Ansichten eines Informatikers

Zwei Bedenklichkeiten vom Tage

Hadmut
20.11.2023 16:02

Ein völlig unwichtiger und belangloser Blog-Artikel. Muss man nicht lesen.

Ich war heute unterwegs. Mit dem Auto. Mit der Straßenbahn. Mit der U-Bahn.

Zwei Dinge sind mir dabei heute aufgefallen:

  1. Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal so oft an einem Tag im Straßenverkehr Rettungsfahrzeugen mit Blaulicht Platz gemacht oder Vorfahrt gelassen zu haben. Sogar in der Straßenbahn ist mir das augefallen. Dabei war ich gar nicht mal so lange im Straßenverkehr.

    Ist das nur mein subjektiver Eindruck, habe ich mich vielleicht schon an die Ruhe auf Zypern gewöhnt, oder ist hier irgendwas in der Luft oder im Wasser?

  2. Immer wieder sind mir heute irgendwelche Aufkleber und Werbung aufgefallen: Wir suchen Personal.

    Eigentlich ging das schon heute morgen im Bett vor dem Aufstehen los. Radiowecker. Die Moderatorin erzählte, dass die Berliner Verkehrsbetriebe ihren Busfahrplan schon wieder ausdünnen müssen, weil sie – trotz des bereits ausgedünnten Fahrplans – schon wieder nicht genug Fahrer haben, um den Fahrplan zu bedienen. Ihre Tochter habe heute morgen mit dem Handy SOS gefunkt, weil der Schulbus nicht kam und sie nicht wusste, wie sie pünktlich zur Schule kommen sollte.

    Den ganzen Tag über sind mir Anzeigen aufgefallen. An irgendwelchen Läden. An Supermärkten. Klempnerfahrzeuge haben Aufkleber, sie suchen Installateure. In der Straßenbahn wollen sie Frauen den Job als Straßenbahnfahrerin schmackhaft machen. Im Autoradio jubelt einer, einen vollen Bus durch die Stadt zu fahren sei das Schönste, was er sich vorstellen kann. Es gäbe nichts Schöneres als diesen Job. Manche machen die Cafe-Ecke dicht, weil sie kein Personal haben. Oder früher zu. Personalnot einfach überall. Oft ist die Werbung um Personal größer und aufdringlicher als die, um ihren Waren und Dienstleistungen anzupreisen.

    Trotzdem schmeißt die Regierung das Geld – das, das sie laut Bundesverfassungsgericht auch gar nicht hat – mit vollen Händen zum Fenster raus, um diejenigen zu belohnen, die nicht arbeiten.

    Diese Gesellschaft leidet an sozialistischer Sepsis. Wer arbeitet, wird bestraft. Wer nicht arbeitet, wird belohnt. Und gleichzeitig ist man überzeugt, die Bevölkerung sei wirklich so blöd, trotzdem arbeiten zu wollen.