Ansichten eines Informatikers

Noch ein Doppelbegriff

Hadmut
7.11.2023 10:15

Wieder was Schönes, wenn auch eher Mildes aus dem Reich der Doppelbegriffe, bei denen ein positiv und ein negativ konnotierter Begriff dasselbe meinen und je nach Bedarf eingesetzt werden:

Ein Leser schreibt mir:

Artikel aus der SVZ von heute.

Da kocht unsere Küsten-Barbie Schwesig bestimmt innerlich. Die ist auch so eine linke [Schimpfwort, Zensiert].

Landrat Stefan Kehrt kehrt SPD den Rücken
Politiker beklagt Gesinnungspolitik

Schwerin Die SPD in MV verliert ein prominentes Mitglied: Der Landrat von Vorpommern-Rügen, Stefan Kehrt, erklärte gestern seinen Austritt aus der Partei. Kehrt begründete diesen Schritt mit der Asylpolitik und der Sozialpolitik der SPD. Seinen Posten als Landrat wolle er behalten.

„Seit längerem nehme ich die Politik der SPD und des politischen Lagers links der Mitte als zu stark gesinnungsgeleitet und unzureichend an der Lebensrealität orientiert wahr“, teilte der Landrat in einer Erklärung mit. Zur Wahrung des sozialen Friedens bedürfte es spürbarer Kurskorrekturen. Seine dahingehenden Hoffnungen hätten sich nicht bestätigt. „Am sichtbarsten sind die gesinnungspolitischen Auswirkungen im Bereich der Asyl- und Migrationspolitik. Die Gesellschaft muss inzwischen Zustände tolerieren, die eines friedlichen, säkularen Rechtsstaates unwürdig sind.“ Auch das zur Beschlussfassung stehende neue Staatsangehörigkeitsrecht sei dafür ein Beispiel. In vielen Politikfeldern sei der Kurs bedenklich. In Zeiten, in denen jede helfende Hand gebraucht werde, befördere das Bürgergeld die Utopie eines anstrengungslosen Lebens. „In Wahrheit muss sich der arbeitende Rest der Bevölkerung für die anderen mitanstrengen.“

Die SPD-Landesvorsitzende und Ministerpräsidentin Manuela Schwesig bedauerte Kerths Schritt. „Ich schätze ihn und werde mit ihm als Landrat weiter gut zusammenarbeiten“, sagte sie in Berlin.

Ja. Die SPD ist die Lobby der Faulen und Unfähigen.

Letztlich beruht diese „Gesinnungspolitik“ auf denselben Denkvorgängen wie der „Haltungsjournalismus“, wonach es nämlich nicht mehr auf sachliche Argumente oder überhaupt den Sachvorgang ankommt, sondern ausschließlich auf die ideologisch-moralische Ausrichtung als einzigem Maßstab. Gut oder schlecht richten sich nur noch danach, ob etwas der – willkürlich gesetzten – Doktrin entspricht oder nicht.

Fällt Euch etwas auf?

Wenn man es positiv darstellen will, nennt man es „Haltung“, wie in „Haltungsjournalismus“ oder „Haltung zeigen“.

Wenn man es negativ darstellen will, nennt man es „Gesinnung“, wie in „Gesinnungspolitik“ oder „Gesinnungsjustiz“.

Ist aber dasselbe.