Ansichten eines Informatikers

Digitaldrittweltland Deutschland

Hadmut
18.7.2021 15:59

Kam gerade in den Fernsehnachrichten:

Es gibt in den Hochwasserüberschwemmungsgebieten Leute, die auch nach drei Tagen ihre Verwandten noch nicht wiedergefunden haben, weil die Polizei noch immer keine Listen hat, wer eigentlich wohin in welche Unterkunft gerettet wurde.

Komisch.

Das ist doch ein Problem, das weltweit ständig und immer wieder auftritt. Das ist doch auch kein schwieriges Ding. Ziemlich einfache Datenbankanwendung. Da müsste es doch ziemlich simpel sein, eine Webapplikation zu bauen, die sowas verwaltet, und in der sich Unterkünfte per Web oder auch per App (sogar mit Personenfotos, beispielsweise bei Verletzten, Kindern, Behinderten oder dementen Alten, die sich nicht selbst äußern können) anmelden und eingeben können, wer bei ihnen ist, und die Polizei und die Rettungsdienste das dann abfragen können.

Das ist doch eigentlich eine echte Standardsituation, für die man einmal eine Software schreibt, mit mehrsprachigen Benutzeroberflächen, und die man bei Bedarf schnell einsetzen kann. Sowas legt man als fertiges Image ab, es gibt ja reichlich Tools, um sowas zu installieren und sofort zu starten. Stand der Technik. Bei Blogs usw. geht das ja auch. Das müsste man dann innerhalb einer Stunde in einem Rechenzentrum oder bei einem der einschlägigen Cloud-Provider (sogar mit Redundanz, Lastverteilung, Autoscaling für Überlast) zum Laufen bringen können.

Warum haben wir sowas nicht?

Der Bedarf für sowas ist doch nicht überraschend. Sowas wird doch seit mindestens 100, 150 Jahren gebraucht, seit wir überhaupt Telekommunikation und überregionale Katastrophenhilfe haben.

Stattdessen kümmert man sich um Genderschwachsinn.

Wie kann das sein, wie kann das angehen, dass hier in einem Land wie Deutschland erwachsene Leute regelrecht verloren gehen und von ihren Angehörigen auch nach drei Tagen noch nicht gefunden wurden?