Ansichten eines Informatikers

Das Steuermodell der Jusos und die Tabelle K

Hadmut
26.11.2023 18:36

Ein Leser schickt mir einen Hinweis darauf, wie sich die Jusos das mit den Steuern und der Umverteilung so vorstellen.

Sehr geehter Herr Danisch,

zur Steuerrechnung der Jusos:
https://www.danisch.de/blog/2023/11/19/die-steuerrechnungen-der-jusos/

Das Folgende ist wichtig zu wissen und dürfte einen Nachtrag bei dem Beitrag erforderlich machen:

Zufälligerweise wurde in einem technischen Blog die Grundlage zu diesem Steuermodell gepostet. Es handelt sich um die Steuertabelle K. Die war gezielt so aufgebaut, dass durch Selbstständigkeit kein Kapital aufgebaut werden konnte und somit auch nichts investiert werden konnte.

https://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Steuern_und_Abgaben

Leider verbietet das Nutzungsrecht eine Verwendung im Blog, aber der Text unter der “Tabelle K” sollte unbedingt gelesen werden. Auf jeden Fall ist die Forderung der Jusos eine Forderung nach Steuerprinzipien der DDR.

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Insbesondere Interessant ist noch die “Tabelle G”. Die Einkommen der Parteifreunde lag in dem Bereich der wieder niedrigeren Steuern.

Mit freundlichen Gruessen

Naja, deren „Nutzungsbeschränkung“ ist völlig Quatsch, das Zitatrecht können sie gar nicht beschränken. Und wie ich zum Gebaren des Mitteldeutschen Rundfunks schon beschrieben hatte, gab es das Zitatrecht in fast gleicher Formulierung auch in der DDR. Ob die Rechtskunde dieser Leute so hoch ist, sei also mal dahingestellt. Davon abgesehen stammen die Tabellen ja nicht von ihnen selbst, sie können daran also kein Urheberrecht erworben haben (Urheberrechte kann man sowieso nicht erwerben), und amtliche Mitteilungen wie Steuertabellen sind sowieso vom Urheberrecht ausgenommen. Auch die Bemerkung am Fußende zu Rechteverletzungen ist Unfug. Das ist aber demnach ein Werk vieler Autoren, und der Text im Kasten von einem anderen (wohl rechtskundigeren) Autor als der Standard-Rahmen außenrum.

Wie dem auch sei: Unterstellt, die angegebenen Tabellen sind richtig, hat die DDR – nichts anderes würde man von ihr erwarten – systematisch verhindert, dass da jemand Vermögen aufbauen kann und wesentlich mehr als seine laufenden Kosten deckt. Wobei ich mal vermuten würde, dass man auch in der DDR Betriebsausgaben in einer Bilanz von den Einnahmen abziehen und den Gewinn ermitteln konnte, der dann besteuert wurde, dass also Ausgaben für den Betrieb an sich nicht steuerpflichtig waren (sofern man in der DDR überhaupt irgendetwas für den Betrieb kaufen konnte).

Es sieht aber tatsächlich aus, als hätten die Jusos ihre Steuerideen zur Erbschaftssteuer von der DDR abgeguckt, und als ginge es darum, jedes Privatvermögen über gewisse gestattete sozialistische Lebenshaltung abzuschöpfen.

Das Ziel ist die Zerstörung von allem, was sich qualitativ oberhalb eines Vulgärsozialismus bewegt.

Wer wählt sowas?