Ansichten eines Informatikers

Lenovo-Schrott im Verkauf?

Hadmut
21.1.2023 22:32

Was soll das?

LIDL bietet ab Montag ein 11-Zoll-Tablet zum ordentlichen Preis an. Ein Lenovo Tab P11 »ZA7R0180SE«, 11 Zoll Tablet Platinum Grey

Nun ist das bekannt, dass Lenovo zwar gute Hardware macht, es aber mit dem Support so eine Sache ist, weil sie zwar Updates bieten, aber nicht sehr lange.

Also habe ich mal in die Liste von Lenovo geschaut:

Wenn ich jetzt nicht schief gucke, dann ist der Support für Sicherheitsupdates für das Lenovo Tab P11 bereits am 1.1.2023 abgelaufen.

Das ist mir schon oft passiert, dass ich Geräte, auf denen nicht allgemeines Linux oder irgendeine offene Firmware, sondern vom Hersteller gelieferte Software läuft, schon nach kurzer Zeit (wenn überhaupt je) keine Sicherheitsupdates mehr bekommen und damit zumindest allgemein faktisch nicht mehr einsetzbar sind. Ich habe schon mal welche deshalb weggeworfen, obwohl die Hardware noch voll in Ordnung war, aber auch Geräte so ausgemustert, dass sie nur noch für ein, zwei ausgewählte, vertrauenswürdige Apps, aber nicht mehr für alles und auch nicht zum Surfen eingesetzt werden.

Ich finde das unmöglich, was da abläuft.

Vor allem aber ist es absurd, was Regierung und EU da abziehen. Einerseits schimpfen sie auf die „geplante Obsoleszenz“, und verlangen, dass man die Akkus wechseln kann. Andererseits kümmern sie sich aber nicht um die Software.

Früher, vor 20 Jahren, also ich noch so einfache Handys hatte, mit denen man nur telefonieren und SMS schicken konnte, als ich noch diese Nokia-Dinger hatte, und es auf dei Software eigentlich nicht ankam und es keine Firmware-Updates gab, habe ich noch Ersatzakkus gekauft, weil man die früher sowieso rausnehmen konnte und musste, weil es NiMH-Akkus waren. Ich könnte mich aber nicht erinnern, dass mir bei irgendeinem Smartphone oder Tablet der Akku schon mal vor dem Ende der Softwareupdates versagt hätte und ich den Akku überhaupt hätte tauschen wollen.

Ein Handy war mal so kaputt, dass es sich gar nicht mehr einschalten ließ, was auf einem Kurzschluss im Akku beruhen könnte, ich weiß es aber nicht so genau, und da gab es auch schon lange keine Updates mehr.

Irgendwie hat sich dieser ganze rot-grüne Komplex total darauf festgenagelt, dass man bei Handys und Tablets die Akkus wechseln können soll, weil das etwas ist, was auch die kompetenzfernen Politschichten kapieren, weil man sich unter einem Akku etwas vorstellen kann. Akku tauschen, das ist so haptisch, so wie die Batterien in einer Taschenlampe oder der Fernbedingung für den Fernseher zu wechseln. Aber mal dafür zu sorgen, dass es überhaupt einen Softwaresupport bis zum Ende der Lebensdauer des ersten Akkus gibt, kommt den Leuten kaum in den Sinn. Irgendwer hat es schon mal angesprochen, aber sich nicht durchsetzen können.

Meines Erachtens müsste man da eine Mindestsupportzeit, unterhalb derer Geräte nicht mehr verkauft werden dürfen, verpflichtend vorschreiben. Ich bin der Meinung, dass ein SmartPhone heute – vor allem bei den Preisen – mindestens drei, vier Jahre laufen müsste. Die EU will gerade eine Pflicht einführen, dass die Hersteller mindestens 5 Jahre lang Ersatzteile anbieten müssen. Was soll das, für ein Gerät 5 Jahre lang Ersatzteile zu fordern, wenn der Softwaresupport bereits dann abgelaufen ist, wenn das Ding in den Laden kommt?

Zumindest aber würde ich da verlangen, dass das beim Kauf mitgeteilt werden und deutlich auf der Packung stehen muss, bis wann der Softwaresupport läuft.

Und solche Geräte zu verkaufen, bei denen der Support bereits abgelaufen ist, würde ich für Betrug halten.

Und dann wundert man sich, wenn Hacker so leicht reinkommen. Während eines kalten Kriegs mit den Russen.