Ansichten eines Informatikers

Die Frage nach der Qualifikation

Hadmut
2.2.2024 15:36

Ein Leser schickt mir einen Scan eines Leserbriefes aus einer Zeitung.

Hallo Herr Danisch

Anbei der Scan eines Leserkommerntars aus den BNN vom 1.2.24, der ziemlich gut beschreibt, nach welchen Kriterien unsere Politiker in Führungspositionen ausgesucht und eingesetzt werden.

Viel Spaß beim Vergleichen

Gruß aus Karlsruhe

(BNN = Badische Neueste Nachrichten)

Kurze Antwort darauf:

Weil alle Vorgänge in der Politik und in den Parteien so gemacht sind, dass befähigte Leute da gar nicht erst hinkönnen, weil sie entweder tagsüber bei der Arbeit sind oder spätnachts im Bett liegen müssen. Die Politik ist so gebaut, dass sie von vornherein nur für solche zugänglich ist, die nichts zu tun und viel Zeit haben. Der Effekt ist bekannt, das ist auch bei Wikipedia und der Berlinale so. Die Tyrannei derer, die mehr Zeit haben.

Dazu kommt noch die Verblödungsspirale, weil das politische Geschwätz heute so dumm ist, dass kein Mensch, der ernstlich irgendetwas gelernt hat, da noch mitmachen kann, weil er massive Hemmungen haben muss. Nur der, der gar nichts gelernt hat, bringt die Bereitschaft auf, in Politik und Medien einfach jeden beliebigen Blödsinn und jeden Tag einen anderen zu behaupten.

Das ganze Konzept von rot-grün funktioniert nur mit mentalen Zivilversagern.

Außerdem sind Leute, die einen Beruf haben, nicht so leicht erpressbar. Man kann sie nicht damit erpressen, dass man sie aus dem Posten wirft, und sie würden auch nicht alles dafür tun, ihn zu behalten. Hat man aber eine Fraktion nur aus Versagern, die bei Rauswurf direkt in Hartz IV landen würden, dann sind die leichter zu kontrollieren, weil sie machen, was man von ihnen verlangt, zu jedem Schwachsinn bereit sind und sowieso nicht merken, wie dumm das ganze ist.

Ich war mal vor Jahren auf einer Journalistenkonferenz zum Thema „Experten“, auf der Journalisten ganz unverblümt erzählten, dass sie niemals befähigte Professoren interviewen, weil bei denen nie vorher weiß, was sie sagen. Eine sagte, einer hätte mal ihr Interview versaut und sie blamiert, weil er auf die erste Frage eine komplizierte und schwer verständliche, im Ergebnis auch unerwünschte Antwort gegeben hatte, und auf die zweite Frage geantwortet hatte, dass man da doch lieber den Kollegen X konsultiere, der sei da kompetenter. Und sie völlig blamiert da stand, weil das kein Interview sei. Stattdessen bevorzuge man eine (die auch im Anschluss daran persönlich eingeladen war und sich tatsächlich gut vorkam), von der alle wissen, dass sie keine Ahnung hat und nur dummes Zeug schwätzt, die aber medial gut sei, und genau das, was man hören will, kameratauglich in der vorgegebenen Zeit in die Kamera sagt. Die weiß, was man hören will, und man sagt ihr „15 Sekunden-Statement“, und *zack* hat man ein sendefähiges 15-Sekunden-Statement in der Kamera. Wissenschaftliche Substanz interessiert niemanden.

Man könnte es auch kürzer und rustikaler ausdrücken, wie der Volksmund es gerne tut: „Dumm fickt gut!“

Es ist bekannt, dass Leute im Bett besser sind, wenn sie nicht darüber nachdenken, nicht versuchen einfühlsam zu sein, nicht empfindsam sind, nicht quatschen, sondern einfach nur losrammeln und wie ein Bekloppter rammeln und rammeln und rammeln.

Genau so ist das auch in Politik und Medien. Wie im Porno. Man soll nicht denken. Man soll einfach losrammeln, wenn das rote Licht angeht.

Die Dummen regieren die Welt.