Ansichten eines Informatikers

Das Kleingedruckte und die Bauernfängereien in „Unsere Demokratie“

Hadmut
30.9.2025 18:44

Einige „gelernte DDR-Bürger“ schickten mir noch Hinweise auf Fallstricke, Fallen und Kleingedrucktes im Sozialistischen Sonderangebot.

Über den Kommunismus.

DDR, Sozialismus und “true Scotsman”

Hallo Herr Danisch,

der neueste Dreh bei der Exkulpierung der bisherigen Sozialismus-Versuche ist, dass bisher noch nie eine “soziale Revolution” stattgefunden habe, ergo der wahre und echte Sozialismus noch nie wirklich versucht worden sei. Das ist dann schon die höhere Schule, z.B. Ulrike Hermann redet solches Zeug daher. Das fiel mir auf bei der Sendung “Missverstehen Sie mich richtig” mit der Frau Reichinnek. (https://www.youtube.com/watch?v=4tXQU4niOaQ) ca 1:24:30

Soziale Revolution ist dabei so ein marxistischer Vernebelungsbegriff, der erstmal nichts selbst erklärt. Wenn man nachliest, meint das die totale Umwälzung aller Eigentumsverhältnisse und Abschaffung der Klassen, natürlich zugunsten des Proletariats.

Es wird IMMER irgendeine Ausrede gefunden werden, warum es diesmal wieder nicht geklappt hat. Als gelernter DDR-Bürger erinnert mich das an die vier Feinde des Sozialismus: Frühling, Sommer, Herbst und Winter..

Michael Klein auf Tilo Jungs X-Account:

Stalin, Mao, Pol Pot, alles Rechte… kommunistische Rechte…
Wo sind diese ahnungslosen Vollhonks nur zusammengeschraubt und freigesetzt worden?

Linkenchefin: DDR war kein Sozialismus, wie meine Partei sich vorstellt – sagt die SED

Hi,

Ich finde ja am besten, das da niemand hinterfragt, wieso ausgerechnet die SED den DDR Sozialismus nun “richtig” machen können soll. Die hatten doch über 40 Jahre Zeit und es ging immer nur bergab. Heute können sie einfach sowas behaupten. Kommen damit durch. Als ob sich da heute schon keiner mehr erinnern kann. Oder will.

[…]

Zitat aus dem Link;
Das in der DDR war kein Sozialismus“, sagte die 37jährige im Interview mit dem Stern, das am Mittwoch erschien. Dann schob sie hinterher: „Also nicht so, wie ihn sich meine Partei vorstellt.“ Die Linke ist die direkte Rechtsnachfolgerin der Sozialistischen Einheitspartei (SED), also der Staatspartei der DDR.

Naja, ist doch klar: Die DDR hatte nur Walter, Erich und Margot. Das konnte ja nicht klappen.

DIE LINKE hat jetzt Heidi. Und Heidi weiß, wie Sozialismus richtig geht. Keine Ahnung, woher die das weiß, aber halt Frau.

zu: “Das in der DDR war kein Sozialismus”

zu:

„Das in der DDR war kein Sozialismus“

Hallo Hadmut,

an den “true Scotsman” habe ich dank Deiner früheren Beiträge auch sofort gedacht. besonders lustig ist der Satz:

“Na ja, das in der DDR war kein Sozialismus. Also nicht so, wie ihn
sich meine Partei vorstellt.”

Doch, genau das war der. Die Linke hat sich selber zur Nachfolgepartei der SED erklärt. Somit hat die Mauerschützenpartei SED/Die Linke jahrzehntelang in der DDR regiert und den Sozialismus genau so gestaltet, wie sie sich ihn vorgestellt hat, abzüglich der Zwänge aus Moskau!

Für wie blöd hält die Frau uns alle?

Für wie blöd?

Das ist leicht beantwortet. Die Partei hält Euch für das Proletariat, das zu blöd ist, seine Interessen selbst zu vertreten.

Re: Die Dummheit der Geisteswissenschaftler als Schmiermittel der Zersetzung

Sehr geehrter Herr Danisch,

Zu den Fragen in Ihrem obigen Artikel glaube ich, dass es daran liegt, dass der Marxismus immer eine “Bourgeoisie” (= die Bösen) und ein “Proletariat” (= die Guten) braucht.

Ursprünglich bei Marx waren das Proletariat die Fabrikarbeiter, die gemäß der marxistischen Lehre der “zunehmenden Verelendung” anheimfallen, deswegen die Revolution machen, die dann zunächst zur “Diktatur des Proletariats” und dann zum Paradies, der “klassenlosen Gesellschaft” führen soll. Nur stimmte das eben nicht, die “zunehmenden Verelendung” fand nicht statt, den Arbeitern ging es wirtschaftlich und auch sonst zunehmend besser und nicht schlechter. Wie man hört, soll sich Lenin darüber beklagt haben, dass die englischen Arbeiter zu “bourgeois” geworden seien und keine Lust mehr auf Revolution haben…

Wenn man an der Lehre des Marxismus festhalten will, braucht man somit eine Ersatz-Bourgeoisie und ein Ersatz-Proletariat, das dann die Revolution machen soll.

Die ganzen neueren Geisteswissenschaften sind meiner Meinung nach auf der Suche nach solchen Ersatz-Bourgeoisien und Ersatz-Proletariaten.

Beim Feminismus erklärt man die Männer zur Ersatz-Bourgeoisie und die Frauen zum Ersatz-Proletariat.

Das ganze “critical Whiteness”-Gedöns in den USA erklärt die Weißen zur Ersatz-Bourgeoisie und die Schwarzen zum Ersatz-Proletariat.

Und die “postkolonialen Theorie” erklärt eben den ganzen Westen zur Ersatz-Bourgeoisie und die ehemaligen Kolonien zum Ersatz-Proletariat.

Das ist jedenfalls meine Erklärung dafür, was hinter diesem ganzen Unfug steckt: Marxisten auf der Suche nach dem neuen Proletariat (das man, wie man sieht, notfalls eben per Migration importieren muss). Und weil das ganze eine quasi-religiöse Dimension hat, braucht man denen mit Fakten oder Logik nicht zu kommen.

Viele Grüße,

[…]

P.S.: Und die ganzen alten “Argumente” von Marx werden dabei auch immer wieder recycelt. Bereits Marx hat sinngemäß gesagt, dass (wirtschafts-)wissenschaftliche Theorien der Bourgeoisie unbeachtlich seien, da sie nur ihre Klassenvorurteile wiedergeben, und dass das Proletariat immer Recht hat. Von den heutigen Geisteswissenschaftlern hört man, dass die Theorien der Männer/der Weißen/des Westens (außer ihren eigenen natürlich) unbeachtlich seien, weil diese ja privilegiert seien, und je mehr jemand diskriminiert wird, um so mehr hat er Recht (oder so ähnlich, Intersektionalität, glaubt den Opfern, usw.)

Genau das hatte ich vor einigen Jahren in einigen Artikeln im Blog beschrieben, etwa hier und hier, als ich fünf oder sechs Generationen von Marxismus-Versuchen beschrieb, weil es mit den Arbeitern nicht funktionierte, und man dann der Reihe nach Frauen gegen Männer, Queers gegen Konservative, Transen gegen Echte, Migranten gegen Einheimische, Muslime gegen Westen usw. auszuspielen versucht. Die lassen keine Konstellation aus, um den großen Streit vom Zaun zu brechen, und behaupten dann, die „Rechten“ seien „spalterisch“.

Im Prinzip ticken Kommunisten und Islamisten sehr ähnlich, denn beide glauben, dass sie unbedingt den großen, letzten, totalen, gewaltsamen Krieg herbeiführen müssen, „Klassenkampf“ und „Djihad“, an dessen Ende die Erlösung zum Paradies für alle stehe.

Deshalb lassen die nichts aus, um Konflikte zu bauen, die zu Auseinandersetzungen führen sollen und müssen.

zu: Die Dummheit der Geisteswissenschaftler als Schmiermittel der Zersetzung

Was ist schiefgelaufen, diese Frage habe ich mir auch gestellt und eigentlich hatte ich die Antwort von Anfang an.

So gegen Ende der 90-er kam in Deutschland die Parole vom Umbau von der Industriegesellschaft zur Dienstleistungsgesellschaft auf. Ich fragte damals meine deutschen Freunde und Bekannte, wie das denn gehen soll. Was wollen sie denn dienstleisten, wenn nichst mehr produziert wird, das man verkaufen könnte.

Ich wurde ausgelacht, ich hätte davon keine Ahnung. Ich war ja auch nicht lange davor aus Rumänien gekommen. Die Deutschen wissen ja alles besser (und merken ihren eigenen Provinzialismus nicht), es hat nicht viel gefehlt, daß mir Einkaufstüten geschenkt wurden.

Gut, ich habe das dabei belassen. Einfach meine eigenen Gedanken gemacht.

Es war die Zeit als Zechen zugemacht, Fabriken verschrottet oder demontiert und nach China verschifft wurden. Es hieß die Chinesen produzieren eh billiger, da könne man nicht konkurrieren. Vielleicht erinnerst du dich, die Fotogruppen wurden mit Fotos des Gerippe der Völklinger Hütte geflutet.

Gleichzeitig wurde an den Universitäten die Parole ausgegeben, Academia müsse für die Bildungsfernen schichten zugänglich gemacht werden.

Meine Antwort auf die Frage entstand aus diesen zwei Begebenheiten. (Schon damals, ich erahnte nur das Ausmaß nicht.)
Ich bin der Meinung, dass damals die Bevölkerung gekauft wurde, besonders die Arbeiterschicht. (Nicht umsonst wurde dann auch Schröder, bzw. SPD gewählt.) Welche Eltern würde nein sagen, wenn man ihnen verspricht, dass ihre Kinder nicht dasselbe Schicksal haben werden, wie sie selbst? Klar will jeder Vater und jede Mutter, dass ihr Kind studiert und nicht wie selbst in der Fabrik malocht.

Meiner Meinung nach war dies der Deal: Wir deindustrialisieren und damit ihr Still haltet kommen eure Kinder an die Uni.

Ich erlebte damals auch diese Studenten. Eine sagte mir damals, wie stolz ihre Familie auf sie sei, sie wäre die erste die studiert, nie hätte das jemand in ihrer Familie gemacht, zurückgehend auf 7 Generationen.

(Ich erlebte dann auch die in der Asta, die wollten mich da auch da reinziehen, nur stank mir das schon damals nach Kommunismus. Erkenne es recht schnell, immerhin habe ich 20 Jahre Ceausescu genießen dürfen. Weiß allerdings nicht ob das wirklich Proletarierkinder waren, vielleicht ein Teil. Auf jeden Fall wiederholten die dieses “Bildunsgferne schichten sollen studieren” mantraartig.)

Und wie die zur Mehrheit wurden? Na ja, die Professoren waren ja alle nicht dagegen. Wer hätte sich auch dem edlen Ziel entgegengesezt?
Wenn du dich erinnerst kam dann kurz darauf auch das Konstrukt der Juniorprofessoren auf. Da wurden Professoren im Schnellgang fabriziert, ich vermute die drängten dann die alten schnell weg.

Das Problem mit den Blöden ist, das habe ich auf eigener Haut schon oft festellen können, dass die Fähigen gehen. Irgendwann ist den Fähigen es die Mühe nicht mehr Wert, gegen die Nichtskönner anzukämpfen und sie gehen einfach.

Ich habe tangentiell immer wieder mit Unfähigen zu tun. Wenn sie was machen müssen, appelieren sie an ihre Bekannten (aus anderen Fachgebieten). Wie das eigentlich jeder machen würde. Nur habe ich festgestellt, diese bekannten sind ganz genau so unfähig in ihren entsprechenden Bereichen. Irgendwie kennen Unfähige nur Unfähige.

Das erklärt sehr viel. Weil der Feminismus und Genderismus j auch nichts anderes als eine der beschriebenen Marxismus-Varianten ist, ein Bourgeoisie-Proletariats-Paar zu finden, das sich genug streitet, um einen Krieg zu entfachen.

Baer ist Gender-Professorin, und Baer hat meinen Verfassungsbeschwerde in den Müll geworfen, weil ich darin aus einer früheren Hochschulentscheidung des Bundesverfassungsgerichts heraus durchsetzen wollte, dass es für Promotionen konkrete und gesetzliche Anforderungen und Maßstäbe zu geben habe. Und genau das wollte man ja gerade nicht, weil man die kommunistische Dummenflutung der Universitäten – „Quality is a myth“ – unter dem Vorwand der Frauenquote betrieb. Das ist das marxistische Programm, und wer es kritisiert, war dann eben „Sexist“, „Misogynist“ und so weiter, was man eben an Kampfvokabular braucht, um einen Klassenkampf anzuzetteln. Und das „Frauenministerium“ war noch nie etwas anderes als eine Kommunismusbehörde.