Ansichten eines Informatikers

Wer hat schuld an Lötkolbenfotos?

Hadmut
21.11.2023 14:30

Und ja, ich weiß, seit der Rechtschreibreform schreibt man Schuld hier groß.

Ich bin mir noch nicht schlüssig, was ich von der Rechtschreibreform halten soll. Früher hielt ich sie nur für dämlich und bekloppt, war aber bereit, einer Einheitlichkeit gewissen Wert zuzumessen. Mittlerweile habe ich den Verdacht, dass sie so eine Vorübung für Gendersprech war, dass wir das alle schon einmal lernen und akzeptieren sollten, uns die Sprache von politischen Dummengremien vorschreiben zu lassen. Seit das eskaliert, stehe ich der Sprachpanscherei sehr kritisch gegenüber.

Ich halte es für einen Skandal, dass man die Macher und die Drahtzieher der Rechtschreibreform niemals zur Verantwortung gezogen hat.

Es geht aber eigentlich um etwas anderes. Obwohl es so anders gar nicht mal ist.

Frauen und Auto

Hallo Herr Danisch,

bei dem Thema irren sie aber total! Natürlich haben die Frauen auf den Fotos keine Ahnung von Technik, das sind Fotomodelle. Die Fotografen sind die Verursacher. Wenn ich eine Frau am Auto in Aktion ablichten will, dann drücke ich ihr nicht das Radkreuz in die Hand. Sie wissen doch auch, wie es richtig geht. Die Urheber der Bilder offensichtlich nicht.

Gruß aus

Der Gedanke, dass die Mädels auf den Fotos daran nicht schuld sind, sondern nur irgendwelche Berufs-Hübschen sind, die einfach machen, was man ihnen sagt (wie auch Schauspieler), ist nicht abwegig. Aber auch nicht durchgreifend. Denn wer sich als Beruf sucht, irgendwelchen Quatsch darzustellen, von dem er keine Ahnung hat, der ist zwar nicht dran schuld, den Lötkolben falsch zu halten, aber gewaltig daran schuld, sich für (kleines) Geld zum Clown und Hampelmann zu machen. Sie müssen vielleicht nicht wissen, wie man einen Lötkolben hält. Aber dass sie sich damit lächerlich machen, Berufe darzustellen, die sie nicht kennen, das müssen sie schon wissen. Und deshalb haben diese Mädels es durch und durch verdient, dass man sie verspottet und sich über sie lustig macht.

Es gibt da nämlich keine Spottimmunität.

Ähnliches gilt für die Fotografen. Wobei man da ja nicht so genau sieht, wer es war. Die Auffassung aber, dass der Fotograf es besser wissen muss, als das Model, beruht wohl insgeheim auf der Annahme, dass der Fotograf ein Mann ist, und der doch bitte wissen muss, wie man lötet.

Löten ist irgendwie aus der Zeit gefallen. Zu meiner Zeit haben Elektronik-Freaks noch gelötet, denn es war die analoge Zeit. Heute gibt es nichts mehr zu löten, weil alles automatisch SMD-gelötet ist, was man ohne sauteureres Spezialwerkzeug gar nicht kann, und auch nur im großen Stil, nicht mehr als Bastelei. Heute wird as Zeug nur noch zusammengesteckt und dann irgendwelche Software draufgeladen. Das versteht man heute unter „Elektronik“ – weil „Digitalisierung“.

Die Schuld sehe ich hier beim Auftraggeber – jenen Leuten, die für so einen Mist bezahlen, die das kaufen, um es irgendwo zu publizieren.

Medien, Werbung, PR, Politik, Feminismus.

Denn die wollen uns einreden, uns umprogrammieren, dass Frau im Ingenieurkram völlig normal wäre, obwohl es das nicht ist. Und uns deshalb mit Fake-Fotos belügen.

Mich erinnert das immer an diese von Maria Furtwängler betrieben Diskussion um die Frauenquote bei Fernsehkommissaren. Einerseits nämlich hat das Öffentlich-Rechtliche Fernsehen den Auftrag, und heuchelt auch, den Anspruch zu haben, die Realität darzustellen. Andererseits gibt man zwar zu, dass der Frauenanteil bei Fernsehkommissaren schon weit über dem bei der echten Polizei liegt, trotzdem beschwert man sich und will ihn auf 50% hochprügeln, weil er nicht dem Frauenanteil bei der echten Polizei, sondern dem Bevölkerungsanteil entsprechen soll.

Man wird also systematisch belogen, in dem einem das, was man haben will, was politisch sein soll, als bestehende Realität vorgegaukelt wird.

Deshalb sind für mich die Models und Fotografen, die solche Bilder herstellen, zwar treffliche Spottobjekte und stets für einen Lacher gut, die eigentliche Schuld sehe ich aber bei den zahlungskräftigen Propaganda-Lügnern, die uns etwas vorgaukeln wollen, was es in der Realität so nicht gibt. Denn gäbe es das, könnte man die Realität in echt fotografieren und müsste keine gestellten Deppenfotos aus dem Studio verwenden.

Wir haben hier eine Lügen- oder besser Öffentlichkeitsbelügungsindustrie.

Auch bekannt als „Lügenpresse“.

Die uns die Geschlechter genauso per Dekret umverordnen wollen wie die Rechtschreibung.

Und wenn es die als Abnehmer solchen Mistes nicht gäbe, gäbe es auch eine Anbieter.