Ansichten eines Informatikers

Gen Z und die Modern Monetary Theory

Hadmut
6.11.2023 11:43

Sie merken was. Aber nur ein bisschen.

Ein Leser fragt an, was ich dazu sage:

Genau das, was die da sagt, habe ich schon oft beschrieben.

Der Unterschied: Ich beschreibe es aus der Sicht des kritischen Beobachters, der sagt, dass das nicht funktionieren kann. Sie beschreibt es aus Sicht der Kuh, die auf der Weide steht und sich wundert, warum es donnert.

Anders gesagt: Dasselbe Phänomen, nur von oben und von unten betrachtet.

Ich hatte das beispielsweise im Januar 2022 schon mal ausführlich angesprochen, es geht um diese „Modern Money Theory“, heißt auch „Modern Monetary Theory“. So stellen sich rot-grün-linke die Welt und den Staat vor, die Linken haben mit Maurice Höfgen sogar einen eigenen Priester und Wanderprediger dafür.

Die Vorstellung ist, dass der Staat beliebig viel Geld drucken kann und Geld keinen Gegenwert, keine Wirtschaftskraft haben muss, sondern der Staat beliebig viele Zettelchen mit Zahlen beschriften kann, solange es nur Arbeitslose gibt. Deren Arbeitskraft und Arbeit kauft er dann mit diesen Zettelchen ein. Die sollen einfach irgendwas tun und bekommen vom Staat diese Geldscheinchen dafür.

Das Problem daran ist, dass der Staat selbst in der Regel nicht produktiv ist. Das heißt, dass der ausgegebenen Geldmenge – genauer gesagt, den willkürlich bedruckten Papierstückchen oder lustigen Zahlen auf dem Kontoauszug – eben keine adäquate Arbeitsleistung gegenüber steht, und es deshalb auch keine proportional ansteigende Menge an Waren und Dienstleistungen gibt, die man denen, die nun arbeiten, dafür geben könnte. Das heißt, die bekommen nur irgendwelche Zahlen, können sich dafür aber nichts oder zumindest nicht angemessen viel kaufen. Und damit die das nicht so merken, dass das Geld eigentlich nichts wert ist, und man durch die Geldflut eine Inflation produziert, schlägt die MMT vor, den Leuten das Geld, nachdem sie es verdient haben, ganz schnell wieder wegzubesteuern, bevor sie es ausgeben können, damit sie nicht, oder zumindest nicht so schnell, merken, dass das Geld eigentlich nichts wert ist und sie für umme gearbeitet haben. Oder was man da dann eben so unter „arbeiten“ versteht.

Das ganze linke Weltbild ist ein einziges Schneeballsystem. Eine Art „progressive Kundenwerbung“. Sowas geht bekanntlich immer schief, sobald man keine neuen Teilnehmer findet. Deshalb brauchte man erst die Frauen(quote) und dann die Migranten, damit das System noch ein bisschen weiterläuft.

Ich habe das vor 10 Jahren schon geschrieben, dass die Frauenquote und -förderung, die dazu führen, dass eine große Zahl von unqualifizierten „Seiteneinsteigerinnen“ und solchen, die dann einfach nur rumsitzen oder Bullshitjobs bekommen, aber „gleichbezahlt“ werden, zu einer massiven Inflation führen wird, weil man dadurch die Geldmenge und den Geldumlauf massiv erhöht, aber nicht die dem gegenüberstehende Arbeitsleistung.

Und jetzt platzt das halt und sie merken, dass sie für die „Arbeit“ nichts bekommen.

Das Problem dabei ist gar nicht mal so sehr, dass sie nicht oder nicht mehr arbeiten wollen. Das Problem dabei ist, was die jetzt unter „Arbeiten“ verstehen.

Und denen wird jetzt noch das kalte Grausen kommen, denn das wird jetzt immer schlimmer werden. Wir haben Inflation, Deindustrialisierung, Einbruch der Produktion. Da werden manche sagen, das stimmt nicht, das Bruttoinlandsprodukt steigt doch noch (mancherorts). Man merkt es aber zunächst daran, dass die Restaurants dicht machen, man keinen Arzttermin, keinen Handwerker mehr bekommt.

Anders gesagt: Wir sehen hier die Symptome vom Abbau des „Kapitalismus“. Der „Kapitalismus“ (ein dämlicher Begriff für einen Normalzustand) nämlich war werterhaltend. Und jetzt sieht man Wertverfall.

Die werden sich noch ganz schön umgucken.