Ansichten eines Informatikers

Die Wirtschaftsflucht der Stihl-Säge

Hadmut
24.2.2024 1:43

Es wird immer grotesker.

Kennt Ihr Stihl-Sägen? Weltbekannte Kettensägen, gelten als die besten. Bisher Made in Germany. Ratet mal, wohin die jetzt abwandern.

Stihl wandert mit deutscher Fabrik in die Schweiz aus – Wirtschaft in der Krise

Paukenschlag in der Wirtschaft: Stihl will sein neues Werk im Ausland statt wie zunächst angekündigt in Ludwigsburg bauen. Hohe Kosten und Bürokratie treiben deutsche Hersteller fort – ein Alarmsignal

Im November 2022 hatte das Familienunternehmen Stihl mitgeteilt, auf dem Standort des inzwischen abgerissenen Werks 5 in der Ludwigsburger Weststadt einen neuen hochmodernen Fertigungsstandort bauen zu wollen. Die Rede war von mehreren Hundert Arbeitsplätzen, einem Bekenntnis zum Standort Deutschland und einer Stärkung der lokalen Wirtschaft.

Damit ist es nun offenbar vorbei: Aufgrund der sich weiter verschlechternden Rahmenbedingungen in der deutschen Wirtschaft legt der Kleingerätehersteller die Pläne auf Eis. Statt in Ludwigburg will die Firma nun eventuell in ihren Schweizer Standort investieren und dort das Werk ausbauen.

Gegenüber der Tagesschau sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Nikolas Stihl, dass die Schweiz zwar höhere Löhne habe, aber unter dem Strich niedrigere Gesamtkosten als Deutschland aufweise.

In Deutschland seien die Abgaben, Steuern und Energiekosten inzwischen so hoch, dass die Produktion im Hochlohnland Schweiz tatsächlich rentabler ist. Dazu kommen in Deutschland stark gestiegene Baukosten. Steuererleichterungen und ein Bürokratieabbau würden den Unternehmen helfen, fordert Nikolas Stihl, und steht damit nicht allein.

Das muss man sich mal vorstellen: Die Schweiz ist ein Hochlohnland, und in der Schweiz ist alles sauteuer, der Wechselkurs des Franken auch noch enorm hoch. Und trotzdem ist die Schweiz für Stihl günstiger als Deutschland, weil in Deutschland alles so krank, teuer, bürokratisch geworden ist.

Und ein Solarhersteller wandert in die USA ab.

Allerdings:

Den Schritt begründete die Gruppe damit, dass es “noch keine Entscheidung über politische Unterstützungsmaßnahmen zur Behebung der aktuellen Marktverzerrungen durch Überangebot und Dumpingpreise bei Solarmodulen gibt”.