Ansichten eines Informatikers

Vom ärgerlichen Unterschied zwischen einem billigen und einem teuren Tablet

Hadmut
16.6.2025 0:14

Immerhin bin ich in diesem Punkt jetzt etwas schlauer.

Ich verwende gerne Tablet-Computer, um mal zwischendurch Mail zu lesen, auch nebenher was im Fernsehen zu gucken, oder im Flieger Filme und so weiter. Tablets sind für mich das ideale Zwischending zwischen Handy und richtigen Rechner anschmeißen.

Normalerweise verwende ich Markengeräte. Ich weiß nur nicht so genau, welche Marke mir gefällt. Ich habe zwar auch iPads (die ganz billigen), aber die gefallen mir nicht so und das Preis-Leistungsverhältnis erscheint mir kaputt, obwohl ich zugeben muss, dass die Qualität recht gut ist, weil ich noch eines von 2011 habe, und das immer noch ordentlich funktioniert (aber natürlich völlig veraltet ist).

Ich hatte mal Samsung, mich aber sehr geärgert, weil kaum Updates.

Seither habe ich einige Lenovo gehabt, von denen das erste auch nicht lange gehalten hat und nach kurzer Zeit nicht mehr zu gebrauchen war, nicht mehr richtig booten konnte und auch sonst von sich selbst überlastet geschienen hatte.

Mein zweites Lenovo habe ich immer noch. Obwohl es da ärgerlicherweise auch schon kurz nach dem Kauf keine Updates mehr gab, hat sich das Ding bisher als unkaputtbar erwiesen. Ich habe das Ding ständig im Flieger mit dabei, vorne im Rucksack, gucke unterwegs Filme, habe das aber auch sonst ständig im Gebrauch, morgens im Bad Medien lesen, abends oft zum Fernsehen gucken und so weiter und so fort. Die Tasche außenrum ist schon mehrfach gebrochen und total abgeranzt, aber dieses Tablet ist nicht kaputt zu kriegen.

Ich habe auch schon das Nachfolgetablet, das bisher aber nur aktualisiert, weil aus irgendwelchen Gründen das, was bisher nicht kaputt zu kriegen war, immer noch nicht kaputt ist. So sehr das erste Lenove ein Fehlkauf war, so sehr hat sich das zweite ausbezahlt, auch wenn sie die Updates gleich abgedreht haben (und die es ja fertig bringen, Tablets zu verkaufen, die zum Zeitpunkt des Verkaufes schon aus dem Support sind).

Wie auch immer.

Ich hatte mir aus Reservegründen vor einiger Zeit noch ein Billig-Tablet der Marke „CTYD“ oder „GTYD“ (so genau kann man das Billog-Logo nicht lesen) im Angebot bei Amazon gekauft, hatte meiner Erinnerung nach so um die 80 oder 90 Euro gekostet. Hatte ich mir so als Reserve-Blog-Eisen gedacht, für ins Auto oder an den Strand, wo es geklaut werden oder sonst Schaden nehmen könnte.

Ich hatte gestaunt, weil es trotz seines günstigen Preises einen sehr guten Eindruck macht: Toller, hochauflösender Bildschirm, aktuelles Android, passabler Klang, brauchbarer Prozessor – was will man mehr? Updates bin ich mir gerade nicht sicher, aber das Ding hatte einen verblüffend guten Eindruck gemacht.

Und: Für den Preis sogar ein Mobilfunkmodem, man kann eine SIM reinstecken. Perfekt, um sich für besondere Fälle mal eine Prepaid-Karte reinzustecken. Eigentlich super.

Allerdings habe ich den Verdacht, dass die genauso schummeln, wie ein älteres Billig-Tablet, das ich neulich mal entsorgt hatte: Da nämlich gab es auf der Rückseite mehrere „Kameras“, wie das bei Handys so ist, von denen aber nur hinter einer tatsächlich eine echte Kamera steckte, die anderen nur Attrappen sind. Und auch hier: Ein Blitz und nicht weniger als vier Kameras werden gezeigt, aber nur eine ist echt (und nicht gut), die anderen drei sind Fake. Macht aber nichts, Tablets müssen eigentlich nicht gut fotografieren, sondern QR-Codes scannen und Videokonferenzen machen. Reicht. Und die Attrappen stören ja nicht, solange sie zusätzlich angebracht sind.

Eigentlich war ich sehr zufrieden, soviel Tablet für so wenig Geld zu bekommen.

Aber, ach.

Jetzt weiß ich, wo der Haken ist.

Das Tablet ist mir vorhin runtergefallen. Nicht hoch. Ich hatte etwas aus einem Unterschrank gezogen, und dabei ist es mir unabsichtlich mit herausgerutscht und heruntergefallen. Vielleicht 30 bis 40 cm, und das nicht einmal hart, weil ich es noch mit dem Fuß aufgefangen hatte. Es ist nur etwas mit einer Ecke auf den Boden geditscht, kommt man kaum hören.

Glas zertrümmert. Das Tablet funktioniert noch, aber es ist natürlich blöd, wenn an einer Ecke das Glas zerbröselt ist und sich scharfkantig anfühlt.

Immerhin weiß ich jetzt, wo sie sparen (außer an der Kamera).

Markengeräte (teils beworben mit „Gorilla-Glas“) sind mir zwar selten, ich bin da eigentlich achtsam, aber durchaus schon heruntergefallen, obwohl ich fairerweise auch sagen muss, dass ich meine teuren Geräte immer mit Schutzglas und Schutzhülle ausstatte. Aber die haben das immer weggesteckt.

Nun ist mir zum ersten Mal in meinem Leben das Deckglas eines Mobilgerätes gebrochen. Was das Ding jetzt leider auch schrottreif macht.

Nun grüble ich, was eigentlich das richtige Tablet ist.

  • Am einen Ende die langlebigen (was manche bestreiten) aber sauteuren Apple-iPads.
  • Auf der anderen Seite die billigen China-Dinger, die beim schiefe Blick springen.
  • Und mittendrin die mittelpreisigen Markengeräte, von denen eines nicht lange hielt und das andere sich als unkaputtbares Arbeitspferd schon sehr, sehr gelohnt hat und wohl eine der besten Anschaffungen war, die ich in dem Bereich bisher getätigt habe.

Es ist wohl wie mit den IKEA-Bratpfannen: Man kauft halt so in die Mitte.