, aber doch nicht ohne erhebliche Wirkung, insbesondere wirtschaftliche bis in den Staatszerfall, ist das eine und erklärt den Groll der Kommunisten gegen die Amerikaner. Ich habe ja schon öfters die Vermutung und Einschätzung geäußert, dass die Nazis von den Amerikanern und/oder Briten gefördert, gemacht, protegiert wurden, um einen Sperrriegel gegen den Kommunismus zu bilden, und das dann angebrannt ist, aber erst mal funktioniert hat.

Es gab ja diesen Effekt, dass man die Deutschen nach dem zweiten Weltkrieg aus gegebenem Grund entwaffnet und ihnen Rüstungsindustrie verboten hat, und dann – scheinbar widersinnig und festlegungswidrig – die Amerikaner die Deutschen ziemlich schnell wieder aufgerüstet haben und eigentlich auch nur die oberste Ebene der Nazis verurteilt haben, andere Nazi-Leute der funktionalen Ebenen wie Reinhard Gehlen sofort einsetzten, weil man sie – wieder – als Sperrriegel gegen die aggressive Expansion Stalins brauchte.

Vermutlich, so würde ich das jetzt einschätzen, hat sich mit den Islamisten das wiederholt, was schon mit den Nazis zwar im Prinzip funktioniert hat, aber fürchterliche Nebenwirkungen entwickelt hat: Sie haben zwar die Kommunisten erst mal aufgehalten – die Russen haben sich ja auch in Afghanistan die Finger verbrannt – aber auch nicht den Untertan gespielt. Es hat eine gewisse historische Tiefe, dass sowohl die Nazis, wie auch die Islamisten als Sperre gegen die Kommunisten wirkten, und beide Judenfeinde waren bzw. sind. Die Querverbindungen zwischen Nazis und Palästinensern sind bekannt.

Ich muss mir das aber erst noch klar machen und es erst noch verstehen, woraus es eigentlich entstand, dass die Islamisten, die ja ursprünglich mit den Amerikanern kooperierten, sich dann so gegen sie gestellt haben.

Mein bisheriger Wissensstand ist, dass man die USA nur als Kriegspartner ansah, solange sie nützlich waren gegen die Kommunisten, sie aber als Feind betrachtete, weil sie so stark mit Israel verbandelt waren und sind. Oder man die USA als Außenposten Israels betrachtete. Und dann gab es wohl Krach mit Saudi-Arabien, weil die die Amerikaner ins Land ließen und es irgendwelche Verwicklungen mit dem Krieg gegen den Irak gab. Anscheinend und angeblich hat man dann systematisch Niederlassungen und Camps der Amerikaner angegriffen, um sie – auch als Schutzmacht Israels – zu vertreiben.

Nimmt man hinzu, dass laut obigem Video die Amerikaner mit den Saudis kooperiert haben, um den Ölpreis zu drücken und die Russen in die Pleite zu treiben, wird das rund.

Der Übergang vom Kampf gegen den Kommunismus zum Kampf gegen Terrorismus

Ich habe dazu einen lesbaren Text bei der Konrad-Adenauer-Stiftung über die Genese der Al-Quaida gefunden, der genau das erläutert. Und der historisch wieder ein enormes Puzzlestück in meinem Promotionsverfahren abgibt:

In den 1990er Jahren löste der Terrorismus die Kleinkriegführung nach und nach ab, um mittels spektakulären und einschüchternden Anschlägen mit symbolischem Stellenwert einerseits ein hohes Maß an medialer Aufmerksamkeit zu erzeugen und um andererseits die islamischen Massen für den bewaffneten Djihad zu mobilisieren. 1996 folgte durch bin Laden eine offizielle Kriegserklärung an die USA, mit der er zugleich die jungen Muslime in der Welt aufforderte, den bewaffneten Djihad gegen die USA zu richten. Zwischenzeitlich erfolgte 1993 der erste Anschlag auf das World Trade Center in New York. Haupttäter war Ramzi Yusuf, welcher zum Umfeld von Omar Abdel Rahman gehörte. Für die Planung war sein Onkel Khalid Scheich Mohammed mitverantwortlich, der später an der Planung von 9/11 beteiligt war.

Im Zeitraum zwischen 1996 und 1998 durchlief Al-Qaida einen zweiten Transformationsprozess, der auf operativer und organisatorischer Ebene Veränderungen hervorrief und den Weg zu den Anschlägen von 9/11 ebnete. Zum einen musste Al-Qaida den Sudan verlassen, weil der internationale Druck auf die Machtelite des Sudans zunahm. Die von bin Laden seit den 1980er Jahren aufgebauten Kontakte, durch welche er transnationale Bewegungs- und Operationsräume etablierte, verhalfen ihm dabei, einen neuen Unterschlupf zu finden. So fand er in den Taliban Afghanistans treue Verbündete, die ihm freie Hand ließen, seine terroristische Infrastruktur nach Afghanistan zu verlegen und eine neue operative Ausgangsbasis zu schaffen. Zum anderen war Al-Qaida fortan weiterhin bemüht, seine Kooperationsbereitschaft mit anderen djihadistischen Gruppierungen auszubauen, um die gemeinsame Sache vom bewaffneten Djihad voranzutreiben. So formierte sich 1998 mit der Islamischen Kampffront gegen Juden und Kreuzritter eine Art Bündnisverbund mit etwa fünfzehn djihadistischen Organisationen sowie zahlreichen Einzelpersonen.

Durch dieses Kooperationsbemühen erhielt der transnationale Terrorismus einen höheren Wirkungsgrad, da der grenzüberschreitende Bewegungs- und Operationsraum und das Netzwerk bin Ladens weiter ausgebaut werden konnten. Letztlich diente diese Entwicklung einer höheren operativen Reichweite. Nach dem simultanen Anschlag auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania (1998) sowie auf den US-Flugzeugträger USS Cole im Hafen vor Aden (2000) folgte mit der simultanen Anschlagsserie vom 11. September 2001 in den USA der Höhepunkt und Kulminationspunkt dieser zweiten Transformationsphase. Hierdurch gelang es Al-Qaida, die gesamte Weltöffentlichkeit auf ihre Anliegen zu lenken und militärische Gegenreaktionen zu provozieren sowie weitere Sympathisanten für den bewaffneten Djihad zu mobilisieren.

Offenbar war die Reagan-Politik doch nicht so genial. Im Film wurde ja schon gesagt, dass die Russen die Sache viel ernster nahmen, als die Amerikaner das meinten, und um ein Haar der Atomkrieg losgegangen und Deutschland in einen großen strahlenden Schutthaufen verwandelt worden wäre. Aber auch nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, also einer Art Sieg im Wirtschaftskrieg, war das nicht alles gut, weil die Amerikaner dann eben diesen Terror am Hals hatten. Hatte wohl auch damit zu tun, dass die Afghanen erst mal die russischen Besatzer losgeworden waren und sich wieder ihren ideologischen Zielen widmen konnten.

Es scheint gar, als würde man die USA mit ihren eigenen Methoden angreifen, nämlich sie durch einen Aufrüstungs- und Militärzwang in den Bankrott zu treiben. Man könnte sogar der Meinung sein, dass Gender und Black Lives Matter ein entsprechender Vergeltungsschlag gegen die USA sind, um sie genauso in den Bankrott zu treiben.

Meine Promotion

Die lässt sich da nun exakt einfügen.

Die USA hatten unter Reagan eine riesige NSA-Spionage-Infrastruktur aufgebaut, die zunächst mal nur dem Krieg gegen die Kommunisten diente.

Mit dem Zusammensturz des Ostblocks hatte sich das eigentlich erledigt, aber als neuer Angreifer ist der Terrorismus auf der Bühne erschienen.

Man baute deshalb die Abhör- und Sabotagestruktur weiter groß aus, und versuchte, Terroranschläge zu verhindern, nachdem man ja schon welche hinnehmen musste. 1993 der erste gegen das World Trade Center. 1996 offizielle Kriegserklärung. 1998 auf die Botschaften. 2000 auf den Flugzeugträger. 2001 9/11.

Und das hatte man damals mit massiven Abhörmaßnahmen und flächedeckender Überwachung versucht aufzuklären. Udn es ist ja bekannt, dass der deutsche BND eine Nachricht, die auf 9/11 hindeutete, aufgeschnappt, aber verpennt hat, sie weiterzumelden. Der BND war also an dieser Abhöraktion beteiligt, und damit ohne jeden Zweifel auch Otto Leiberich als Chef des ganzen.

Und das erklärt auch sehr gut, warum der amerikanische Kryptoprofessor James Massey und sein Schweizer Ziehsohn Ueli Maurer erklärten, dass es legitime Gründe für Staaten und ihre Geheimdienste gäbe, Kryptosysteme zu schwächen, um sich gegen den Terror zu schützen. Da ging es genau um Al-Quaida.

Und ausgerechnet in diese Phase bin ich 1994 mit meinem digitalen Kryptotelefon und 1998-2003 mit einer Dissertation darüber geplatzt, wie man solche Kommunikation nicht nur gegen Abhören schützt, sondern auch die Meta-Daten schützt, also verhindert zu erkennen, wer überhaupt mit wem kommuniziert und wer mit wem einen Schlüsseltausch durchführt. Ein Angreifer könnte bei Methoden aus meiner Dissertation nicht nur die Nachrichten nicht mitlesen, er könnte auch nicht erkennen, wer mit wem kommuniziert. Und der Brüller: Es wäre trotzdem authentisch, es könnte sich keiner als eine der Parteien ausgeben.

Das muss für den BND und sicherlich auch für die NSA ganz übel ausgesehen haben, weil die Methoden das Abhören ja vereitelt hätten und wir das sogar in der Vorlesung gelehrt haben. Im Vorfeld von 9/11, als die da gerade versucht haben, alles abzuhören.

Damals dachte ich, ich wäre ein viel zu kleines Studentchen, als dass die mich überhaupt zur Kenntnis nehmen würden. Heute sehe ich das ganz anders. Die haben ja alles überwacht und ganz massiv sabotiert.

Und wer sogar den Russen einen Flugzeugträger akustisch und den Schweden russische U-Boote im Fjord und eine Bombenjagd auf dieselben vortäuscht, einen schwedischen Ministerpräsidenten diskreditiert, gegen ihn intrigiert, ihn exekutiert, der hat dann auch kein Problem, einen Doktoranden abzusägen.

Was aber dann eben bedeutet, dass das deutsche Bundesverfassungsgericht von der US-Regierung kontrolliert wird.