Ansichten eines Informatikers

Flugzeugabsturz durch Fluglotsin?

Hadmut
29.11.2024 4:27

Das klingt würzig.

Allerdings habe ich da Zweifel. NTV schreibt aus dem Spiegel ab, wonach es im Fall der in Vilnius abgestürzten DHL-Frachtmaschine üble Kommunikationsprobleme zwischen Flugzeug und Fluglotsin gegeben habe.

Ich bin zwar Laie und habe nur so ein ganz kleines Bisschen Ahnung vom Fliegen, aber auf mich wirkt die Beschreibung – so gut mir die Vorstellung von der unfähigen Quotenfrau gefallen würde, aber da muss man sich vor dem confirmation bias hüten – nicht sehr überzeugend.

Ich kann mir zwar lebhaft vorstellen, dass das mit dem Funk genau so abgelaufen ist – aber nicht, dass das zum Absturz führte.

Auch die Darstellung mit dem Strömungsabriss könnte dazu passen, dass es ja irgendwo Behauptungen von Augenzeugen gab, dass die Maschine über eine Tragfläche weggekippt und einfach runtergefallen ist.

Aber:

Meines Wissens teilen sich Pilot und Copilot da immer die Arbeit: Einer fliegt, einer funkt und navigiert. Selbst wenn die den größten Funk-Scheiß bauen würden, dürfte das eigentlich nicht davon abhalten, entweder nach dem Instrumentenlandesystem sauber zu landen, dessen Frequenz sich ja auch nicht ändert, sondern meines Wissens in den Karten eingezeichnet ist, und ich glaube sogar, vorher im Bordcomputer für die Flugroute eingegeben wird, und entweder genau dem Leitsignal zu folgen oder die Landung abzubrechen, während der andere Pilot sich mit der Fluglotsin herumärgern darf.

Ich glaube ihnen gerne die Kommunikationsprobleme.

Und ich glaube ihnen auch den Strömungsabriss (das Ding ist ja schließlich wirklich abgestürzt). Ein Airbus hätte das wohl verhindert, da hätte wohl der Bordcomputer eingegriffen und den Abriss verhindert (was in Bodennähe allerdings auch nicht immer den Absturz verhindert, aber das Auseinanderbrechen, siehe Airbusabsturz Mülhausen, wo man sich ja stritt, ob der Bordcomputer den Absturz verursachte oder dafür sorgte, dass er glimpflich ausging – oder beides). Aber irgendwo stand, das sei eine Boeing 737 gewesen, und keine von den wackeligen 737-MAX, sondern noch eine von den alten, robusten. Die seien zuverlässig. Aber soweit ich weiß, hatten die keinen Bordcomputer, der eingreift, wenn der Pilot einen Strömungsabriss baut. Wer Mist fliegt, stürzt ab.

Aber der Kausalzusammenhang zwischen Kommunikation und Strömungabriss leuchtet mir – bei normalen Vorgängen im Cockpit – nicht ein.