Ansichten eines Informatikers

Skrupel?

Hadmut
9.10.2022 16:37

Ein Leser fragt an.

Sehr geehrter Herr Danisch,

Im Ukraine Konflikt gibt es zwei Sichtweisen und die Ihre stimmt nun einmal nicht mit der meinen überein, sei’s drum.
Zum drohenden Atomschlag: können Sie sich vorstellen, daß ein Land kurz hinter der eigenen Grenze zum Nachbarland nukleare Waffen zündet, die ihre tödliche Wirkung mit Sicherheit auch die eigene Bevölkerung gefährdet? Wie wahrscheinlich wäre ein solches Vorgehen? Andererseits hat die USA noch nie Skrupel gehabt, A/B/C Waffen einzusetzen, wenn es den eigenen Interessen dient und das eigene Land weit genug entfernt ist. Der jeweilige Verbündete darf gerne die Kollateralschäden tragen, wie wir derzeit unser Energieproblem dank der Rußlandsanktionen haben.

Sie wurden sicherlich von vielen Lesern auf Thomas Röpers Blog hingewiesen, den ich für weitaus seriöser halte als den Chor der MSM. Ich möchte Ihnen zugute halten, daß eine abweichende Meinung mittelfristig sehr ungesund sein kann. Daher glaube ich auch nicht, daß Sie tatsächlich der Meinung sind, in diesem Konflikt, der uns überhaupt nichts angeht weil beide Parteien weder Mitglieder der EU noch der NATO sind, auf der Seite Bidens, vdLeyens, Barroso und Selenskijs stehen zu müssen.

https://www.anti-spiegel.ru/category/aktuelles/

Ich bekomme unzählige Zuschriften, die mir im ein oder anderen Tonfall vorwerfen, auf der Seite der USA, von der Leyens, Bidens usw. zu stehen, nur weil ich nicht das schreibe, was sie gerne bei mir lesen möchten.

Ausgerechnet mir vorzuwerfen, ich stünde auf der Seite der USA, Joe Bidens, Ursula von der Leyens, die ich hier seit Jahren derb kritisiere, gehört nicht nur zum Dümmsten, was mir bisher zugeschickt wurde, sondern hinterlässt bei mir auch den Eindruck, dass die, die mir sowas schreiben, mein Blog sonst nicht lesen und mich tatsächlich pro Russland im Sinne von Propaganda schieben wollen. Ich merke das sehr deutlich, dass da versucht wird, mich als Blogger in eine Richtung zu stupsen. Und es erscheint mir umso grotesker, weil die Grünen und die MSM mir letztes Jahr ja noch in der Causa Annalena Baerbock vorgeworfen haben, ich würde von den Russen dafür bezahlt, zu ihren Gunsten zu schreiben. Mal soll ich ein gedungener Aktivist der Russen sein, mal soll ich für die USA und Ursula von der Leyen schreiben.

Haben die noch alle Tassen im Schrank?

Die Russen sind in die Ukraine einmarschiert, und nicht andersherum. Erstaunlich, wieviele Leute mir einreden wollen, dass die Russen die liebenswürdigen Opfer wären.

Und um die Frage zu beantworten: Ja, ich glaube durchaus, dass die Russen auch im eigenen Grenzgebiet Atombomben werfen und die eigene Bevölkerung gefährden würden.

Erstens, weil dieser Krieg die eigene Bevölkerung schon längst gefährdet, gibt ja schon viele Tote. Das stört die nicht.

Zweitens, weil Russland das größte Flächenland der Welt ist. Die haben nicht solche Abstände wie Köln-Düsseldorf, bei denen ist alles viel, viel weiter auseinander. Und wenn man sich das auf der Landkarte anschaut, dann ist da auf russischer Seite in Ukraine-Nähe nicht viel los. Paar Bauernhöfe, paar kleine Dörfer, wenige kleine Städtchen. Denen passiert nicht so viel, wenn die da eine Atombombe zünden. Zumal es die nicht nur in verschiedenen Größen gibt, sondern auch die Rede von taktischen oder schmutzigen Bomben war. Das kann man auch alles evakuieren.

Drittens war ich im Grundwehrdienst in einer Spezialsperrkompanie, deren Auftrag es war, bei einem Angriff des Warschauer Paktes die Grenze BRD/DDR mit eben solchen kleinen schmutzigen Bomben zu blockieren. Obwohl bei uns die Abstände viel kleiner sind und Moskau weiter von der Ukraine entfernt ist, als die BRD breit war. Deshalb: Ja, sowas tut man im Krieg, auch wenn der Abstand zur eigenen Bevölkerung gering ist.

Viertens würden sie, wenn sie Angst vor atomarer Verseuchung hätten, viel vorsichtiger mit Kernkraftwerken umgehen.

Fünftens: Die haben mit ihren alten abgewrackten Atom-U-Booten auch schon ziemliche radioaktive Sauereien. Stört die auch nicht.