Ansichten eines Informatikers

Noch mehr Terror

Hadmut
7.11.2023 0:38

Über Schweden.

Die WELT: Schweden – der neue Lieblingsfeind der Islamisten

Das finde ich erstaunlich. Bei „Lieblingsfeind der Islamisten“ hätte ich auf Israel und die USA getippt. Schweden würde mir da eigentlich nicht so einfallen.

Auf kaum ein anderes Land konzentriert sich die Wut der islamischen Welt so stark wie auf Schweden. Regierungschef Kristersson hält die Terrorgefahr für so hoch wie nie zuvor. Dahinter stecken gezielte Kampagnen und Fake News, aber auch Schwedens besonderes Verhältnis zur Meinungsfreiheit.

[…]

Derzeit zieht kein anderes europäisches Land die Wut der muslimischen Welt und auch islamistischer Gruppen stärker auf sich als das Zehn-Millionen-Einwohner-Land im Norden des Kontinents. Bei genauerem Hinsehen stecken dahinter politisches Kalkül und gezielte Kampagnen, die Schweden zum willkommenen Feindbild in einem geopolitischen – und ideologischen – Kampf gegen den Westen machen.

So befeuerte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die Stimmung gegen Schweden mit einer klaren politischen Absicht.

Auch das iranische Regime nutzte die Wut auf Schweden wiederholt als Katalysator, um von den Protesten gegen die theokratische Herrschaft abzulenken, die das Land zuletzt immer wieder erschütterten. Der geistliche Führer Ayatollah Ali Chamenei erklärte die schwedische Regierung zum Unterstützer „von Verbrechern gegen die islamische Welt“.

Ei, warum denn das?

Ich hätte gedacht, dass man Schweden eher positiv sieht, weil die dort doch so viele Migranten aus islamischen Ländern aufgenommen haben.

In den Monaten vor dem Attentat in Brüssel waren in Schweden mehrmals öffentlich Korane verbrannt worden. Rasmus Paludan, rechtsextremer Aktivist und Gründer der islamfeindlichen Partei Stram Kurs, hatte die Heilige Schrift des Islam Anfang des Jahres vor der türkischen Botschaft in Stockholm angezündet. Es folgten wütende Proteste in muslimischen Ländern.

Wenige Monate später verbrannte ein in Schweden lebende Iraker den Koran vor einer Moschee in Stockholm, darauf folgten weitere Aktionen. Und wieder Proteste, dieses Mal in Verbindung mit der Forderung, Koranverbrennungen zu verbieten. Sogar al-Qaida und der IS schalteten sich mit gezielten Terroraufrufen gegen Schweden ein und forderten ihre Anhänger auf, Diplomaten und Botschaften anzugreifen.

Ach so. Koranverbrennungen.

Der große Hass auf Schweden wird offenbar durch gezielte Desinformationskampagnen weiter befeuert. Dazu gehört etwa die Behauptung, dass Schwedens Regierung Koranverbrennungen erlaubt. „Das ist offenkundig falsch. Es ist die demokratische schwedische Verfassung, die Protestaktionen erlaubt, und darunter fällt auch Religionskritik“, sagt Magnus Ranstorp, Terrorforscher an der schwedischen Verteidigungshochschule im Gespräch mit WELT.

Die Meinungsfreiheit wird in Schweden traditionell hochgehalten. Ein generelles Verbot von Koranverbrennungen – wie auch aller anderen heiligen Schriften – ist deshalb bisher nicht festgeschrieben.

„Schweden wird als Speerspitze im Kampf gegen den Islam dargestellt, weil es derzeit verletzbar ist, ein leichtes Opfer“, sagt Ranstorp.

Ach so. Schweden hat einen Anlass geliefert, ist ein leichter Gegner und voller Muslime, die leicht aufzuwiegeln sind. Schweden ist ein leichtes Ziel.

Dass die Schweden nicht die Schlauesten sind, wissen wir ja.

Die Ursache beschreibt er im Verschmelzen der Koran-Debatte mit einer älteren, gezielten Kampagne, die Schweden auch bei Muslimen im eigenen Land diskreditieren sollte. Ende 2021 tauchten Videos auf, in denen Mitarbeiter der schwedischen Sozialdienste weinende Kinder von ihren Eltern trennten und heftige Anschuldigungen erhoben: Schweden „entführe“ die Kinder muslimischer Familien und bringe sie bei Pädophilen unter. […] Die schwedische Regierung bemühte sich klarzustellen, dass es sich um Fake News handelte.

Oh. Auch das wird sicher lustig.

Haben wir eigentlich noch Platz, wenn die Schweden aus ihrem eigenen Land fliehen müssen, weil da dann Krieg ist?