Ansichten eines Informatikers

Deutsche Küche

Hadmut
4.2.2024 21:47

Ist es eigentlich Voraussetzung der deutschen Staatsbürgerschaft, schon mal was von deutscher Küche gehört zu haben?

Jetzt erklären uns schon Migranten – anscheinend mit dem gastronomischen Weltbild der Schnellimbiss-Gasse – dass es die deutsche Küche nicht gäbe.

Das wird nichts mehr mit der Integration.

Die deutsche Küche ist – oder zumindest war sie es mal – eine der reichhaltigsten und abwechslungsreichsten der Welt, weil auch relativ alt und vor allem aus vielen regionalen Küchen bestehend und schon seit dem Mittelalter entstanden. Deutschland hatte mal mehr – und viel bessere – Brotsorten als der Rest der Welt zusammen. Das ist immer das, was einem als Deutscher im Ausland zuerst fehlt: Gutes Brot.

China war bis vor wenigen Jahrzehnten noch ein einfaches Agrarland, in dem es für viele kaum mehr zu essen ab als ein Schüsselchen Reis. Die chinesische Küche ist vor allem eine des Kurzgebratenem, weil Brennholz knapp war. Und als ich meine ersten Reisen nach Asien unternahm, musste ich feststellen, dass es kein Frühstück, kein Abendessen gibt, dass sie morgens, mittags und abends das gleiche essen. Und in traditionellen chinesischen Restaurants gibt es auch nur wenig Abwechslung und – bis auf Besonderheiten wie Peking-Ente – nur relativ einfache Gerichte, bei denen oft nicht einmal das Fleisch vom Knochen gelöst wird, und bei der es den Gästen selbst überlassen bleibt, sich ihre individuelle Kombination zusammenzustellen. Heute gibt es in Asien sehr gute Restaurants, aber das ist noch keine sehr alte Küche, und vor allem haben sie viel in Europa und aus der Konkurrenz mit Europa gelernt. Woher sollte es die auch geben, noch bis in die 1960er und frühen 1970er Jahre war China ein überwiegend bitterarmes Entwicklungsland. Ich hatte mal dem (älteren) chinesischen Reiseführer in Peking gesagt, dass ich das als Kind noch so gelernt hatte, dass Chinesen nur einen blauen Anzug, einen dreieckigen Hut, und ein Fahrrad haben, ständig dämlich grinsen und nur Reis fressen. Da bliebt der stehen, guckte mich an und meinte „Ja, aber genau so war es doch auch!“ Der Kaiser hatte vielleicht ein paar fähige Köche, aber spätestens mit dem Kommunismus hatte sich das alles erledigt, was noch anspruchsvolle Küche war. Das hat sich erst danach (wieder) entwickelt.

Und dass die chinesische Küche so verbreitet ist, liegt daran, dass die Chinesen als billige Arbeitskräfte so verbreitet sind, und dass die Küche einfach und schnell ist und mit wenig Brennholz auskommt, während deutsche Gerichte oft sehr lange brauchen. Und vor allem: Es schmeckt immer und überall gleich. Man muss für die chinesische Straßenküche nicht groß kochen lernen, und das Zeug kommt heute als Baukasten aus dem Großmarkt. Deshalb schmeckt es auch überall gleich. Ente süß-sauer – egal wo man hingeht, schmeckt immer sehr, sehr ähnlich. In Europa. Geht man in Asien, Australien, USA zum Chinesen, schmeckt es anders als hier, aber auch weitgehend gleich.

Und die Vulgärmigration reduziert das jetzt alles auf Fastfood:

  • Pommes gibt’s.
  • Hamburger gibt’s.
  • Döner gibt’s.
  • China-Box gibt’s. Und Ente süß-sauer.
  • Pizza gibt’s.
  • Zum Inder kann man noch gehen.

Fertig.

Logische Folge: Die Deutschen haben keine Küche.

Und das soll dann die „Integration“ sein.

(Festzuhalten ist allerdings, dass eine Reihe guter Bäckereien in Berlin türkisch sind. Wenn die in Deutschland gut Bäcker gelernt haben, und dann richtig gut deutsche und türkisch/arabische Backwaren/Süßkram im Angebot haben, ist die Kundenbasis breit genug, um wirtschaftlich überleben zu können. Die Qualität ist sehr gut, allerdings kein Raum mehr für traditionelle Bäckerbrote. Allerdings sind auch da die Preise rapide hochgegangen.)